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Muskelschmerzen - weiß nicht weiter

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    Muskelschmerzen - weiß nicht weiter

    Hi,
    da ich mir nicht sicher bin ob dieses Forum das richtige ist, habe ich den Beitrag zusätzlich ins Forum - Entzündliche Muskelerkrankungen - gestellt.

    Bevor ich zu meiner Person etwas sage, möchte ich zunächst versuchen so sachlich, kurz und präzise wie möglich meine Beschwerde-Historie zu schildern.
    Ende 2003 traten zum ersten Mal Schmerzen im Schulterbereich (beidseitig) auf. Während eines längeren Spaziergangs spürte ich Schmerzen (Stechen, Pieksen) in der oberen Schultermuskulatur. Nach einer kurzen Rast waren die Schmerzen verwunden, traten jedoch nach einer weiteren Wegstrecke erneut auf. Ich ging davon aus, dass es sich wohl um eine Verspannung handeln würde. Da sich die Schmerzen in den nachfolgenden Wochen wiederholten, gönnte ich mir privat (ohne vorherigen Arztbesuch) 2 x 6 Massagen, wobei ich dem Masseur zu Beginn meine Beschwerden schilderte. Die Massagen waren zwar sehr angenehm, geholfen haben sie aber leider nicht.
    In 2004 traten die Schmerzen dann häufiger und stärker auf. Mitte 2004, an einem Tag wo ich besonders starke Schmerzen hatte, besuchte ich erstmals meinen Hausarzt (Internist). Ich erhielt eine Spritze bzw. mehrere Injektionen an verschiedenen Punkten der Schultermuskulatur. Der Arzt vermutete, dass es sich um eine starke Verspannung handelt. Die Schmerzen verschwanden sehr schnell nachdem ich ich die Spritze erhalten hatte – ich war sehr erleichtert. Leider war dieser Zustand nicht von Dauer. Der Besuch beim Hausarzt wiederholte sich, inkl. Spritzen, in den nächsten Monaten. Was mir gespritzt wurde ? - habe ich nie gefragt – wollte nur, dass die Schmerzen nachlassen. Erst in 2007 habe ich zum ersten Mal nachgefragt was damals in den Spritzen enthalten war. Als Antwort erhielt ich, dass es sich um ein Betäubungsmittel handelte.
    Ende 2004 / Anfang 2005 veränderten sich die Schmerzen. In der oberen Schultermuskulatur trat zuerst ein „tiefer“ Schmerz auf, welcher von der Intensität schmerzhafter war als das Stechen / Pieksen, was eher als „nervig schmerzend“ bezeichnet werden kann. An den Kanten der Schulterblätter (beidseitig) , Richtung Wirbelsäule, spürte ich anschließend, manchmal auch gleichzeitig, ein Stechen / Pieksen. Des Weiteren verspürte ich bei längeren Autofahrten starke “einschießende“ Schmerzen in der Oberschenkelmuskulatur und an der Hüftseite (oft nur einseitig). Mitte 2005 kamen leichte Krämpfe und „wellenartige“ Schmerzen in den Oberarmen hinzu, welche immer nur von kurzer Dauer waren. Morgens, gleich nach dem Aufstehen, war meine rechte Hand angeschwollen, die Finger schmerzten, und ich konnte die Hand nicht zusammendrücken. Ende 2005 bin ich erstmals aufgrund von Gelenkschmerzen in der Nacht aufgewacht. Als sich dieser Zustand nicht besserte, habe ich Anfang 2006 erneut meinen Hausarzt aufgesucht und ihm meine Beschwerden geschildert. Daraufhin wurde mir Blut abgenommen – zwecks Prüfung von Rheumafaktoren. Während des nächsten Termin teilte mir mein Hausarzt mit, dass die Werte i. O. sind, ich aber jetzt regelmäßig, zwecks Kontrolle des weiteren Verlaufs, bei Ihm erscheinen müsse. Zu einem weiteren Besuch beim Hausarzt kam es dann erst Monate später (den mein Hausarzt, wahrscheinlich zu Recht, mit eine heftigen Ansprache begann), da die Schmerzen stärker wurden und ich kaum noch eine Nacht durchschlafen konnte. Zudem hatte ich bei bestimmten Tätigkeiten ein Kribbeln, Schmerzen mit anschließender Taubheit in meiner rechten Hand. Des Weiteren verlor ich die Kontrolle über meinen rechten Unterarm, als ich meinem Nachbarn mit kurzen Schubkarren-Transporten helfen wollte. Nach einigen Ladungen konnte ich die Schubkarre nicht mehr festhalten, weil ich plötzlich keine Kraft und kein Gefühl mehr im rechten Unterarm hatte. Weitere Versuche scheiterten - die Schubkarre entglitt meiner rechten Hand und kippte um – ich hatte keine Kontrolle mehr über den rechten Unterarm. Ausschlaggebend war zudem noch, dass bei bestimmten Bewegungen meiner Arme neben den Schulterblättern (außen) eine