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Tagesmüdigkeit

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    Tagesmüdigkeit

    Hallo all

    Hat jemand von Euch Erfahrung bei der versicherungstechnischen und bei der medizinischen Bewertung der Tagesmüdgkeit? Konkret geht es mir um Folgendes:

    Rein aufgrund der muskulären Einschränkungen durch DM1 werde die Ärzte der Reha (in der ich gerade bin) eine reduzierte Erwerbsfähigkeit von x % festlegen. Ich bin aber der Meinung, dass die Tagesmüdigkeit meine LEISTUNGSfähigkeit ganz erheblich beeinträchtigt. Diese Thema wurde aber in der Reha kaum beachtet, obwohl ich dem Arzt gegenüber das Thema "fatigue" deutlich erwähnt hatte.
    • Wie kann man eine vorhandene erlebte Tagesmüdigkeit medizinisch objektivieren? Gibt es geeignete Test- und Messverfahren?
    • Wieviele Stunden Schlaf braucht Ihr tagsüber? (bei mir ideal scheinen 2 - 3 Stunden am Nachmittag)
    • Bringt es langfristig etwas, diese Müdigkeit medizinisch zu behandeln oder scheint es klüger, dem Körper die Ruhe zu gönnen, die er einfordert?

    Meine Befürchtung ist, dass ich Ende nächster Woche aus der Reha entlassen werde mit einer (muskulär bedingten) AUF von 20-25%. Die Taggeldversicherung des Arbeitgebers bezahlt erst ab 25%, die Invalidenversicherung und die berufliche Vorsorge erst ab 40%. Arbeite ich somit zu 75-80% weiter (wobei die Tagesmüdigkeit, die sich auf die Leistungsfähigkeit auswirkt, nicht berücksichtigt ist), überfordere ich mich erneut mit dem Resultat, dass ich nach einem erneuten Zusammenbruch gleich wieder in der Reha lande.

    Die Situation ist wirklich etwas vertrackt: Medizinisch wird meine Arbeitsfähigkeit erst in der kommenden Woche festgelegt. Gleichzeitig läuft aber meine Arbeitsunfähigkeitsbestätigung am 6.4. ab. Meine Neurologin hat Osterurlaub und mein Arbeitgeber drängelt, weil er wissen will, wann und zu wie vielen % ich wieder zur Arbeit komme. Der inhouse-Sozialarbeiter meint dazu lediglich, diese Ungewissheit müsse ich jetzt einfach aushalten. Wegrauchen können sollte man diesen Typen...

    Schon jetzt vielen Dank für Eure Rückmeldungen.

    Erich
    ------------------------------------------------
    Gib' mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, das Unabänderliche zu ertragen, und die Weisheit, zwischen diesen beiden Dingen die rechte Unterscheidung zu treffen.
    Franz von Assisi

    #2
    Hallo Erich

    ich hab DM2 und auch die Probleme mit der Tagesmüdigkeit. Brauch spätestens Nachmittag 1-2 Stunden Schlaf sonst kann ich abends wegen Übermüdung nicht einschlafen. Bin heute ausnahmsweise mal nachts wach, hab aber schon ab 20.15 geschlafen. Mit der Beurteilung der Tagesmüdigkeit kann ich leider nichts sagen.
    Ich denk mal es gehört dazu und wird deshalb nicht beachtet.
    Hab 2012 auch die ständige erschöpfung angegeben, wurde auch nicht beachtet.
    lG Kathrin

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      #3
      Hallo Erich,

      leider ist das Problem mit der Tagesmüdigkeit, das sich das keiner vorstellen kann, das man dauernd erschöpft ist. Das wird nur müde belächelt da sich jeder denkt er soll einfach mal ausschlafen, Vitamine nehmen dann wird das schon. Wir wissen das dem nicht so ist.

      Warst du mal in einem Schlaflabor. Evtl. kann das helfen.

