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Ursachenforschung zu ALS 1

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    Ursachenforschung zu ALS 1

    Also ich muß mich doch wohl erst einmal vorstellen.
    Detlef Weine, Software- und Hardwareentwickler, 49Jahre. Ich baue an sich die feinsten Sachen, für große Firmen wie Siemens, Daimler, Epcos, Krone, Somfy, Graupner u.s.w. Meistens so was mit vielen Mikroprozessoren, die alle untereinander rumquatschen und am Ende doch eine gemeinsame Arbeit erledigen.
    Wenn alles etwas laienhaft oder kindlich geschrieben ist, macht euch nichts draus, das ist meine Art. Ich habe halt keinen Bock auf hochtrabende Sprüche die eh' keiner versteht. Und komt mir nicht mit Englisch oder Latein. Das lehne ich aus Prinzip ab.
    Also was ist ALS???
    Bildlich gesehen ein Keller der langsam voll Wasser läuft. Nun versucht man mit dem Rilutek-Eimerchen den Kelller trocken zu kriegen, aber keiner findet den Rohrbruch. Deswegen verzögert Rilutek den Verlauf auch nur. Ich nehme es garnicht wegen Sinnlosigkeit. Die einzige Hilfe wäre die Ursache zu finden, alles andere ist doch nur Flickwerk.
    Ihr seit die Betroffenen. Die Ärzte wissen die Ursache nicht. Also haben wir nur eine Chance, selber suchen und dann die Profis so lange mit Fragen und Erkenntnissen bombardieren, bis denen ein Licht aufgeht. Den Ärzten gegenüber haben wir einen riesen Vorteil. Wir haben uns täglich 24 Stunden. Am 15. gehe ich wieder zu den ALS Spezis, aber nicht um mich untersuchen zu lassen, sondern ich will einiges vorführen, und dann dumme Fragen stellen.
    Ich hatte bis voriges Jahr eine eigene Kunstgießerei. Hat mich halt interressiert, aber Null Ahnung. Gegossen habe ich nach dem Shaw-Verfahren, das ist Kunstguß in Keramikformen. Ich habe einfach angefangen und 1/2 Jahr rumprobiert. Anschließend bin ich zu den Profis, die so was auch machen. Dann habe ich meine und deren Erfahrung gemischt. Herausgekommen ist folgendes: Ich habe das Verfahren so optimiert, das ich 2 Stunden brauchte, wofür die Profis im Schnitt 2 Wochen benötigen. Die meisten Kunstgießereien machen das Verfahren garnicht wegen:zu kompliziert oder geht nicht.
    Jetzt zu ALS. Es müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir nicht in der Lage sind, die Ursache herauszufinden.
    Festgestellt wurde folgendes:
    Willi und Det Zuckungen in Armen und Beinen, aber NICHT beim Fahrradfahren.
    Willi und Det keine Krämpfe nach dem Fahrradfahren.
    @Willi fahr 20km Fahrrad und lege dich dann ins Bett, zuckt dann der Rücken?
    @Willi setz dich auf einen nicht zu hohen Stuhl, die Treppe tuts auch. Beide Arme locker auf die Knie legen. Oberkörper ist nach vorn gebeugt. Kopf nach rechs drehen. Zuckt dann der rechte Arm?
    @Willi mach mal Rückenschwimmen, Kopf waagerecht. Bei mir zuckt dann anschließend nichts.
    Det Zuckungen nach Autofahren, oder bei einer Körperhaltung, bei der Nerven bedrängt werden.
    Kadsic und Det Zuckungen hören auf bei Ruhe.
    Bei Det hören sie auf, wenn ich auf dem Rücken liege oder gerade stehe und den Kopf senkrecht halte. Bei mir fangen Zuckungen an, wenn ich auf der linken Seite liege.
    @Kadsic, mail mir mal genau, wann bei Dir die Zuckungen weggehen.
    Liegen, stehen, langsam bewegen oder sonstwas.
    Willi und Det, zuerst waren Zuckungen im rechten Arm vorhanden die sich auf andere Körperteile ausbreiten.
    Willi Verlauf Lähmungen rechter Arm und rechtes Bein
    @Willi wenn du es noch hinbekommst, wer war zuerst gelähmt?
    @Willi leg einen Besenstiel auf einen Stuhl, setz dich dann so drauf, das der Stiel auf die Unterseite der Oberschenkel drückt. ca. 10 cm vom Knie entfernt. Zuckt dann das rechte Bein?
    Det Verlauf Zuckungen rechter Arm, rechtes Bein, Bauch, linkes Bein
    Det Verlauf Lähmungen rechte Hand, rechter Fuß, rechte Wande, rechter Oberschenkel
    Kadisc erst Zuckungen, dann schwächer werdende Sprachmuskulatur.
    Det 2 Tage keine Zuckungen nach 10 Tagen wegen Grippe im Bett liegen.
    Det kann rechten Fuß heben nach 2 Tagen im Bett liegen. Bein wieder gelähmt nach Aotofahren
    Wenn ich jetzt was falsch geschrieben habe, bitte korrigieren.
    @Kadisc lebst du so, das keine Zuckungen mehr auftreten, und hat sich dadurch eventuell dein Zustand nicht wesentlich verschlechtert? Ich versuche sämtliche Zuckungen zu vermeiden. Wenn es zuckt, dann schnell hinlegen, wenn es geht. Ich mache autogenes Training. Wenn es zuckt, dann erzeuge ich ein kribbeln in den Händen, welches ich dann zu den Füßen schicke. 2 Minuten später ist dann alles vorbei.
    Ich habe da so einen blöden Verdacht. Ist aber graue Laien Theorie.
    Das Nervensystem ist überreizt. Jede Zuckung schaukelt das dann noch mehr auf. Die Zuckungen muß man garnicht warnehmen.
    In der Elektronik mache ich das genauso. Wenn in einem Netzwerk von vielen Mikrokontrollern einer spinnt, erst den Störenfried herausfinden. Dann 3 mal versuchen eine richtige Antwort zu erhalten. Ist das nicht möglich, diesen abschalten (Lähmung).
    Wen es zuckt, hat das Gehirn keine Möglichkeit zum Zugiff auf die Muskeln.
    Also Störenfried entfernen. Calcium an die Motoneuronen anlagern=Motoneuron tot.
    Rilutek erhöht warscheinlich die Zeit von 3 auf xxx Versuche = Abschalten später.
    Ich brauche noch andere Befunde. Schreibt doch einfach ein grobes Tagebuch.
    Allgemeine Fragen:
    Fing es bei jedem mit Zuckungen an?
    Lassen die sich in irgend einer Ruhelage abstellen?
    Erst Zuckungen des Körperteils, dann Lähmung des selben ?
    Gab es gravierende oder schleichende Ereignisse vor Beginn der Erkrankung, Streß, starke Schmerzen, ungelöste Probleme, den Ärger in sich reinfressen, dauernde Ängste u.s.w.