längliche „Beule“ sichtbar wurde (beidseitig), welche beim Zurücknehmen der Arme wieder hinter die Schulterblätter verschwanden. Mein Hausarzt überwies mich sofort an eine Radiologie, wo zwei Wochen später ein MRT erstellt wurde. Ich erhielt die Bilder und einen Bericht für meinen Hausarzt. Da der Umschlag nicht verschlossen war, habe ich den Bericht vorher gelesen. Die Radiologie empfahl eine Biopsie aufgrund diverser Auffälligkeiten in der Muskulatur und äußerte den Verdacht einer „Myositis“. Mein Hausarzt riet mir deshalb zu einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus AK Eilbek, wo ich, nach einer Voruntersuchung, im Oktober auf die Rheumastation aufgenommen wurde. Ich verbrachte dort 12 Tage. Die Ärzte wollten zunächst über eine Ausschlussdiagnose der Ursache auf den Grund kommen. Es wurde jedoch kein eindeutiger Grund für die geschilderten Schmerzen gefunden. Eine Biopsie hielt man nicht für erforderlich. Es wurde mir lediglich mitgeteilt, dass ich eine starke Artrose in der linken Schulter habe und die Muskelschmerzen in den Schultern vermutlich durch Muskelverkürzungen begründet sind – Ursache unklar. Des Weiteren teilte man mir mit, dass die Schmerzen evtl. bereits chronisch sind. Wie ich außerdem einem Gespräch zwischen zwei Ärzten entnehmen konnte, herrschte Uneinigkeit über die Stellung meiner Schulterblättern, welche wohl weiter herausragen als normal. Hierzu muss ich ergänzen, dass diese Veränderung bereits mir und meinem Hausarzt aufgefallen war. Positiv war der Aufenthalt für mich trotzdem, denn ich wurde mit folgenden Medikamenten eingestellt, die zum einen die Schmerzen linderten und mich wieder durchschlafen ließen: Tilidin 50/4 retard (4 x tägl.), Analgin Tabletten (2 x tägl.), Voltaren Resinat (2 x tägl.) und omeprazol-biomo Kapseln (1 x tägl.). In dem vorläufigen Bericht an meinen Hausarzt, den ich am Tag der Entlassung bekam, stand unter anderem noch Polyarthritis, Osteoporose, usw. Da mein Hausarzt in Urlaub war, erhielt ich zunächst von der Vertretung ein Rezept für die benötigten Medikamente. Zwei Wochen später hatte ich einen Termin bei meinem Hausarzt zwecks Besprechung des Krankenhausaufenthalts. Der endgültige Bericht lag jetzt ebenfalls vor. Mein Hausarzt teilte mir mit, dass ja im Krankenhaus nichts gefunden wurde und zugleich dringend Krankengymnastik empfohlen wird. Die Medikamente soll ich auch weiterhin nehmen. Mitte Januar 2007 hatte ich meinen ersten Krankengymnastik-Termin. Es wurde mit mir ein Programm erarbeitet, welches wohl hauptsächlich der Stärkung der Muskulatur dienen sollte. Es wurden 2 Termine pro Woche vereinbart. Die Übungen und Gewichte sollten so dosiert werden, dass das Programm ohne Schmerzen durchgeführt und die Gewichte nach und nach erhöht werden konnten. Dies gelang mit Einschränkungen, da die Arme nicht ohne Schmerzen nach außen bewegt werden konnten (= schmerzhaftes Überspringen der Sehnen, konnte man sogar hören). Das Programm wurde deshalb angepasst. Mir machten die Übungen viel Spaß, obwohl es mir wirklich nicht immer leicht fiel. Die Krankengymnastik wurde mit mehreren Rezepten bis Mitte Mai 2007 kontinuierlich verlängert. In dieser Zeit konnten die Gewichte zweimal erhöht werden. Die letzte Steigerung ist jedoch gescheitert, da das Programm nicht mehr ohne Schmerzen ausgeführt werden konnte. Zu Anfang eines jeden Termins wurde ich zudem 10 Minuten von einen Mitarbeiter der Krankengymnastik „behandelt“. Die Behandlung wechselte in den Methoden. Mein Zustand verbesserte sich während dieser Zeit leider nicht, im Gegenteil, es ging mir schlechter, wobei ich nicht behaupten möchte, dass dies an der Krankengymnastik lag. Mein Hausarzt sowie die Krankengymnastik-Praxis hielten es daher für ratsam, die Krankengymnastik nicht fortzusetzen. Die „Beulen“ neben den Schulterblättern waren ebenfalls nicht verschwunden.