      Gruß
      Hexentrank
      Promm

      Kommentar


        #4
        Liebe Kathrin, liebe Hexentrank

        Danke für Eure Antworten. Ich habe mittlerweile mein Therapieprogramm in der Reha lockern lassen, um zwischendurch schlafen zu können. Momentan komme ich auf 2-3 Stunden pro Nachmittag und fühle mich hinterher trotz spontanem Aufwachen immer noch k.o. und habe sehr zittrige Beine. Nach einigen Minuten komme ich dann aber doch wieder etwas in die Gänge.

        So. Und jetzt muss ich mal einen ganz grossen Ärger loswerden: Gestern war das ganze Rösslespiel der ärztlichen Leitung bei mir. Auf meine Frage, wie es nach der Reha arbeitstechnisch weitergehen soll, hat der Chefarzt sehr dezidiert gesagt, er werde mir ein Zeugnis ausstellen, in dem stehe, dass ich unmittelbar nach der Reha zwischen 8.00h und 17.00h am angestammten Arbeitsplatz zu sein habe.

        Nach der Mittagspause müsse ich schlafen, solange ich eben müsse. Nach vier Wochen müsse dann der Arbeitgeber festlegen, was ich noch leisten könne und was nicht, und dementsprechend mein Pflichtenheft anpassen.

        Na hallo!! Der Heini mag fachlich gut sei, aber von den Arbeitswelt hat er keine Ahnung! Ich habe zwar einen sehr sozialen Arbeitgeber, aber dass dieser seinerseits den Leistungsgrad festlegen muss, ist jetz echt neben den Schuhen.

        Vor der Reha - im letzten Herbst - hatte meine Neurologin eine AUF von 20-25% bei sitzender Tätigkeit und angepasstem Arbeitsplatz festgelegt. In die Reha kam ich, weil sich mein Zustand massiv verschlechtert hat und ich für die Versicherungsträger einen gesicherten Wert brauche. Ich bin jetzt drei Wochen lang fast pausenlos gewalkt, geknetet, bewegt und betüdelt worden und der Chefarzt ist nicht willens, aufgrund dieser interdisziplinären Behandlungen den Grad der AUF festzulegen.

        Das heisst ja jetzt wohl, dass ich zurück zu Arbeit gehe und einen Monat lange anhöre, diese Arbeit sei nicht gut, das könne ich nicht mehr und jenes müsse man mir wegnehmen. Inmitten von rund 400 Kolleginnnen und Kollegen, die bei meinem Büro täglich ein- und ausgehen.

        Weiter gedacht: Kommt der Arbeitgeber nach vier Wochen zum Schluss, dass ich noch 50% oder weniger Leistung erbringen kann, wird er sich ernsthaft fragen, ob diese Kraft für die Firma noch verwertbar sei.

        Auch wenn die Versicherung die Lohndiffernenz im Falle einer (behinderungsbedingten) Arbeitsreduktion übernehmen wird, habe ich keine Gewissheit, ob mir mein Arbeitgeber auch eine entsprechende Stelle anbieten kann. (Ich an seiner Stelle würde wohl eher nicht).

        Schmeisst er mich nach Ablauf der gesetzlichen Frist raus, zahlt zwar die Versicherung weiterhin die Differenz zwischen dem sogenanten "validen" und dem "invaliden" Einkommen, wird dann aber sagen, für die restlichen Arbeitsprozente sei ich ja arbeitsfähig und vermittelbar. Ob mich jemand mit meinem gesundheitlichen Hintergrund anstellt?

        Ich überlege mir ernsthaft, welche Optionen ich jetzt habe:
        • Weiterarbeten als wäre alles beim alten und bis ich zusammenbreche
        • Mich beim Arbeitsversuch völlig dumm anstellen, bis die Versicherung eine AUF von 100% akzeptiert.
        Es ist echt zum davonlaufen - wenn ich dies denn könnte. Sorry für diesen Temperamentsausbruch. Aber jetzt geht's mir wirklich besser, weil ich das Erlebte nun auch mal in Worten habe ausdrücken können.

