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Vorstellung und viele, viele Fragen

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    Vorstellung und viele, viele Fragen

    Hallo zusammen,

    meine Name ist Claudia, ich bin 52 Jahre alt, verheiratet und wir haben drei Katzen.

    Seit April habe ich die Diagnose Mitochondriopathie. Welchen Typ davon weiss ich nicht, die DNA wird (hoffentlich) noch getestet.

    Kurz zur Krankengeschichte. 1986 erkrankte ich an Borrreliose, danach Ebstein-Barr-Virus. Vermutlich der Auslöser dieser Erberkrankung. Seit dieser Zeit hatte ich immer wieder Problem mit der Muskulatur und damit verbunden, den Nerven. Nicht angenehm aber auch nicht weiter dramatisch.

    Ende 2004 eskalierte das Ganze dank 3-Monats-Spritzen. Mein Immunsystem verabschiedete sich und ich bekam so ziemlich alles an Erkrankungen was möglich ist. 2006 wurde ich berentet.

    Als ich nach 5 Jahren erkannte, woran es lag und die Spritzen absetzte, erholte sich der Körper etwas, was geblieben sind, waren inzwischen massive Muskel und Nervenprobleme. Eingeschränkte Leistungsfähigkeit und einiges mehr.

    Viele Ärzte und Krankenhausaufenthalte später wurde ich zur Uniklinik Bonn in die Neurologische Muskelambulanz geschickt. Das Ergebnis war ziemlich unbefriedigend, empfohlen wurden mir Mittel gegen Epilepsie. Diese habe ich nicht eingenommen.

    Ich wurde dann von meinem Orthopäden an einen Neurologen üeberwiesen, der mich an die Uniklinik Halle verwies. Ende April wurde ich dort entlassen. Den Entlassungsbrief erhielt ich dann drei Monate später.

    Nach diversen Untersuchungen und der Muskelbiopsie stand die Diagnose fest. Die bisher gemachten DNA-Untersuchungen brachten kein Ergebnis. Ob nun noch weiter untersucht wird weiss ich nicht. Im September bekam ich kommentarlos ein internes Schreiben der UKH in dem nachgefragt wird, ob weiter untersucht werden soll.


    Mein neuer Hausarzt kapituliert angesichts dieser Diagnose und meinen sonstigen Beschwerden und will mich wieder zur Uniklink Bonn überweisen. Nach den dort gemachten Erfahrungen bin ich allerdings mehr als skeptisch, ob das nicht wieder reine Zeitverschwendung ist. Wenn, dann will ich da zumindest dieses Mal vorbereitet hin gehen.

    Nun zu meinen Fragen. Ich habe gelesen, das einige von Euch selbst in Halle waren. Wäre toll, wenn iihr mit weiterhelfen könntet.


    Wie lange kann so eine DNA-Untersuchung dauern? 7 Monate okay?

    Habt Ihr Therapieempfehlungen bekommen?

    Wenn ja, welcher Arzt setzt diese um?

    Was unternehmt Ihr selbst um Eure Beschwerden zu lindern?

    Ist es, um zu therapieren nicht egal, was bei der DNA-Untersuchung herauskommt, da sowieso nur symptomatisch behandelt wird?


    Bislang behelfe ich mir mit Massage, tonnenweise Nahrungsergänzungsmittel und alles was ich irgendeinem Arzt mal zur Schmerzlinderung abluchsen kann. Insgesamt ist das Ergebnis mehr als unbefriedigend und so langsam bin ich es ziemlich leid.


    Meine Muskeln bauen in einem erschreckenden Tempo ab, hauptsächlich in den Beinen. Die dortigen Nerven sind bereits geschädigt. Ansonsten wechseln die Stellen, an denen die Muskulatur schmerzt. Das leider so gut wie täglich.
    An beiden Augen wurden bereits die Schlupflider korrigiert, inzwischen hängen sie wieder.
    Irgendwann hatte ich einen Hinterwandinfarkt, ohne erklärbare Ursache. Der Darm spinnt usw.


    Bevor das nun noch länger wird.....

    Vielen Dank denjenigen, die das lesen. Ich beantworte gerne Fragen dazu und hoffe selbst auf einige Antworten.