    Ende Mai 2007 sind meine Frau und ich für eine Woche nach Sylt gefahren. Die Hinfahrt war eine Qual, da ich die Fahrt immer wieder, bedingt durch starke Schmerzen (Pieksen / Stechen im gesamten Schulterblattbereich, „tiefer“ Schmerz in der oberen Schultermuskular) unterbrechen musste. Auf der Autofähre bin ich dann fast verzweifelt, da die Schmerzen in den Oberschenkel und im Beckenbereich fast unerträglich wurden und ich den Wagen ja nicht verlassen konnte. Ich habe dann 2 Tilidin genommen und ständig die Sitzposition verändert. Endlich angekommen hatten wir eine wunderschöne Woche – Unterkunft, Wetter und Essen prima. Da ich ja nicht sehr lange laufen kann hatten wir ersatzweise mehrere längere Radtouren geplant. Ich war sehr überrascht, als ich nach ca. 45 Minuten Rad fahren ein Kribbeln, Schmerzen und Taubheit in meiner rechten Hand verspürte. Außerdem hatte ich wieder Schmerzen im Schulterbereich. Damit hatte ich nicht gerechnet, da ich ja meine Hände / Arme auf dem Lenker abgestützt habe. Ich habe mir während der gesamten Radtouren dann so geholfen, dass wir spätestens alle 60 Minuten eine Pause eingelegt haben, und ich während dieser 1 bis 2 Tilidin einnahm. Trotzdem hatten wir, wie bereits erwähnt, eine sehr schöne Woche.
    Wieder zu Haus riet mir mein Hausarzt zu einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus HH-Altona, zwecks Untersuchung evtl. neurologischer Ursachen. Dort wurde ich im August 2007 für 10 Tage stationär aufgenommen. Nach ersten Voruntersuchungen teilte man mir mit, dass der Verdacht auf MS besteht. Weitere Untersuchungen sowie eine Nervenwasserentnahme konnten den Verdacht jedoch nicht bestätigen. Bzgl. meiner rechten Hand wurde ein fortgeschrittenes Karpaltunnelsyndrom festgestellt. Mit großer Wahrscheinlichkeit könnten diese Beschwerden nur noch operativ, und in naher Zukunft, beseitigt werden. Ansonsten wurde kein neurologischer Grund für meine Beschwerden gefunden. Es wurde wieder über meine Schulterblätter diskutiert. Da keine neuen Erkenntnisse vorlagen, gab ich den Entlassungsbericht nur in der Hausarztpraxis ab, und ließ mir einen Termin für die Nachbesprechung geben.
    Am nächsten Abend erhielt ich einen Anruf von meiner Mutter. Sie fragte ob und was während des Krankenhausaufenthalts herausgefunden wurde. Sie weiß, dass ich nicht gern über diese Dinge spreche, und so berichtete ich auch nur kurz über das Ergebnis. Dann teilte Sie mir etwas mit, was mich doch sehr nachdenklich stimmte. Sie erzählte mir, dass mein Vater jahrelang unter den gleichen Beschwerden gelitten hat (einschießende Schmerzen in den Oberschenkel etc., in beiden Händen ein Karpaltunnelsyndrom, Schmerzen im Schulterbereich, usw). Er hat zuletzt Schmerzpflaster bekommen, da er die Schmerzen ansonsten nicht mehr ausgehalten hätte. Mein Vater war die letzten Jahre wohl sehr verzweifelt. Er wurde auch mehrfach operiert, z. B. unter den Schulterblättern und an den Händen. Er konnte ebenfalls keine längeren Strecken ohne Schmerzen mit dem Auto fahren. Auf meine Frage warum Sie mir diese Dinge nicht schon früher mitgeteilt habe, erhielt ich die Antwort, dass Sie sich nicht sicher gewesen ist, ob ich es wirklich hören will. Außerdem war Sie jetzt erst der Meinung (Feststellung Karpaltunnelsyndrom im Krankenhaus HH-Altona), dass ich die gleichen Symptome habe wie mein Vater. Wenn ich ehrlich bin hatte sie Recht, ich wollte zuvor nicht über diese Dinge sprechen. Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass mein Vater vor knapp 10 Jahren, im Alter von 68 Jahren, an Lungenkrebs gestorben ist. Der Lungenkrebs hatte jedoch, lt. Aussage meiner Mutter und der Ärzte, nichts mit den vorherigen jahrelangen Schmerzen zu tun, da dieser berufsbedingt entstanden ist.
    Zwei Wochen nach der Entlassung hatte ich dann wieder einen Termin bei meinem Hausarzt zwecks Nachbesprechung des Krankenhausaufenthalts. Der endgültige Bericht lag jetzt vor. Mein Hausarzt teilte mir mit, dass dieser Krankenhausaufenthalt ebenfalls nicht zu einem Ergebnis geführt hat, und er jetzt auch nicht mehr so recht weiter weiß. Ich berichtete Ihm von dem Gespräch mit meiner Mutter. Er ging jedoch nicht näher auf diese Information ein. Er teilte mir nur noch mit, dass er überzeugt ist, das da etwas ist – vielleicht sogar eine sehr schwer zu diagnostizierende Krankheit oder evtl. sogar unterschiedliche Dinge. Dann fragte er mich, ob ich mit den derzeitigen Medikamenten erstmal weiter zurecht komme, was ich bejate – was blieb mir auch anderes übrig.
    Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass ich seit Beginn der Beschwerden (2003) nicht ein einziges Mal arbeitsunfähig war, bis auf die beiden Krankenhausaufenthalte natürlich, obwohl mein Hausarzt mich mehrfach „aus dem Verkehr ziehen wollte“. Da es mir aber immer öfter sehr schlecht geht, gibt es natürlich auch Tage an denen ich lieber zu Haus bleiben würde.
    Nun komme ich zur Beschreibung der aktuellen Situation, welche auch der Anlass ist, warum ich diese Zeilen schreibe. 5 Tage starke „einschießende“ Schmerzen in der Oberschenkelmuskulatur, seitlichen und hinteren Beckenmuskulatur, gelegentlich auch in schwächerer Form in den Armen. Oft sind diese so heftig und unerwartet, dass ich zusammenzucke und automatisch an die schmerzenden Stellen greife. Diese Form der Schmerzen traten zuvor nur maximal dreimal im Monat auf, und nur für einen kurzen Zeitraum. Das Auftreten kann aus meiner Sicht nicht provoziert werden. Obwohl ich sehr regelmäßig und pünktlich meine Medikamente nehme, wache ich morgens wieder mit Schmerzen auf. Die Schmerzen in der rechten Hand haben zugenommen, vor allem Morgens und in den Nachmittags-/Abendstunden. Meine rechte Hand, mein Gesicht und die Augenlider sind morgens stark geschwollen. In der linken Hand habe ich jetzt sporadisch ebenfalls leichte Schmerzen. Die Schmerzen in den Schultern (Pieksen / Stechen im Schulterblattbereich, „tiefer“ Schmerz in der oberen Schultermuskulatur) treten weiterhin täglich auf. Soweit ich mich „schone“ sind die Schmerzen erträglich, nur nach körperlicher Anstrengung, wobei körperliche Anstrengung ein weites Feld ist, werden die Schmerzen fast unerträglich. Nachmittags und Abends kann ich manchmal keine 10 Minuten mehr laufen. Ich habe dann zusätzlich das Gefühl, als würden meine Schultermuskulatur verkrampfen. Seit geraumer Zeit kann ich leider auch meine Kollegen nicht mehr zum Mittagessen begleiten, der Weg dorthin dauert ca. 15 bis 20 Minuten. Des Weiteren habe ich versucht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu kommen (Wagen war in Reparatur und ich wollte versuchen ob es auch ohne geht -> wegen Benzinpreis usw.). Es war fürchterlich, bereits im Bus – auf dem Weg zur S-Bahn – begannen die Schmerzen. Da ich keine Gelegenheit fand meine Arme irgendwo abzustützen / abzulegen, konnte ich die Schmerzen nur lindern, in dem ich beide Handflächen auf den Sitzplatz presste. Abends hat mich dann ein Kollege in seinem Wagen mitgenommen. Grundsätzlich kann man zu den „tiefen“ Schmerzen in der oberen Schultermuskulatur sagen, dass diese fast immer provozierbar sind, im Gegensatz zu dem Pieksen / Stechen im Schulterblattbereich – Auslöser ist mir nicht eindeutig klar. Wenn ich die Unterarme ständig irgendwo ablegen / abstützen kann, habe ich selten keine, ansonsten nur geringe Schmerzen in der Schultermuskulatur, was allerdings auch an den Medikamenten liegen kann. Sollte ich eine längere Wegstrecke nicht vermeiden können, dann halte ich immer rechtzeitig nach einem Platz Ausschau, wo ich meine Arme ablegen kann. Selbst mit 2 zuvor genommenen Tilidin-Tabletten kann ich die Schmerzen nur bedingt unterdrücken. Des Weiteren habe ich das Gefühl, als wenn etwas unter den Schulterblättern nach außen drückt, oder anders gesagt, mich meine Schulterblätter einengen. Die Schmerzen im Schulterbereich treten übrigens auch dann auf, wenn ich eine Zeit lang stehe. Ich helfe mir dann indem ich die Hände in die Hosentaschen stecke oder im Hüftbereich abstütze. Vor zwei Wochen hatte ich nun auch noch Schmerzen im Leistenbereich (beidseitig), nachdem ich 15 Minuten gestanden bin – nach dem Hinsetzen wurde es sofort besser. Beim Einkaufen mit meiner Frau muss ich zwangsläufig den Einkaufswagen benutzen, da ich nur so meine Arme abstützen kann und keine Schmerzen habe. Tätigkeiten bei denen ich für längere Zeit die Arme noch oben nehmen muss, wie z. B. Haare föhnen (obwohl die meisten im meinem Alter nicht mehr so viele davon haben ;.)), Streichen oder eine Lampe anbringen, sind eine Qual, da nach kurzer Dauer Schmerzen und Kraftlosigkeit auftreten. Was ich erst ziemlich spät bewusst registriert habe, ist, dass die „tiefen“ Schmerzen in der oberen Schultermuskulatur manchmal auch einseitig