        Grüsse, Erich
        ------------------------------------------------
        Gib' mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, das Unabänderliche zu ertragen, und die Weisheit, zwischen diesen beiden Dingen die rechte Unterscheidung zu treffen.
        Franz von Assisi

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          #5
          Hallo Erich,

          ich finde es sehr merkwürdig, dass die Tagesmüdigkeit in der Reha nicht ernstgenommen wird. Ist die Einrichtung auf neuromuskuläre Erkrankungen spezialisiert? Hier versucht man einiges, um bei Schlafproblemen zu helfen. Wenn man einen sehr guten, erholsamenn Nachtschlaf erreicht, hat man tagsüber nicht so großen Schlafbedarf. Und wenn doch, dann ist das eben so und wird entsprechend berücksichtigt.

          Hier in BSA erlebe ich es schon so, dass man selbstverständlich eine Verbesserung des Gesundheitszustandes anstrebt und natürlich auch dokumentiert haben will, aber andererseits ist man auch sehr bemüht, mit Hilfe des Sozialarbeiters den besten Weg für die Arbeit zu finden.

          Gibt es bei Euch in der Schweiz nicht die Möglichkeit der Teilberentung? Du schreibst von AUF - was ist das?
          Hier wird bei angestrebter und nicht bewilligter Teilberentung von erfahrenen Mitpatienten dazu geraten, sich krankschreiben zu lassen, bis man zum Gutachter muss. Diesem gegenüber sagt man dann, dass man sehr gerne wieder arbeiten möchte, aber nicht mehr in der Lage ist, seinen Job vollumfänglich zu erfüllen (stark vereinfacht ausgedrückt).

          Was genau möchtest Du erreichen? Welche Wege gibt es für Dich, dieses Ziel zu erreichen?

          LG Marlie

          Diagnosen: PROMM/DM2 u. Polyneuropathie

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            #6
            Liebe Marlie

            Vielen Dank für Deine Antwort. Mittlerweile habe ich zwei Nächte über die ärztliche "Beratung" geschlafen und sehe wieder zwei mögliche Ziele. Es ist einfach so, dass ich am angestammten Arbeitplatz rein körperlich gesehen weiterarbeiten könnte. Was mir echt Mühe macht, ist die Müdigkeit sowie die grosse Verantwortung in einem sehr vernetzt denkenden Umfeld. Das kriege ich einfach nicht mehr auf die Reihe. Sagt auch mein Chef.

            Was ich erreichen will, da bin ich im Moment echt am Überlegen. Klar ist, dass ich nicht mehr 100% arbeiten kann. Klar ist auch, dass ich mir eine Lebensqualität aufbauen und erhalten will, die ich mir bis dahin nicht gegönnt habe. Mit dieser Diagnose ist die Lebenserwartung endlich und ich will noch etwas vom Leben haben.

            Dazu brauche ich Strukturen (Tagesablauf mit Routinen, einigen Highlights, auf die ich mich freuen kann, und das Gefühl, etwas Sinnvolles und somit Befriedigendes zu tun.) Nicht so klar ist mir aber, ob ich dies via Arbeitsverhältnis realisieren kann oder ob ein Abschied vom Arbeitsleben in meiner Situation doch sinnvoller wäre.

            Beide Wege (reduziertes Arbeitspensum - keine Arbeit) sind "steinig", da ich so oder so Spielball zwischen diversen Gutachtern und Versicherungsträgern sein werde. Im Falle eines reduzierten Arbeitspensums muss ich dies wohl vorübergehend selber rechtfertigen, wenn dies der Arzt nicht macht (wie mache ich das?) und im Falle eines Abschiedes vom Erwerbslebens muss ich auf die psychische Schiene aufspringen, was mir eigentlich widerstrebt und was Jahre dauern kann.