    Liebe Grüße Claudia

    #2
    Hallo Claudia,
    dann erst einmal herzlich Willkommen im DGM-Forum.
    Oh je, du hast aber auch beim verteilen von Krankheiten öfters hier gesagt.
    Schade, zu deinen Fragen kann ich wenig sagen, aber eine Frage habe ich.
    Was hat dir der Arzt wegen deinen Muskelschmerzen verordnet?
    Wenn es Lyrica ist, das kannst du ohne größere Bedenken einnehmen.
    Oder aber was auch etwas Linderung verschaffen kann ist Magnesium einnehmen.

    Es ist ja auch, was dem Einen hilft, das braucht dem Anderen nicht so zu helfen.
    Lieben Gruß
    Thomas

    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.

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      #3
      Hallo Thomas,

      vielen Dank für Deine Antwort.

      Ich mußte gerade lachen. Verordnet hat mir noch keiner etwas, das ist ja das Dilemma.

      Einmal hat mir der Orthopäde ein Schmerzmittel verschrieben, das half aber nicht wirklich. Leider bin ich zudem auch noch auf alles mögliche allergisch, vorzugsweise auf die guten Schmerzmedikamente, so das sich deshalb schon kein Arzt getraut etwas zu verschreiben.

      Alles was freiverkäuflich ist, habe ich soweit schon durch. Magnesium ist nicht wirklich hilfreich. Zufällig bin ich irgendwann auf Limptar N gestossen, das hilft allerdings nicht bei allen Beschwerden. Das hat der Professor aus Halle ebenfalls empohlen. Vitamin B hilft recht gut gegen die Nervenschmerzen. Gerade teste ich Q10 und L-Carnitin. Habe allerdings keine Ahnung, wieviel man sich davon antun sollte.

      Was ist Lyrica und wie bzw. gegen welche Schmerzen hilft es.

      Die Hälfte des Forums habe ich schon durchgelesen und dabei festgestellt, das egal, wie die Muskelerkrankung heissst, es doch teilweise Ähnlichkeiten im Beschwerdebild gibt.

      Abbau der Muskeln, Muskelschwäche, Leistungsfähigkeit sinkt usw.

      Ich bin dankbar um jeden Tipp. Wenn es nicht wirkt kann man immer noch die Finger davon lassen, aber vielleicht findet sich ja einmal etwa wirklich hilfreich ist.

      Lg Claudia

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        #4
        Hallo und guten bend Claudia,
        du solltest beim Verteilen von vielem auch mal Nein Danke sagen.
        Auch scheinst du viele Selbstversuche zu machen, was dir am besten helfen kann?
        Zu Lyrica, das hilft gegen Muskelkrämpfe und bekommen auch Menschen mit epeleptischen Anfällen.
        Keine Angst, das Mittel gibt es in verschiedener Dosis. Ich mehme 25mg und davon 2-3 Stück am Tag.
        Ansonsten nehme ich noch Ibuprofen 600 und beides bekommst du am besten von einem Neurologen, den der hat ein größeres Bugett.
        An Magnesium habe ich ach verschiedene Firmen probiert und egal was man sagt, mit tut das von Aldi nicht nur sehr gut, sondern schmeckt auch hervorragend.

        Du, ich kenne das mit den Selbstversuchen.
        Ich habe eine Muskelerkrankung HMSN Typ I und obwohl ich es besser habe als viele mit der Erkrankung muss ich doch auch vieles selbst ausprobieren.
        Das beginnt bei Medikamenten bis hin zu Hilfsmitteln für das tägliche Leben.
        Kaum denkst du, du hast es geschafft, kommt ein neuer Tiefschlag in der Gesundheit und es beginnt aufs Neue.

        Es ist schlimm das du mit deinen Erkrankungen anscheinend auch nichts gegen den Muskelabbau tun kannst.

        Ich wünsche dir aber alles Gute dazu.
        Lieben Gruß
        Thomas

        Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.

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          #5
          Hallo Thomas,

          ich hoffe das "Nein Danke" hilft bei: Lass es nicht noch schlimmer werden. Wobei der Muskelabbau schon erschreckend schnell stattfindet. Meiner Ansicht nach. Nachdem was ich hier schon gelesen habe, bin ich aber wohl im Moment noch ganz gut dran.

          Ein Arzt hatte ein ähnliches Mittel verordnet, allerdings in ziemlich hoher Dosierung. Zu der Zeit bestand aber nur eine Verdachtsdiagnose und ich wollte da nicht gleich mit so etwas dran.