auftreten. Das liegt daran, dass ich dann auch nur einen Arm belaste. Seit 2 Tagen habe ich einen sehr starken Muskelkater in den Bereichen Bauch, Oberarme und Schulter. Hierfür kann es nur einen Grund geben – ich habe einen Tag zuvor meinem Schwager geholfen zwei bepflanzte Blumenkübel aus dem Keller in das Erdgeschoss zu tragen. Die ganze Aktion hat jedoch nur max. 3 Minuten gedauert, und die Schwierigkeit lag nicht am Gewicht, sondern an der steilen Kellertreppe. Kann so eine kleine Aktion einen starken Muskelkater auslösen ? Die „Beulen“, welche hinter den Schulterblättern hervortreten, sind ebenfalls noch da. Seit einem Jahr schwitze ich sehr schnell und stark bei körperlichen Anstrengungen. Außerdem bin ich sehr schnell erschöpft und / oder müde. Seit 2004 hatte ich 3 (vielleicht auch 4) sehr heftige Blasen-/Harnwegsentzündungen, welche jeweils 2 Wochen mit Antibiotika behandelt wurden. In unregelmäßigen Abständen und sehr selten habe ich auch plötzlich auftretende Schmerzen in einem Knie oder einer Hüfte, meistens in den Abendstunden. Dies bemerke ich z. B. erst wenn ich mich von einem Stuhl oder einem Sofa erheben will. Den Rest des Abends kann ich auf Grund der Schmerzen nur „humpeln“. Am nächsten Morgen sind die Schmerzen verschwunden – als wäre nichts gewesen. Bis auf Analgin nehme ich noch die gleichen Medikamente wie bereits zuvor erwähnt.
    Gerade jetzt wo ich alles einmal aufschreibe merke ich wie verrückt doch die ganze Situation ist, und denke „dass glaubt dir doch kein Mensch“. Es gäbe an dieser Stelle noch die ein oder andere Sache zu erwähnen, aber ich kann nicht mehr und möchte jetzt zum Schluss kommen.
    Zu meiner Person – ich bin 46 Jahre jung, verheiratet, leider keine Kinder und sehr glücklich seit mehr als 28 Jahren mit meiner Frau zusammen – ich liebe Sie sehr. Sie macht mir Mut und unterstützt mich wo Sie nur kann.
    Beruflich bin ich seit fast 22 Jahren in der IT-Branche tätig. Mein Job macht mir sehr viel Spaß, da ich viel Erfolg habe und eigenständig mit größerer Projektverantwortung arbeiten kann. Ich verbringe die meiste Zeit im Sitzen vor meinem PC-Arbeitsplatz. Die Firma ist soweit nötig bzgl. meiner Beschwerden informiert und unterstützt mich entsprechend, z. B. habe ich vor längerer Zeit einen Stuhl mit „Armlehnen“ und eine Auflage für meine Hände erhalten.
    Meine Frau und ich wohnen im eigenem Häuschen im Grünen und genießen gemeinsam die Arbeit im Garten, sofern es mir möglich ist. Da unsere engsten Freunde meine Beschwerden (nicht im Detail) kennen, haben sie immer einen entsprechenden Platz (mit Lehne) frei, so dass wir zusammen einen gemütlichen Abend verbringen können. Was ich von meiner Seite bereits getan habe ? - wir haben uns zunächst neue Matratzen gekauft. Alkohol trinke ich nur sehr selten, vielleicht ein oder zwei Gläser Wein im Monat, weil es mir ansonsten anschließend noch schlechter geht. Zusätzlich habe ich bewusst einige Kilos abgenommen. Am liebsten würde ich viel weniger essen, nicht weil ich stark übergewichtig bin, sondern weil ich das Gefühl habe, dass es mir während des Fasten besser geht.
    Leider gibt es auch negative Auswirkungen, jedenfalls sagt das meine Frau. Sie meint, das ich weniger lache und stiller geworden bin, und mich immer mehr von bestimmten Aktivitäten abgrenze bzw. ausschließe. Sie ist mir aber nie böse, im Gegenteil – Sie macht mir Mut und gibt mir Hoffnung. Wir beiden wissen natürlich das Sie Recht hat, aber oft habe ich nicht mehr die Kraft etwas zu unternehmen oder ich habe Angst vor den evtl. auftretenden Schmerzen. Ich kann Sie dann leider nicht begleiten. Trotzdem sind wir sehr glücklich und versuchen das Beste aus der momentanen Situation zu machen.
    Ich möchte mich an dieser Stelle für die Länge des Berichts entschuldigen – kürzer war leider nicht möglich, denn wie kann ich auf Hilfe hoffen, wenn ich wesentliche Dinge aus Platzgründen nicht erwähne.
    Gleichzeitig möchte ich mich bereits bei allen im voraus bedanken, die es bis hierhin geschafft haben und mich nicht für „verrückt“ halten. Vielleicht gibt es ja doch den einen oder anderen der meine Schilderung nachvollziehen und evtl. sogar weiß wie mir geholfen werden kann.

