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Live is fallin apart

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    Live is fallin apart

    Hallo,
    ich bin jetzt 32 habe DM1 und bin habe gerade meinen Antrag gestellt wegen damit ich meine Berufsunfaehigkeitsrente kriege.
    Eigentlich dachte ich, ich haette noch mindestens zwei drei Jahre und kann in der Zeit ueberlegen was ich dann machen will wie mein weiterer Beruflicher werdegang aussehen soll. Aber da lag ich falsch. Ich habe keinen Plan was ich jetzt unternehmen soll in welche Richtung ich gehen kann und will. Vom Arbeitsamt brauche ich keine Unterstuetzung zu erwarten den fuer die Berufsberatung bin ich zu alt. Von Computer habe ich keinen blassen Schimmer und Buero ist nicht meine Welt. Ich hatte meinen Traumberuf den ich immmer machen wollte und er hat mir immer Spass gemacht, aber er wurde immer schwerer. Baecker und die Krankheit passen einfach nicht zusammen, ich merkte ja dass ich abbaue, Jahr fuer Jahr, manchmal auch innerhalb von Monaten. Aber es ging noch, aber jetzt geht es gar nicht mehr und ich habe keinen blassen Schimmer wie es weitergehen soll. Das ist so frustrierend, ich bin doch zu alt einen neuen Beruf zu erlernen und wer stellt einen Berufsanfaenger mit 32 ein, wo er einen haben kann der gerade mal 18 ist und Frisch von der Schule. Vielleicht haette ich es ja anders gemacht wenn ich es gewusst haette, bevor ich mit der Lehre angefangen habe, aber da war die Welt noch in Ordnung. Als ich die Diagnose bekam konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass ich nicht mal 10 Jahre spaeter da stehe und vor den Truemmern meiner beruflichen Karriere stehe und gar nicht mehr Weiss wie es weitergehen soll.

    #2
    Hallo Mary,
    leider hat sich keiner bisher auf dein Posting gemeldet, aber jetzt tue ich es.
    Du hörst Dich sehr Niedergeschlagen, aber ich hoffe es war bei Dir nur eine Phase. Klar ist es manchmal echt schwer mit der Diagnose und der langsam schwindenden Kraft zu leben.
    Ich habe auch einen Beruf, der sich gar nicht mit der Krankheit verträgt: Ich bin Archäologin. Grabungen sind nicht mehr drin und Jobs gibt es eigentlich sowieso keine. Da ich aber das "Vermitteln" so sehr liebe, wollte ich erst in die Museumspädagogik gehen. Leider ist die Chef- MusPäd so unmöglich. Ich hätte da nicht so arbeiten können wie ich es für Richtig halte, sondern nur so wie sie es will. Das mache ich nicht mit. Und mir zu Unterstellen keine Ahnung zu haben und es dann zu leugnen das je gesagt zu haben war für mich der Grund dort nicht zu arbeiten.
    Ich habe mich dann vor einem Jahr selbstständig gemacht. Ich habe eine (winzig)kleine Firma gegründet die Handlungsorientierte Geschichtsprojekte für Schulen anbietet. Ich gehe in die Schule und bringe alles mit und führe die Kurse oder Stunden durch. Die Lehrer ersparen sich so die Vorbereitung und Materialbeschaffung. Meist sind es AG´s die ich mache. Entweder nur 4 Termine oder ein ganzes Schulhalbjahr oder auch in der Projektwoche ein Angebot. Es deckt leider nur meine Unkosten aber ich habe etwas zu tun und meine Mann verdient zum Glück sehr gut. Für mich hat es den Vorteil, dass ich ganz flexibel bin und es nach meinen Kräften einteilen kann. Auf meine Stock reagieren die Kinder extrem locker. Sie fragen nach, bekommen von mir erklärt, dass ich schwache Muskeln habe und die Sache ist gegessen.
    Das ist mein Weg. Aber jeder muss seinen eigenen finden.
    Währe es nicht gut, in die Reha zu gehen und sich dort Zeit nehmen einen neuen Weg für dich zu suchen? Ich war sehr froh, das ich letztes Jahr zur Reha war. Es hat sich einiges für mich geklärt und habe Hilfsmittel bekommen, die mir das Laufen sehr erleichtern.

    Klar, Bäcker ist wie Archäologe nicht der richtige Job bei DM1. Aber gibt es nicht irgendwelche Träume, die Dir eine Perspektive bieten? Und Computer kann man lernen zu beherrschen, das ist möglich.
    Bürojobs haben natürlich einen Vorteil bei wenig Kraft. Aber das Büro ist auch nicht mein Ding, aber meine Vorbereitung für die Kurse ist auch Büroarbeit (die Archäologen verbringen auch nur einen sehr kleinen Teil bei Ausgrabungen, die Auswertung ist auch ein fast reiner Schreibtischjob). Ich finde die Kombination von beidem sehr gut.

    Wenn du jetzt das Gefühl hast, vor den "Trümmern meiner beruflichen Karriere" zu stehen, mach einen Umweg. such dir einen Weg um die Trümmer herum und vielleicht begegnet Dir dort die Lösung.

    Liebe Grüße
    Frauke

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      #3
      Hallo!

      Ich war früher Restaurantfachfrau. Meinen Beruf konnte ich schon sehr lange nicht mehr ausüben - ohne zu wissen, warum er mich überforderte. Ich habe mir schon vor Jahren kleine Selbständigkeiten von zuhause aus gebastelt, weil ich nicht mehr belastbar war. Erst habe ich Termine für einen Kapitalberater gemacht, dann Interviews mit Messekunden durchgeführt und schließlich eine kleine Agentur für Marktforschungskontakte gegründet. Nebenbei habe ich auch mit gebrauchten Schulbüchern gehandelt. Alles von zuhause aus.

      Als gelernte Bäckerin würde ich vielleicht "maßgeschneidertes Backen" anbieten. Ich glaube, es gibt viele Leute, die tolle Rezepte für Brot und Kuchen haben, aber einfach nicht zum Backen kommen. Oder eine kleine Backschule gründen. Es ist momentan total angesagt zu backen, viele junge Leute haben da ein großes Interesse dran.
      Wenn Du noch mobil bist, kannst Du doch aber auch als angestellte Telefonistin arbeiten oder an der Kasse eines Kinocenters - da usst Du nicht viel heben. Lies doch einfach mal die Stellenanzeigen und lass Dich inspierieren...

      Wir haben doch das große Glück, nicht von jetzt auf gleich bewegungsunfähig zu sein, unsere Erkrankung lässt uns viel Zeit, uns an sie zu gewöhnen. Zum Beispiel eben auch für eine Reha, das kann ich auch unbedingt empfehlen!

      LG Marlie

      Diagnosen: PROMM/DM2 u. Polyneuropathie

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        #4
        geh aufs arbeitsamt und lass dich umschulen.

        die meisten leute die umschulen sind Ü30, weil entweder ihr körper verschlissen ist (z.b. bandscheiben vom heben) oder der job, den sie vor 30 jahren gelernt haben jetzt von einem roboter erledigt wird, oder wegen behinderung (z.b. wie du, oder durch unfall usw).

        also deine situation ist also nicht ungewöhnlich und selbstmitleid wird dich auch nicht weiterbringen

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