    Tschüss Detlef

    #2
    Hallo nochmal,

    ich befürchte ganz so einfach ist das mit der Ursachenforschung bei ALS nicht. Die eigentlichen Probleme liegen vermutlich auf molekularbiologischer Ebene. Man vermutet dabei verschiedenes, z.B. hat man bei der SOD1-ALS herausgefunden, dass die Struktur einiger SOD-Proteine verändert ist und eventuell ein eventuell irgendein Fehlverhalten innerhalb der Nervenzelle induziert wird. Außerdem fallen häufig noch Begriffe wie die sog. Zellapoptose (programmierter Zelltod) und ihre Auslöser oder gestörter Stoffwechsel (Neurotransmitter oder Ernergiezufuhr) zwischen den Nervenzellen.
    Nur all dies findet leider auf der Molekularebene statt. Daher denke ich, dass es ziemlich schwer für Laien wie uns ist, überhaupt einen größeren Einblick in die "wahren" Vorgänge dieses Syndroms zu erhalten.
    Im Übrigen stellen Faszikulationen im Falle von ALS nur die Folge einer Denervierung dar, sprich die Leitung ist schon kaputt (Informationsübertragung zwischen Muskel und Rückenmark ist gestört), wenn die Faszikulation auftritt, und sind kein echter Indikator für die ALS. Es gibt z.B. auch Betroffene, die kaum Faszikulationen, dafür aber reichlich Atrophien haben.
    Außerdem gibt es auch das Benigne-Faszikulations-Syndrom, bei dem zwar am ganzen Körper Faszikulationen auftreten, die motorischen Nerven jedoch nicht absterben.
    Ich persönlich glaube, dass jeder ALS-Betroffene irgendwie genetisch vorbelastet ist, also ein Teil der Ursachen im "Source-Code" liegt.
    Aber all dies ist auch nur eine Meinung.