          Aldi-Magnesium habe ich momentan auch, allerdings nicht das auflösbare. Gegen Muskelkrämpfe haben sich bei mir auch eher Kalium in Verbindung mit Magnesium bewährt. Den Tipp hatte mein Mann einmal von einer Apothekerin bekommen und es hilft tatsächlich bei leichten Krämpfen.

          Das Problem ist auch die Dosierung. Bei einigen Ergänzungsmitteln ist das nicht weiter dramatisch, wenn überdosiert wird, da der Körper das ausscheidet, was er nicht braucht, bei anderen kann das jedoch ungesund werden.

          Wie wirkt sich HMSN Typ 1 aus? Ich habe inzwischen derart viele Kürzel gelesen, die ich bislang nicht wiederfinden konnte, das ich mir da kein Bild über die Symptomatik und deren erlauf machen kann.

          Und wie bist Du zu einer derart genauen Diagnose gekommen?

          Die Tiefschläge kenne ich inzwischen auch zur Genüge. Es gibt ja immer wieder einmal etwas bessere Zeiten und dann geht es wieder von vorne los, meist schlimmer und natürlich immer dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.

          Bei IBU 600 bekomme ich immer Magenprobleme. Leider auch noch eine Refluxerkrankung. Soviel zu neine Danke ;-)

          Das mit dem Verschreiben ist kein Problem ich bin in einer privaten Betriebskrankenkasse und zumindest solche Medikamente bezahlt sie noch. Auch Physiotherapie.

          Da ich mehrere chronische Erkrankungen habe, bezahlt sie dort aber einige Medikamente nicht mehr. Da kommt im Laufe eines Jahres dann schon einiges zusammen.

          Lg Claudia

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            #6
            Guten Morgen Claudia,

            ich hoffe du hattest eine doch angenehme Nachtruhe verbracht.

            Du fragst, was HMSN genau ist? Das ist eine Muskel und Nervenerkrankung und wird oft durch vererben von einer Genreration in die Nächste weiter gegeben. Sie ist unter verschiedenen Namen und Härtefällen bekannt. Sie heißt auch CMT / Charcot-Marie-Tooth-Syndrom.
            Seit meinem 20. Lebensjahr weiß ich das ich sie von meiner Mutter habe. Damals war sie aber noch weniger bekannt und so konnte sich der Neurologe nicht auf Typ I der Typ II festlegen. Er meinte nur, in spätestens 5 Jahren sitze ich im Rollstuhl und es ist nicht heilbar.
            Dass es eine sehr schlechte Diagnose war, bewies ich ihm 6 Jahre später als ich immer noch laufend bei ihm in der Praxis erschien. Seine Entschuldigung war nur, er kann doch auch nur das weitergeben was im Lehrbuch steht. Nur in Nicht Heilbar, da irrte er sich nicht.

            Im Jahr 2011 wollte ich es dann doch mal genauer wissen, denn die Muskeln in den Füßen, Beinen und Händen wurden immer schlechter und in der Uni-Klinik in Münster wurde dann Typ I festgestellt.
            Da hieß es noch, ich werde aber nie ein Fall für den Rollstuhl sein.

            Mit dem Rollstuhl, da könnte ich jetzt sagen, diese irrten sich wieder, aber der Grund ist ein Anderer.
            Ich habe mir nach einer Fuß-OP einen Magen-Darm-Virus in einer schlecht heilenden Wunde eingefangen. Wo und wann genau, das lässt sich nicht feststellen und das hat mich den linken halben Fuß gekostet.
            Ich hatte bis zum Jahr 2010 einen Behinderungsgrad von 60% und ein G als Merkzeichen. Dann stürzte ich so unglücklich dass ich mir denn 7. Brustwirbel so sehr verletze das dieser gegen einen Titansteg ersetzt wurde. Da wurde ich neu festgesetzt und hatte 70% mit einem G als Merkzeichen.
            Jetzt ist dieses Jahr ist der halbe Fuß amputiert worden und da die CMT weiter fortgeschritten ist, wurde ich wieder neu festgesetzt. Jetzt habe ich 100% und ein G und ein AG als Merkzeichen.
            Weite Strecken kann ich ohne Rollstuhl und oder Rollator zurzeit nicht bewältigen, denn die Muskulatur in den Beinen hat nach 3 Monaten im Krankenhaus sehr nachgelassen und lässt sich nie wieder richtig aufbauen.
            Ob das mit dem Laufen aber wieder besser wird, das kann ich jetzt noch nicht sagen, denn ich bekomme noch einige Hilfsmittel, wie eine Prothese und Orthesen angefertigt.