            Zwischen dem ominösen Arztgespräch und heute habe ich mich noch mit diversen Therapeutinnen unterhalten. Die Reha Rheinfelden ist ein neurologisches und muskulo-skeletales Rehabilitationszentrum. Alle haben sie mir berichtet, dass sie sehr zeitnah ihre Therapie-Beobachtungen festhalten, auch meine Klagen über Tagesmüdigkeit, und dass diese in einem Besprechungspool zusammengeführt werden. Dadurch entsteht bei mir der Eindruck, dass eine Aussage zur AUF (heisst übrigens bei uns "Arbeitsunfähigkeit in %) sehr wohl möglich wäre, der Arzt dies aber nicht machen will. Hat er seine Hausaufgaben nicht gemacht oder schiebt er diese Verantwortung einfach auf den Arbeitgeber, weil dessen Taggeldversicherer gleichzeitig der wichtigste Sponsor dieser Rehaklinik ist?! Vielleicht sehe ich Geister...


            Eine Teilberentung gibt's auch in der Schweiz. Vielleicht zuviel Information für Dich/Euch, aber auch gleichzeitig eine Zusammenfassung für mich selbst:
            • Lohnfortzahlung durch Arbeitgeber im Krankheitsfall in meinem Fall: 3 Monate zu 100%
            • Taggeldversicherer des Arbeitgebers in meinem Fall: Nach 3 Monaten insgesamt 720 Tage zu 80% (da die Sozialabzüge wgefallen, sind dies effektiv fast 100%)
            • Invalidenversicherung (Berentung) nach einem Jahr Wartefrist
            • Rente der beruflichen Vorsorge nach Rentenfestlegung durch die Invalidenversicherung
            Kummulativ bezahlen Invalidenversicherung und berufliche Vorsorge bei einer Vollrente rund 60% des letzten erzielten Bruttogehalts.

            Grob abgestuft unterscheidet die Invalidenversicherung zwischen einer halben Rente und einer Vollrente (halbe Rente ab Arbeitsunfähigkeit 40%, ganze Rente ab Arbeitsunfähigkeit 70%). Diese Versicherung will also genau die Prozentangaben, die der Arzt nicht bezeichnen will. Und das will auch die Taggeldversicherung, die zuerst zahlungspflichtig wird.

            Was ich bereits erledigt habe: Bei uns gibts die Anmeldemöglichkeit bei der Invalidenversicherung für eine sogenannte FeFi (Früherfassung/Frühintervention). Damit wird sichergestellt, dass dieser Versicherungsträger sehr früh ins Boot geholt wird und auch all emedizinichen Bericht ebekommt, wenn einer Verschlechterung des Krankheitsbildes zu erwarten ist.

            Eigentlich bin ich - auch zusammen mit meiner Neurologin und mit der inhouse-Psychologin - davon ausgegangen, dass der multidisziplinäre Bericht der Reha werde durch die Versicherungsträger als Voll- oder als Teilgutachten anerkannt. Wenn dem nicht so ist, wird mich einer oder sogar beide Träger zu einer weiteren Begutachtung aufbieten. Ob mich meine Neurologin oder ein eventueller Psychiater für die Wartezeit bis zur Begutachtung krank schreibt, weiss ich nicht.

            Herzlichst, Erich
            Zuletzt geändert von Tegalsari; 29.03.2013, 12:19.
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            Franz von Assisi

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              #7
              Hallo Erich,

              ich habe jetzt nicht mehr alles im Kopf: Welche Diagnose hast Du, hast Du einen Ausweis mit wieviel GdB? Rechtfertigt Deine Erkrankung keine Krankschreibung, gehen Deine Ärzte davon aus, dass Du zu 100% arbeitsfähig bist?

              Bei uns in Deutschland gibt es den VDK, der eingeschränkten und gehandicapten Menschen hilft. Das wäre meine Anlaufstelle, wenn ich Deine Fragen beantwortet haben wollte.