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      #3
      Hallo
      Ich habe noch was vergessen.
      Wenn Wir schon die Ursache von ALS nicht herausfinden, dann doch wenigstens Verhaltensregeln, die den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen.
      occX, da hast Du vollkommen Recht, auf Molekularebene mit SOD-1 Gen werden wir nichts herausfinden. Es ist doch aber möglich, das verschiedene Formen der ALS existieren. Das alles genetisch bedingt ist, kann ich Dir wiederlegen. ALS trifft nach meinem alten Medizinbuch hauptsächlich Menschen, die schwer körperlich arbeiten. Des weiteren Sportler, wenn es stimmt,in Italien 34 Fußballer. Das würde dann ja heißen, das es genetisch bedingt ist, wer wird Schwerarbeiter, wer Sportler und wer Fußballer. Das ist doch Quatsch.
      Eine positive Neuigkeit
      Ich fahre jeden Tag mit dem Fahhrad 10km an einen See, der ist ca. 1000 Meter breit..
      Dort mache ich Rückenschwimmen mit Flossen über den See und zurück.
      Dann mit dem Fahrrad wieder zurück.
      Meine rechte Wade hatte vorher nur noch 30cm Umfang.
      Jetzt, nach 8 Wochen sind es 31cm. Das ist ein plus von 4,8 Quadratcentimetern. Ich bin auch etwas erstaunt, aber ich habe mich garantiert nicht vermessen.
      Das kann doch nicht schädlich sein, oder?

      Tschüss Detlef

      [ 03. Juli 2003: Beitrag editiert von: Det ]

      [ 03. Juli 2003: Beitrag editiert von: Det ]

      [ 03. Juli 2003: Beitrag editiert von: Det ]

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        #4
        Erstmal freue ich mich für Dich, dass Dein Muskel wieder an Masse zugelegt hat.
        Andererseits muss ich sagen, dass ich noch nie gehört habe, dass ALS vor allen Dingen Leute trifft, die schwer arbeiten. Allerdings habe ich ebenfalls gelesen, dass Menschen, die Hochleistungssport treiben, rein statistisch ein höheres Erkrankungsrisiko besitzen (1,2:1, glaube ich). Jedoch führen die Wissenschaftler die erhöhte Rate an ALS-Erkrankungen im italienischen Profi-Fußball, mehr auf den unkontrollierten Einsatz von diversen Aufputschmitteln, als auf den eigentlichen Sport zurück. Denn neben ALS ist dort u.a. die Rate der Krebs- und ich glaube auch Parkinsonerkrankungen signifikant höher. Man könnte vielleicht als Laie daraus schlussfolgern, dass so die Wahrscheinlichkeit diverser Genmutationen oder Verschleisserscheinungen positiv beeinflusst wird.
        Ich meine im Übrigen mit genetisch bedingt nicht, dass dies die alleinige Ursache sei, sondern vielmehr eine Art passende Umwelt für ALS. Z.B. erkrankt auch nicht jeder Mensch, der die entsprechende Mutation des SOD1-Genes hat, auch wenn die Wahrscheinlichkeit relativ hoch ist, an ALS. Es spielen sicherlich noch andere Faktoren eine entscheidende Rolle, weshalb ALS ja auch solch ein schwieriges Rätsel ist.
        Nebenbei, eine neuere Studie an Mäusen hat ermittelt, dass regelmäßiger Sport in Maßen den Verlauf der dieses ALS-ähnlichen Syndroms positiv beeinflussen kann.