            An Medikamenten habe ich nicht so viele, da beschränke ich mich noch auf Lyrika und Ibu, was ich vom Neurologen bekomme.
            Für mich ist es sehr von Nachteil das sich fast kein Arzt in Hessen mit der HMSN / CMT auskennt oder gar beschäftigen will und so lese ich viel in anderen Forums nach und bin auch auf Selbstversuche angewiesen.

            Mir geht es aber auch wie dir, wenn man von anderen Schicksalen liest, da denkt man oft, wie gut es einem doch selbst geht.

            Was aber einen großen Vorteil bringt, ist das Internet, denn hier kann man viel nachlesen und man lernt nette Menschen kennen.

            Leider wohnen aber dann diese Menschen, eventuell auch andere Menschen immer so weit weg, das es nur sehr selten zu einem richtigen Kontakt kommen kann.

            Selbst bin ich jetzt seit Anfang des Jahres Mitglied beim DGM und hier finde ich doch einige Menschen die auch meine Erkrankung haben. Hier findet sogar den Monat ein Treffen statt und da werde ich mal hingehen.

            Aber erst einmal genug geschrieben, ich wünsche dir noch einen schönen Samstag.
            Lieben Gruß
            Thomas

            Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.

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              #7
              Hallo Thomas,

              danke, bestens. Nicht mal den Katzenterror heute morgen mitbekommen.

              das was ich habe und vermutlich auch mein Bruder soll ebenfalls vererbt sein, aber ich habe noch keine DNA-Auswertung.

              Meine anderen Fragen zu Deiner Erkrankung hat gerade Wikipedia beantwortet. Allerdings haben sie dort keinen Typ I oder II unterschieden. Wäre dann Typ I der "leichtere" Verlauf?

              Du hast anscheindend noch öfter hier geschrien als ich, als "merkwürdige" Erkrankungen verteilt wurden. Na, in dem Fall behalte ich die Meinen.

              Und weshalb musste noch weiter amputiert werden? Hängt das mit der Erkrankung zusammen. Oder war das etwa auch noch der andere Fuß. Schrecklich ist das alle mal.

              In der Regel sind ja auch die Wohnungen und das sonstige Umfeld nicht behindertengerecht gebaut. Das war sicher keine leichte Umstellung.

              Hast Du dann zumindest ein Arzt, der Dir dann entsprechend etwas verschreibt, wenn du darüber gelesen hast?

              Internet ist Klasse, vor allem bekommt man viele Informationen und kann sich austauschen. Im Lauf der Jahre und einigen Fehldiagnosen war ich schon in diversen Foren unterwegs.

              Mal abgesehen davon, das ich im Internet auch vor 12 Jahren meinen jetzigen Mann kennen gelernt habe ;-) Aus dem Borrelioseforum habe ich eine liebe Freundin gefunden, sie wohnt nur 20Km entfernt. Allerdings ist NRW auch nicht gerade das Bevölkerungsärmste Bundesland.

              Mit Muskel- und Nervenerkrankungen hatte ich mich allerdings kaum beschäftigt, so das ich jetzt einiges an Informationen nachholen muss. Deshalb frage ich auch immer so neugierig. Auch deshalb, um nicht wieder von irgendwelchen Ärzten abgefertigt zu werden.

              Wenn Du 100% hast, bist Du dann noch berufstätig? Ich selbst habe momentan 30%. Mein Bruder bereits 60%.

              Ist das eine Selbsthilfegruppe bei Dir in der Nähe, oder hat sich das aus dem Forum heraus entwickelt?

              Ich hoffe, ich frage nicht zu aufdringlich. Ist mir schon fast peinlich.

              Hilft ja nichts, muß mich mit dem Thema ja auseinandersetzen. Wer weiss, was da noch alles auf mich/uns zukommt.

              Wir waren heute fast den ganzen Tag unterwegs, Einkäufe erledigen. Wobei mein Körper danach immer meckert. Mit "Stress" kommt er nicht mehr klar und regiert dann an den seltsamsten Körperteilen mit Schmerzen. Was in der Regel dann am nächsten Tag jedoch wieder vorbei ist.