              Viel Glück, Marlie

              Diagnosen: PROMM/DM2 u. Polyneuropathie

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                #8
                Hallo Marlie

                Ich habe Curshman-Steinert (DM1). Mit den Behindertenausweisen funktioniert dies in der Schweiz ein bisschen anders, wobei ich hier (noch) keine Detailkenntnisse habe: Diese Ausweise bekommt man erst, wenn die Invalidenversicherung eine Rente gesprochen hat. (Wartefrist von einem Jahr, Gutachten und trallala). Habe ich folglich (noch) nicht.

                Abhängig von der Behinderung gibt's dann noch so genannte "Behindertenausweise", wo Du mit auf Behindertenparkplätzen parkieren kannst. Diese gelten auch in Deutschland und in Frankreich.

                Dies die Hintergründe. Neben dem Sozialdienst gibt es bei uns die national tätige Pro Infirmis mit unentgeltlicher Rechtshilfe und Beratung. Mit denen habe ich bereits Gespräche geführt. Sie werden aber erst aktiv, wenn ein Arzt den Grad der Arbeitsunfähigkeit festgelegt hat, womit wir wieder auf dem ersten Spielfeld sind....

                Herzlichst, Erich
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                Franz von Assisi

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                  #9
                  Hallo Erich,

                  es ist bei uns ähnlich kompliziert. Natürlich will der Arzt in der Reha lieber den schwarzen Peter an den Nächsten weiterleiten und der Nächste an den Nächsten. Es wäre zu einfach, wenn einer sagt:" Der kann nicht mehr." Du wirst dich auf mehr als einen Gutachter eintstellen müssen. Denn es geht darum, das die Allgemeinheit für dich zahlen soll und das will man nicht. Ist bei uns auch nicht anders. Ich denke von der DGM wirst du nicht allzuviel Unterstützung erhalten, weil sie sich in erster Linie um deutsche Belange kümmert. Gibt es etwas wie bei uns einen Patientenschutzbund? Dessen Aufgaben sind zwar etwas anders strukturiert, allerdings können sie Hilfestellung geben.

                  Kann dein Arbeitgeber dich intern nicht umsetzten, so das du zwar Arbeit hast, aber nicht mehr in den wichten Abläufen mit entscheiden musst. Pförtner, Telefonist. Ich weiss soetwas würde Lohneinbußen mit sich bringen.

                  Wichtig ist das du dir Unterstützung suchst.
                  Gruß
                  Hexentrank
                  Promm

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                    #10
                    Hallo Hexentrank

                    Ich empfinde dieses Forum als sehr unterstützend. Eure Rückfragen und Kommentare helfen mir wesentlich dabei, mir eine Meinung zu bilden. Somit profitiere ich vom Angebot der DGM ganz direkt.

                    Auch bei uns versuchen die Versicherungen natürlich in erster Linie, Geld zu sparen. Gerade die Invalidenversicherung hat damit auch en Slogan kreiert "Eingliederung vor Rente." In den letzten Jahren wurden bei uns auch immer wieder einzelne Fälle von Rentenmissbrauch bekannt, was zur Folg ehat, dass sich die Sozialversicherungen - mit regionalen Abstufen - zu echten Hardlinern entwickelt haben. Also, an den Gutachten wird bei mir wohl ebenfalls kein Weg vorbeiführen.

                    Ich habe die Geschichte für mich mal kurz durchgerechnet: Wenn ich sehe, wieviele Beiträge ich während meinem Erwerbsleben via Lohnabzüge in die einzelnen Versicherungstöpfe einbezahlt haben, kommen da einige hundertausend Schweizerfranken zusammen. Deshalb habe ich auch kein schlechtes Gewissen gegenüber der Öffentlichen Hand, wenn ich nun Leistungen beanspruchen muss. Zumal handelt es sich ja um eine Versicherungsleistung, auf die ich einen Rechtsanspruch habe.