        [ 03. Juli 2003: Beitrag editiert von: occX ]

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          #5
          Natürlich haben auch wir uns Gedanken über die Ursachen von ALS gemacht. Wir kennen außer uns noch einige Betroffene und alle
          haben eines gemeinsam, über einen längeren Zeitraum schlimmen Streß ausgesetzt, beruflich oder auch im Privatleben, und die zum Streßabbau erforderlichen Erfolgs-erlebnisse traten nicht im vorgestellten Umfang ein, so daß eine Disbalance zwischen Streß- und Glückshormonen auftrat.
          Dazu paßt auch der Bericht über die italienischen Fußballprofis, die ja auch einem brutalen Erfolgsdruck ausgesetzt sind, hier müßte einmal untersucht werden, ob die Betroffenen zu den allererfolgreichtsen gehört haben. In den USA wurde nach dem ersten Golfkrieg ja auch festgestellt, das der Anteil von ALS-kranken ehemaligen Golfkriegsteilnehmern überproportional hoch ist.

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            #6
            Bei mir fing es mit Sprechstörungen an, später vereinzelt Krämpfe.

            Die Zuckungen lassen sich spürbar in irgend einer Ruhelage abstellen. – Kopf- oder Lageänderung --
            Visuell sind sie in leichter Form weiter vorhanden.
            Außerdem konnte man sie immer schon durch Klopfen auf Wade, oder Schenkel hervorrufen.

            Einen direkten Zusammenhang – Muskelzucken, Ausfall – konnte ich nicht feststellen, z.B. Füße zucken schon lange und sind ziemlich O.K. Im Halsbereich traten nie spürbare Zuckungen auf und diese Muskeln sind schwer geschädigt.

            Zitat: ײDer Stress allein bringt noch nicht das Fass zum Überlaufen. Erst wenn der Patient keinen Ausweg mehr sieht oder keiner besteht, wenn er sich festbeißt an einem Problem, dem er sich ausgeliefert sieht, kommt es zu diesen immensen Anspannungen.ײ
            Ja, diese Stressform hatte ich.

            Viel Erfolg

            Robert
            <A HREF=\"mailto:robert.stroblik@chello.at\">robert.s troblik@chello.at</A>

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              #7
              Stress - vielleicht ein Auslöser für Vorgeschädigte, Veranlagte ???

              Ich selber wurde immer als „ruhender Pol“ bezeichnet, auch wenn ich innerlich kochte.
              Seit Jahren keinen Urlaub mehr, nur Druck im Beruf, Zeitdruck, Erfolgsdruck. Davor war es auch nicht lustig durch Scheidung und als alleinerziehender Vater usw.. Ich bin selbständig und berate, verkaufe und hatte eine recht angenehme und markante Stimme, quasi mein Kapital.

              Und ausgerechnet damit fängt es an: Sprachprobleme. Sonst eigentlich gar nix. Erst das Wissen um die Krankheit ließ das Zucken aufkommen, habe ich ja bereits in anderen Beiträgen beschrieben. Und es hört sofort auf, wenn ich mich ablenken kann, eben NICHT an diese Krankheit denken muss.
              Und diese Ungewissheit macht halt verrückt, die Aussagen der Krankenhausärzte, dass laut Befund eben nur ein statt beide Motoneuronen geschädigt sind. Und deren Aussage, dass das zu keinem schlüssigen Ergebnis führt.

              Vielleicht sollten andere Denkansätze folgen von Fachleuten, die sich mehr auf die Ursachen konzentrieren, eben auf die auslösenden Ursachen der Schädigung. Was löst z.B. der Stress bei uns aus. Und der Stress geht ja dann weiter oder wird sogar verstärkt, wenn wir mit der Diagnose ALS konfrontiert werden. Vielleicht sind ja alle Menschen irgendwie vorgeschädigt, veranlagt?
              Gibt es Erkenntnisse, dass Menschen, die alles in sich reinfressen, öfter betroffen sind?

              Gibt es Erkenntnisse, dass Menschen, die eine ruhige Kugel schieben, weniger betroffen sind?
              Also noch mal die Überschrift:
              Stress - vielleicht ein Auslöser für Vorgeschädigte, Veranlagte ???

