Ankündigung

Einklappen

Einhaltung der Forenregeln und Kommunikationskultur

Liebe Forumsnutzer,

gerne stellen wir Menschen mit neuromuskulärer Erkrankung und ihren Angehörigen das DGM-Forum für Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung zur Verfügung und bitten alle Nutzer um Einhaltung der Forenregeln: https://www.dgm-forum.org/help#foren...renregeln_text. Bitte eröffnen Sie in diesem Forum nur Themen, die tatsächlich der gegenseitigen Unterstützung von neuromuskulär Erkrankten und ihrem Umfeld dienen und achten Sie auf eine sorgfältige und achtsame Kommunikation.

Hilfreiche Informationen und Ansprechpersonen finden Sie auch auf www.dgm.org.

Ihre Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM)
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Propofol

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Propofol

    Seit mehreren Monaten gab es eine zum Teil hitzige Diskussion im Forum des ALSTDI zu möglichen positiven Effekten von Propofol bei ALS-Patienten.
    Bei Propofol handelt es sich um ein Narkotikum. Hintergrund der Diskussion waren zum Teil beeindruckte Ergebnisse im Sinne einer Verbesserung der ALS-Symptomatik, die relativ kurz nach der Gabe des Medikaments einsetzte und unterschiedlich lange anhielt (zum Teil mehrere Wochen).
    Vor diesem Hintergrund hat ALSuntangled (eine Gruppe von Wissenschaftlern und Forschern) einen möglichen Nutzen von Propofol bei ALS bewertet.
    Das Ergebnis könnt ihr unter nachstehendem Link einsehen (englische Sprache).


    Kurze inhaltliche Zusammenfassung
    Propofol könnte bei ALS über folgende Mechanismen wirken:
    - Blockierung der Natriumkanäle
    - Erhöhung der Aktivität von inhibitorischen Neuronen (GABA-Rezeptoren, sollen bei ALS-Patienten häufig defekt sein)
    - positive Beeinflussung der Hyperexcitability (Übererregbarkeit des Nervensystem, bei ALS-Patienten so gut wie immer)
    - antioxidative Eigenschaften (gegen oxidativen Stress, wird bei ALS als Mitursache diskutiert)
    - antientzündliche Eigenschaften (könnte neuroinflammatorischen Abläufen entgegen wirken).

    In der Bewertung kommen die Autoren zu dem Schluss, dass den positiven Berichten nahezu ausschließlich subjektive Einschätzungen der Patienten selbst zu Grunde liegen. Eine Objektivierung durch Neurologen hat so gut wie nicht stattgefunden. Zudem halten die Forscher dagegen, dass bei 235 Patienten mit gesicherter ALS, die anlässlich des Legens einer PEG kurzfristig mit Propofol sediert wurden, nur in einem einzigen Fall tatsächlich Verbesserungen ärztlich festgestellt werden konnten. In diesem Fall setzten die Verbesserungen später ein und hielten länger an, verglichen mit den Feststellungen der Patienten selbst.
    ALSuntangled schliesst nicht aus, dass es bei einigen (wenigen) Patienten durch Propofol zu Verbesserungen kommen kann, warnt aber vor einem off-label-use, da die Risiken und Nebenwirkungen in keinem Verhältnis stünden.
    Dennoch empfiehlt ALSuntangled jedem ALS-Patienten, der wegen eines Eingriffs Propofol erhält, durch einen Neurologen mögliche positive Auswirkungen beurteilen zu lassen und in diesem Fall eine Rückmeldung zu geben.

    Pusteblume7
Lädt...
X