                    Was bei Euch die Patientenschutzorganisation ist, ist bei uns die früher erwähnte Pro Infirmis. Daneben bietet auch die SGMK (Schweizerische Gesellschaft für Muskelkranke) eine unentgeltliche Rechtsberatung an. Ich muss jetzt einfach sorgfältig abwägen, mit welchen Parteien ich mich jetzt wie unterhalte. Kleines Beispiel: Die Sozialberatung in der Reha hat erfahren, dass ich mit der Pro Infirmis in Kontakt bin. Darauf hat die Sozialarbeiterin gemeint, es habe ja keinen Sinn, wenn sie mir alles doppelt erzähle. Ich solle mich doch direkt an die Pro Infirmis wenden. Diese andererseits wird - wie gesagt - erst aktiv, wenn die Invalidenversicherung eine erste Massnahme festgelegt hat...

                    Ob und wie mich mein Arbeitgeber unterstützen kann/wird, wird sich wohl nächste Woche entscheiden, wenn ich meinen Chef sehe. Positiv daran ist, dass ein reduziertes Pensum/eine weniger "qualifizierte" Tätigkeit finanziell durch die Taggeldversicherung abgefedert wird. Da habe ich praktisch Besitzstand, wenn klar ist, dass die Reduktion behinderungsbedingt ist.

                    Positiv ausgedruckt: Es wartet eine spannende Woche auch mich. Der finanzielle Druck bei medizinisch gesicherten Verlauf ist vorerst weg. Nach der Besprechung mit dem Arbeitgeber und nach dem Austrittsgespräch mit dem zuständigen Reha-Arzt werden mir einige Wahlmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

                    Herzliche Grüsse, Erich

                    P.S. Habe übrigens durch einen Zufall herausgefunden, dass mein Arzt in der Reha nicht Neurologe ist. Seine Spezialität sind muskulo-skeletale Erkrankungen!! Eigentlich sonderbar, dass mich ein solcher Spezialist begleitet, obwohl meine Diagnose klar ist...
                    Zuletzt geändert von Tegalsari; 30.03.2013, 10:40.
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                    Gib' mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, das Unabänderliche zu ertragen, und die Weisheit, zwischen diesen beiden Dingen die rechte Unterscheidung zu treffen.
                    Franz von Assisi

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                      #11
                      Hallo Erich

                      seit wann bist du jetzt in der Reha und wie lange musst du noch?
                      Ich weiß nicht ob es bei bestimmten Entscheidungen parallelen zu Deutschland gibt.
                      Wenn du hier zur Reha fährst, kannst du (Absprache rentenversicherung oder krankenkasse) die reha abbrechen , wenn du völlig verkehrt untergebracht bist. Der zuständige träger schickt dich dann in eine für deine erkrankung spezielle reha. Wenn er will.
                      Ich hab schon miterlebt, dass ein junges Mädchen die Reha abbrechen konnte, weil zu viele ältere da waren und sie sich nicht wohlgefühlt hat.
                      lG Kathrin

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                        #12
                        Also ich habe die Tagesmüdigkeit auch . Leider komme ich nicht immer da zu mich hinzulegen. Aber manche Tage macht der Körper dann einfach was das ich muss. Meist ist es so das meine Augen schrecklich anfangen zu tränen (ich meine so richtig) und ich sie echt kaum aufhalten kann. Ein schreckliches Gefühl. Ablenkung hilft manchmal , aber eben nicht immer und dann heißt es Augen zu. Egal was sonst noch ist. Das schlimme ist das wenn ich das ganze irgendwie übergehen kann, kann ich Abends nicht schlafen. Verrückt oder? Ich weiß auch nicht woran das liegt. Helfen tut dir das jetzt sicher nicht, aber ich wollte nur mal schreiben wie das so ist. Ich finde das muss berücksichtig werden.