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                #8
                Um den Gedankengang nochmal fortzuführen.
                Ich glaube das Stress insbesondere Stoffwechselvorgänge in unserem Körper beeinflusst (z.B. erhöhter Blutdruck, Verdauung, Kopfschmerzen etc.), so dass ich mir durchaus vorstellen könnte, dass Stress eventuell irgendwelche Verschleisserscheinungen im Organismus fördert, welche wiederum die Entstehung von ALS wahrscheinlicher machen. Allerdings bleibt für mich die Frage offen, ob Stressabbau nach der Diagnose noch ein sonderlichen Einfluss auf den Verlauf nehmen kann, insofern er wirklich eine Rolle spielt. Immerhin wurde die Kugel ja bereits zum Rollen gebracht. Dabei beziehe ich mich jetzt nur auf die eigentliche Erkrankung. Für die Psyche und den Umgang mit der Krankheit hingegen ist Stressabbau sicherlich ein bedeutender Bestandteil.

                "Gibt es Erkenntnisse, dass Menschen, die eine ruhige Kugel schieben, weniger betroffen sind" - ich habe irgendwo im Netz mal von einer Studie gelesen, die besagte, dass bereits an ALS Erkrankte, welche ihre Situation besser verarbeiten können, also psychisch stabiler sind, eine erhöhte Lebenserwartung gegenüber psychisch labileren ALS-Erkrankten besitzen sollen. Ob dies damit zusammenhängt, dass die Krankheit so langsamer verläuft oder das "lediglich" andere, den Organismus zusätzlich belastende Prozesse, vermieden werden, bleibt aber dennoch offen.

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                  #9
                  Seit damals bei meinem Vater diese Diagnose gestellt wurde,versuche ich auch etwas über die Ursachen zu erfahren.

                  Zur damaligen Zeit gab es nur 2 bekannte Fälle im Umkreis .
                  Etwas merkwürdig war,das beide,also mein Vater und auch der 2.Betroffene früher im gleichen Betrieb gearbeitet haben (etwas später erfuhr ich auch noch von einer dritten Person mit den ALS Symtomen ,es wurde aber kein ALS diagnostieziert)
                  Naja wird wohl Zufall gewesen sein .

                  Beunruhigend finde ich auch,daß das Alter der an ALS erkrankten immer jünger wird.
                  In Italien sind sogar einige Profifußballer erkrankt (und verstorben),also Leistungssportler.
                  Also irgenwie muß wohl doch die Ursache dieser Krankheit mit "Stress" zu tun haben.
                  Vor einiger Zeit kam dazu auch ein Bericht im TV bei Brisant.

                  Das alles sind aber nur Beobachtungen von mir.

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                    #10
                    Artikel von der SMA - Hompage

                    Ich finde diesen Artikel insofern interessant, weil er mir sagt, dass geforscht wird: "...tatsächlich möglich ist, aus Stammzellen Motorneuronen zu machen..."
                    Vollständiger Artikel:
                    Stand der wissenschaftlichen Untersuchungen bei Spinaler Muskelatrophie
                    "Frage- und Antwortstunde" des Families of SMA-Kongress im Juni 2002

