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FSME oder ALS?

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    FSME oder ALS?

    Symptome
    Vermutlich verläuft die Infektion bei zirka 70 Prozent aller Menschen, die von einer infizierten Zecke gestochen werden, ohne Symptome (asymptomatisch).
    Bei ungefähr 30 Prozent kommt es ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich (der freilich nicht in jedem Fall bemerkt und erinnert wird) zu grippeartigen Beschwerden mit erhöhter Temperatur, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Schnupfen und manchmal auch Magen-Darm-Beschwerden. Dem schließt sich ein fieberfreies Intervall von ein bis 20 Tagen an. Danach führt die Infektion entweder zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung), einer Meningoenzephalitis (Entzündung der Hirnhäute und des Hirngewebes) oder selten zu einer Meningoenzephalomyelitis (Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns und des Rückenmarks).
    Bei einer reinen Hirnhautentzündung sind Fieber, starke Kopfschmerzen und schmerzhafte Nackensteifigkeit charakteristische Krankheitszeichen. Zusätzlich können Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit, Reizbarkeit und Mattigkeit auftreten. Innerhalb weniger Wochen heilt die Meningitis folgenlos aus.

    Bei der Meningoenzephalitis kommt es zusätzlich zu diesen Symptomen häufig zu Bewusstseinsstörungen, die von leichter Benommenheit bis zum Koma reichen können. Ein Teil der Betroffenen leidet darüber hinaus an Ataxie (Störungen der Bewegungskoordination), Lähmungserscheinungen, Tremor (Zittern) und selten auch an Doppelbildern oder Gesichtslähmung. Der Krankheitsverlauf ist langwieriger als bei der Meningitis; nach etwa einem Vierteljahr sind aber die meisten Patienten wieder gesund oder berichten lediglich über relativ geringfügige Beschwerden wie gelegentliche Kopfschmerzen, raschere Ermüdbarkeit oder leichte Konzentrations- und Gedächtnisstörungen.
    Die Meningoenzephalomyelitis nimmt einen dramatischen und schweren Krankheitsverlauf. Die Betroffenen haben immer - zum Teil hochgradige - Lähmungserscheinungen von Armen und Beinen, meist auch eine schwere Bewusstseinsstörung und Koordinationsstörungen. Aufgrund einer Lähmung der Schluck- und Atemmuskulatur muss ungefähr die Hälfte der Erkrankten maschinell beatmet werden. Diese Verlaufsform der FSME heilt nur in Ausnahmefällen folgenlos aus. Bei den meisten Patienten bleiben unterschiedlich stark ausgeprägte Lähmungen der Extremitäten zurück, die bis hin zur völligen Pflegebedürftigkeit führen. In einzelnen Fällen kann auch die Lähmung der Schluck- und Atemmuskulatur anhaltend und so schwer sein, dass diese Unglücklichen dauerhaft maschinell beatmet werden müssen. Demgegenüber sind bleibende Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit sehr viel seltener und weniger schwer.

    Diagnose
    Bei entsprechenden Beschwerden muss eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquor cerebrospinalis) durchgeführt werden, hierzu wird das Nervenwasser mittels einer dünnen Nadel im Bereich der Lendenwirbelsäule aus dem Wirbelkanal entnommen (Lumbalpunktion).
    Bei einer FSME finden sich im Nervenwasser entzündliche Veränderungen mit einer Vermehrung von Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und einem erhöhten Eiweißgehalt. Derartige Entzündungszeichen können freilich durch eine Vielzahl von Erregern verursacht werden. Um die FSME nachzuweisen, muss daher im Blut nach spezifischen Antikörpern gegen FSME gesucht werden.
    Weiter gehende Untersuchungen, die zusätzlich zu klinischen Zeichen eine Beteiligung des Gehirns nachweisen können, sind die Messung der Hirnströme (Elektroenzephalogramm, EEG) und, als bildliche Darstellung des Gehirns, die Magnetresonanztomographie (MRT).

    Therapie
    Eine spezifische Behandlung der FSME ist nicht verfügbar.
    Bei leichten Verlaufsformen ist es das Wichtigste, andere, schwerwiegendere Erkrankungen wie etwa die eitrige Hirnhautentzündung, auszuschließen. Therapeutisch genügen Bettruhe, fiebersenkende Maßnahmen und eventuell Schmerzmittel bei starken Kopfschmerzen.
    Schwer verlaufende Fälle mit Bewusstseinstrübung und Lähmungen müssen auf einer Intensivstation überwacht und gegebenenfalls maschinell beatmet werden. Bei ausgeprägten Lähmungserscheinungen sind Rehabilitationsmaßnahmen mit intensiver Krankengymnastik und im Bedarfsfall die Versorgung mit Hilfsmitteln wie Rollstuhl oder Ähnlichem erforderlich.

    Ursache
    Erreger der FSME ist ein Virus, das zur Gruppe der so genannten Flaviviren gehört.
    Man nennt diese Viren auch Arbo-Viren, eine Abkürzung für arthropode-borne viruses. Dies bedeutet, dass diese Viren durch den Stich oder Biss eines infizierten Gliederfüßlers (Arthropode) auf den Menschen übertragen werden. Das FSME-Virus wird durch die Zecke Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock) beim Saugen menschlichen Blutes übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kommt nicht vor. In äußerst seltenen Fällen kann das FSME-Virus auch durch den Genuss nicht pasteurisierter Kuh-, Ziegen- oder Schafmilch übertragen werden.
    „Wer ruhig leben will, darf nicht sagen was er weiß und nicht glauben was er hört.“
    (Arabisches Sprichwort)
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