                        Gruß Elfe

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                          #13
                          Hallo Kuschelmaus, hallo Elfe

                          Ich bin jetzt die vierte Woche in der Reha, Ende dieser Woche ist fertig. Danach werde ich mir die Kompezenzen da holen, wo sie sind: Beim Hausarzt, bei der Neurologin und beim Psychiater. Ich habe mir überlegt, mich mit dem zuständigen Arzt hier anzulegen, mich dann aber dazu entschlossen, dies nicht zu tun. Bringt nichts, im fachliche Inkompetenz vorzuwerfen. Entscheidend wird sein Austrittsbericht sein, den auch die Versicherungsträger zu sehen bekommen. Und wenn da irgend was drinn steht in Richtung "uneinsichtiger" oder gar "aufbegehrender Patient", schadet mir das mehr, als dass es nützt.

                          Was bei uns ein bischen anders läuft: Die Überweisung in eine Reha läuft bei uns in erster Linie über den Arzt/Neurologen. Die Krankenkasse übernimmt in diesem Fall einfach die vertraglichen Kosten und kriegt dafür auch einen Bericht zu Handen ihres Vertrauensarztes (...). Sobald die Invalidenversicherung ins Spiel kommt bzw. ihre Leistungspflicht abklärt oder bereits eine Leistung erbringt, kann sie mich ebenfalls zu einer Reha überweisen, will danach aber eine klare Fragebeantwortung. Dies ist in meinem Fall noch nicht so weit. Ich denke, wenn der Arbeitsversuch scheitern sollte, werd eich wohl durch diese Versicherung eher zu einem Gutachter aufgeboten werden....

                          Elfe, danke für Deine Nachricht. Ja, die tränenden Augen kenne ich ebenfalls. Fällt mir aber jeweils kaum auf, bis mich mein Partner fragt, wieso ich schon wieder heule, so sentimental sei doch der Film im Fernsehen gar nicht Für mich ist dies aber einfach nur lästig und hängt nicht direkt mit der Müdigkeit zusammen. Bin ich müde, habe ich jeweils das Gefühl, als ob ich den Kopf nicht mehr bewegen könnte und es "zieht mir einfach die Augen zu." Ablenkung kann helfen, aber es fällt mir immer schwerer, mich gegen dieses Gefühl zu wehren. In den letzten Tagem habe ich mein Therapieprogramm lockern können und schlafe jetzt am Nachmittag zusätzlich zwischen 1.5 und 2 Stunden. Abends ab ca. 22.30 h bis um 6.45h. Ausgeruht fühle ich mich danach immer noch nicht aber besser als ohne "Tagesschlaf." Gestern Nacht konnte ich auch wieder mal ganz schlecht einschlafen und bin dauernd aufgewacht. (Kreisende Gedanken). Irgendwie muss ich meinen persönlichen Rhythmus wohl noch herausfinden, bin aber jetz bereit dies auch zu zu lassen.

                          Herzlichst, Erich
                          ------------------------------------------------
                          Gib' mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, das Unabänderliche zu ertragen, und die Weisheit, zwischen diesen beiden Dingen die rechte Unterscheidung zu treffen.
                          Franz von Assisi

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                            #14
                            Hallo Erich

                            ich wünsche dir noch ganz viel Kraft für die restliche Woche und vor allem einen ordentlichen, dir nicht schadenden Abschlussbericht.
                            Toi Toi Toi
                            glG Kathrin

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo Elfe

                              die tränenden Augen kenn ich nicht. Muss echt schrecklich für dich sein. Wo es mir genau so geht ist, wenn ich tagsüber nicht schlafe, schaff ich das abends auch nicht. Ich bin zwar total müde und gähne laufend, aber kann einfach nicht einschlafen.
                              Gibt es irgendetwas, was Ärzte für deine tränenden Augen machen können.
                              glG Karhrin

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