                    Dr. Michael Sendtner: Wir arbeiten nicht wirklich mit Stammzellen, aber ich kann ihnen erzählen, was im Moment auf diesem Gebiet passiert. Es entwickeln sich zwei Hauptrichtungen, die interessant sind. Einmal möchte man verstehen, wie man aus ....
                    Deshalb sucht man auch nach anderen Wegen und das ist die zweite Richtung, die bei dieser Forschung eingeschlagen wird. Man muss sehen, was passiert, wenn man z.B. neuronale Stammzellen aus embryonalen Stammzellen herleitet oder Blutstammzellen irgendwie dazu bringt, sich in neuronale Stammzellen zu verwandeln und diese dann in ein menschliches Individuum oder in ein Tiermodell für die Krankheit injiziert. Und das ist etwas wirklich interessantes, weil es schon an einem erkrankten Rückenmark ausprobiert wurde. Aus diesen Stammzellen sind Neuronen entstanden und ihre Integration war viel besser als bei einem gesunden Rückenmark. Bisher weiß niemand so genau, warum das so ist, aber das ist wirklich interessant. Ich glaube, es ist nicht der Zeitpunkt zu sagen, okay, das ist etwas, was irgendwie klinische Anwendung finden sollte. Diese ersten Studien zeigen, dass z.B. von Tausenden von injizierten Zellen nur etwa 2 bis 3 als Motorneuronen integriert werden. Man kann vorhersagen, dass das im klinischen Befund keinen Unterschied machen würde. Man muss hier sehr genau nachdenken und sehr vorsichtig sein. Ich habe das bei anderen Erkrankungen wie ALS gesehen: was passiert, wenn große Hoffnungen zerstört werden. Was macht aus den Stammzellen wirklich Motorneuronen und nicht andere Zelltypen, die eher Schaden anrichten würden? Wenn nur wenige Zellen wirklich zu Motorneuronen werden, könnten auch andere Zelltypen entstehen, die unter Umständen Schaden anrichten würden. Man muss hier wirklich gut nachdenken. Aber ich glaube der Gedanke, dass diese Dinge voran gehen, dass es tatsächlich möglich ist, aus Stammzellen Motorneuronen zu machen, lässt Hoffnung entstehen, jedenfalls für mich als Wissenschaftler. Man muss weitermachen und kämpfen, man muss genau erforschen, wie diese Dinge vor sich gehen, um sie weiter zu verbessern und vielleicht mit Hilfe anderer Mechanismen die verbliebenen Funktionen zu erhalten. Das alles könnte am Ende dazu führen, die Krankheitserscheinungen zu bessern.

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                      #11
                      Ich weiß nicht, ob man die rollende Streßkugel wieder stoppen oder verlangsamen kann.
                      Am Anfang meiner Krankheit lag ich mal für 10 Tage im Bett. Danach war für 2 Tage absulute Ruhe mit Zuckungen oder Krämpfen. Ob da allerdings der Motoneuronenzerfall weiterging, keine Ahnung.
                      Ich werde die ALS Spezis der Charite fragen, ob es schon folgende Untersuchungen mit Patienten gibt:
                      neurologischer Umbau und Motoneuronenzerfall
                      1. EMG mit starken Zuckungen,
                      2. EMG nach 10 Tagen Ruhe mit wenigen bzw keinen Zuckungen
                      Für den ersten Fall habe ich zwar Ausdrucke, aber nicht für den zweiten. Da war bei dem Neurologen leider der Drucker kaputt. Beim 1.EMG steht schwerer neurologischer Umbau, und beim 2. sagte der Neurologe, das geht ganz langsam. Dazu habe ich aber leider keine schriftlichen Beweise.
                      Falls es keine Untersuchungen in dieser Richtung gibt, werde ich mich wohl für 10 Tage als Versuchskarnickel in einer Klinik wiederfinden.
                      Bin selber gespannt, was da bei rauskommt. Wenn ich richtig beobachtet habe, kann man den Verlauf eventuell verlangsamen.

                      Ich finde es schon sehr merkwürdig, wenn ich einen Nerv am rechten Arm bedränge, wo die Krankheit bei mir auch anfing, breiten sich die Zuckungen genau so über die Körperteile aus wie die Lähmungen durch die ALS. Sollen sich doch die ALS-Spezis deswegen einen Kopf machen. Ich kann nur beobachten und Informationen liefern.

                      @rosto lassen sich bei Dir die Zuckungen auch auslösen, wenn Du auf unbefallene Körperteile klopfst?

                      Tschüss Detlef

                      [ 07. Juli 2003: Beitrag editiert von: Det ]

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                        #12
                        Heute habe ich keine nicht befallenen Stellen.
                        Das mit dem Klopfen machten die Ärzte erstenmals bei der Diagnose.

                        Damals waren mir noch nie Zuckungen in den Beinen aufgefallen. ( Juli 2002 ) Man hielt die Beine bis dato für nicht befallen.

                        Robert
                        <A HREF=\"mailto:robert.stroblik@chello.at\">robert.s troblik@chello.at</A>

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                          #13
                          Ich habe Eure Beiträge nur kurz überflogen. Ich glaube aber unbedingt daran, dass gerade Betroffene die Forschung voranbringen können, eben weil sie 24h mit der Krankheit zusammen sind. Es gab da auch mal einen Beitrag im Fernsehen, da ging es um ein muskelkrankes Kind, dessen Vater sich so intensiv damit befasst hat und eine Stiftung gegründet hat, an der sich auch Ärzte und Forschungszentren beteiligt haben.