              Dann lass ich es auch erst mal gt sein und wünsche Dir noch einen schönen Abend.

              Lg Claudia

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                #8
                Hallo Claudia,
                na da hast du aber viel hinter dir mit dem Einkaufen. Wir selbst, meine Frau und ich, wir sind lieber Zuhause geblieben, den hier hat es den ganzen Tag nur geregnet. Was wäre ich auch nass geworden, den mit Rollator oder Rollstuhl ist es schwer einen Regenschirm zu halten und schlimmer, ich würde nasse Füße bekommen. Ich habe nur einen Vorderfußentlastungsschuh für meinen linken Fuß und der wird nur mit Klettverschlüssen zugemacht.
                Bei der CMT ist der Typ I der leichtere Fall. Wenn du was dazu lesen möchtest, hier ein Link http://www.kaikracht.de/cmt/sign_pk1.htm
                Klicke hier oben links auf das CMT.
                Zu deiner Frage nach Arbeit, ja ich bin noch Vollzeit in Arbeit und hoffe dass ich diesen Umstand bis zum Rentenalter halten kann.
                Die Amputation des halben Fußes war nicht von mir in der Planung. Ich hatte mir rechts und links die beiden äußeren Fußzehen begradigen lassen, den durch die Verformung der Füße sind die Fußnägel auf den Boden aufgekommen. Das sah nachher echt gut aus und dann wollte ich mir an der linken Außenseite des linken Fußes eine verknöcherte Druckstelle wegmachen lassen. Die war durch eine Orthese entstanden und machte immer mal Schwierigkeiten.
                Diese OP hätte ich besser nicht machen lassen sollen, denn das war der Anfang des Leidenswegs. Ich laufe mehr auf der Außenkante auf dem Fuß und da war die Naht immer Belastungen ausgesetzt und wollte und wollte nicht zugehen. Vielleicht auch ein Fehler es ambulant machen zu lassen, den es ging jeden Tag immer zum Verbandswechsel zum Arzt. Irgendwo und irgendwann hat sich der Virus in der Wunde eingeschlichen. Das Schlimme, es ist ein multiresistenter Virus gewesen und der macht die Knochen kaputt. Mit einer schweren Blutvergiftung bin ich ins Krankenhaus gekommen und 7 Wochen lang wurde versucht den Fuß zu retten. Und jetzt seit 2 Monaten ist dieser weg. Nur noch die Verse bis zum Mittelfuß ist mir geblieben.
                Jetzt bin ich 2 Monate wieder Zuhause und einzelne vorgenommene Schritte habe ich geschafft. Ich bin auf meinen beiden Füßen aus dem Krankenhaus und ich kann mein Auto mit Schaltgetriebe fahren. Das nächste was ich schaffen möchte, ohne die Hilfsmittel Rollator und oder Rollstuhl wieder zur Arbeit zu können. Aber das werde ich erst nächstes Jahr schaffen können, denn noch ist die Prothese und die neuen Orthesen in Arbeit und bevor ich diese nicht habe kann ich auch nicht zur Reha.
                Was Ärzte angeht, ich habe jetzt eine sehr gute Hausärztin, die hat meinen neuen Schwerbehindertenstatus durchgebracht, einen Neurologen, der sich mit meiner Erkrankung nicht auskennt, aber auch mir viel verschreibt wenn ich was brauche oder versuchen will und ein sehr gutes Sanitätshaus. Zumindest konnte ich mir was die CMT angeht sehr vieles aus dem Internet an Infos besorgen. Geht es aber um die CMT und Amputation, hier scheine ich ein regelrechter Einzelfall zu sein? So suche ich mir aus beiden Fällen heraus was mir besser tun könnte, verbinde es zusammen in einem Topf und versuche das Beste daraus zu machen. Da spielt mein Sanitätshaus sehr gut mit, denn diese haben in Amputationsfragen gute Ideen.
                Meine Frau spielt wenigstens sehr gut mit, was einen großen Vorteil bedeutet. Sie selbst hat 3 behinderte Brüder, die in einem SOS-Kinderdorf leben und nimmt es etwas leichter. Dazu bin ich ein Stehaufmännchen und lasse mich nicht so schnell unterkriegen.