                          Das Wichtigste, was ich sagen will, ist folgendes: Mein Vater hat ALS, die bulbär begann. Er ist genau so ein Typ, wie ihr beschrieben habt: Ärger in sich reinfressen und ständig am Grübeln und Nachdenken, sehr sensibel.

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo,

                            ein Arzt meines Schwiegervaters meinte, es wäre möglich, dass die ALS durch das Arbeiten meines S-Vaters mit Quecksilber (Vergiftung) in den 60ern bei Siemens im Iran hervorgerufen sein könnte.

                            Außerdem nannte er mögliche Verbindungen mit Holzschutzmitteln, die auch ursächlich sein könnten...

                            Inwiefern hat man denn generell in der ALS-Forschung schon einmal Vergiftungen in Betracht gezogen?

                            Gruß,
                            Heino

                            [ 22. Juli 2003: Beitrag editiert von: Heino ]

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo ihr alle, die ihr nach der Ursache für ALS sucht,

                              ich möchte der Diskussion noch ein paar Gedanken hinzufügen.

                              1. Wahrscheinlich gibt es nicht eine einzige Ursache für ALS. Selbst die konventionelle Medizin geht inzwischen von der Möglichkeit aus, dass ALS nicht eine bestimmte Krankheit ist, sondern die Bezeichnung für ein bestimmtes Symptom, bei dem den die motorischen Nervenzellen absterben, aber für das es verschiedene Ursachen geben könnte. In der alternativen Medizin oder auch in der traditionellen chinesischen Medizin geht man sogar noch einen Schritt weiter und betrachtet Krankheit als ein individuelles Geschehen. Da wird nicht eine bestimmte Krankheit behandelt, sondern ein kranker Menschen. Das heißt, nicht jeder mit den gleichen Symptomen bekommt die gleiche Behandlung.

                              2. Der Gedanke, Stress als Ursache anzunehmen, geht eigentlich in diese Richtung. Denn es gibt nicht einen Stress, sondern was Stress erzeugt, ist individuell sehr verschieden. Vielleicht ist es bei den einen körperlicher Stress, z.B. übermäßige Belastungen oder traumatische Verletzungen wie bei den Fußballern. Bei den anderen ist es vielleicht seelischer Stress von der Art, wie Robert es beschreibt: Das Gefühl keinen Ausweg zu finden. Davon hatte ich in den Jahren vor der Erkrankung jede Menge. Vielleicht müssen auch mehrere Faktoren auf der seelischen und/oder körperlichen Ebene zusammenkommen.

                              3. Die Forschung in und an den Motoneuronen erscheint mir wie jemand, der zwei oder drei Puzzleteile genauestens anschaut und dann glaubt, daraus das ganze Bild zu erkennen. Es ist immer mal wieder die Rede von Stoffwechselstörungen, die bei ALS eine Rolle spielen könnten. Aber niemand untersucht beispielsweise, ob dann möglicherweise die Leber eine Rolle bei ALS beteiligt sein könnte. Oder ob vielleicht das seelische Gleichgewicht nicht mehr stimmt und deshalb auch die Prozesse im Körper aus dem Gleichgewicht geraten sind.

                              4. Vielleicht ist die Erforschung der Ursachen gar nicht so wichtig, sondern sich mehr auf Heilung zu konzentrieren: Was tut meinem Körper gut? Was tut meiner Seele gut? Die in einen Beitrag von mir im letzten Jahr erwähnten Verbesserungen bzw. Heilungen bei ALS zeigen, dass fast jeder einen anderen Weg gegangen ist. Aber alle haben sich mehr weniger auf die Heilung konzentriert.

                              Ich möchte euch mit diesen Gedanken nicht entmutigen, weiter nach den Ursachen zu forschen. Ich will nur das Augenmerk darauf lenken, vor allem bei sich selbst nach seiner individuellen Ursache zu suchen, aber dabei nicht das Ziel, nämlich die Heilung aus den Augen zu verlieren.

                              Ich wünsche euch alles Gute [img]smile.gif[/img]
                              Heinrich

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