                Dass ich jetzt einen Schwerbehindertenstatus in fast voller Höhe habe, das sehe ich lockerer. Mit 60% hatte ich nur ein paar steuerliche Vergünstigungen und ein paar Tage mehr Urlaub, wobei ich aber auf letzteres verzichten könnte. Nach der Rückenverletzung hatte ich 70%, was wieder nur einen höheren Steuerfreibetrag brachte. Ich kämpfte für mehr Prozente, denn ab 80% hätte ich wirklich mehr Vorteile. Das beginnt ja schon bei Parkerleichterungen, das hätte mir sehr viel gebracht, den ich arbeite mitten in Frankfurt am Main und fahre täglich mit dem Auto zur Arbeit. Das ist einfacher als mit öffentlichen Verkehrsmitteln, aber das Versorgungsamt spielte nicht mit.
                Jetzt nach der Amputation, ich stellte wieder einen Verschlimmerungsantrag und hatte auch meinen Hausarzt in der Zwischenzeit gewechselt, welche prompt vom Versorgungsamt angeschrieben wurde. Diese setzte sich mit mir zusammen, lies sich erklären was eine HMSN ist, hat sich etwas in das Thema eingelesen und hat meinen gesundheitlichen Status wie er zu dem Zeitpunkt war mit hineingeschrieben in ihren Befund.
                Ich hatte mehr, falls es anerkannt wird, mit einer Erhöhung auf 80% gerechnet, aber nicht mit diesem Ergebnis. Zumindest brauche ich jetzt nie wieder einen Verschlimmerungsantrag zu stellen. Gut meine Frau profitiert auch etwas davon, denn da ich ein B habe ist sie meine Begleitperson. Den Rollstuhl, hier habe ich einen Aktiv-Rollstuhl, der schön leicht ist und den kann ich wenigstens nutzen wenn es mal weiter zu Fuß weg geht. Auf kürzeren Strecken will ich ihn noch nicht nutzen.
                Was ich jetzt erst einmal hoffe ist das meine Prothese bald fertig ist, den mein Vorderfußentlastungsschuh geht so langsam kaputt. Der wurde auch angefertigt als der Fuß dick verbunden war und jetzt ohne das Verbandsmaterial sitzt dieser überhaupt nicht mehr. Alternativ habe ich jetzt einen Sportschuh an, aber da der halbe vordere Fuß fehlt ist das auch nur eine Notlösung, wobei ich aber auch gestehe, auf kurzen Strecken laufe ich besser damit.

                Gut ist auch, ich hatte bisher immer gute Ärzte und ich bin echt froh das ich noch so fit bin, den ein Behindertenfreundliches Haus haben wir nicht. Es ist nicht groß und die Räumlichkeiten verteilen sich auf 3 Stockwerke ohne Aufzug. Alleine das ist schon ein Grund nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Dazu, ich arbeite gerne und ich hoffe ganz stark dass ich im Januar 2014 endlich wieder zur Arbeit kann. Es ist für mich nicht gerade schön seit März 2013 krank zu sein.

                Zu deiner Frage vom DGM, der hat in verschiedenen Bundesländer Selbsthilfegruppen und Stammtische. So ein Muskelstammtisch findet diesen Monat erstmalig auch in meiner Nähe statt und da ich eh Zeit habe, will ich einmal dahin fahren. Letztes Jahr war ich auch schon auf einem HMSN-Treffen von einem anderen Forum, aber das war unten im Dreiländereck bei Luxemburg, was natürlich auch eine ziemliche Entfernung war. Aber wie schön erwähnt, es gibt nur sehr wenige bekannte Fälle in Hessen, weshalb solche Treffen nicht gerade in meiner Nähe ermöglicht. Mal sehen wie viele wir hier dann bei dem Treffen sind?
                Mal eine Frage an dich.
                Um jetzt hier nicht alles zuzuschreiben, wenn du magst können wir auch E-Mails uns schreiben?
                So, jetzt ende ich hier und wünsche noch einen schönen Sonntag.
                Lieben Gruß
                Thomas

                Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.

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                  #9
                  Hallo Thomas,

                  um den Schluss vorwegzunehmen....Ich schreibe Dir per PN zurück. Das jetzige Thema hat ja nicht mehr allzuviel mit meiner ursprünglich gestellten Frage zu tun.

                  Vielleicht bekommer ich darauf auch noch antworten, wäre schön.

                  Lg Claudia

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