    Herzliche Grüße

    [ 08. Januar 2008: Beitrag editiert von: Stoffel ]
    Stoffelbaer

    #2
    Guten Morgen Stoffel

    und ein herzliches Willkommen hier bei uns...

    Das Du zur Zeit eine solche Tortour erlebst, tut mir leid...

    Von der Symptomatik her gehörst Du in die Hände eines internistischen Rheumatologen. AK Eilbek hat nicht allzu gute Bewertungen...,

    Ich nehme an, dass Du in der Nähe von HH wohnst bzw. einigermaßen schnell reinkommst. Ich kann Dir 2 super Adressen nennen: es ist eine Klinik, deren rheumat./immunolog. Abteilung vor 1 Jahr aufgebaut worden ist und 1 Doc in HH:

    Regioklinik Wedel
    rheumat./immunolog. Abteilung
    Chefarzt: Dr. Ahmadi

    Hier benötigst Du jedoch ein wenig Zeit, sie arbeiten mit Bad Bramstedt u Itzehoe zusammen, sie sind sehr sehr gründlich.

    und

    Dr. Aries
    HH - Altona

    Auch er ist sehr gründlich und nimmt die Patienten ernst...

    Wenn Du möchtest, schicke ich Dir beide Adressen per PN...

    Ansonsten wäre noch die Rheumaklinik in Bad Barmstedt zu nennen...

    Tipp:
    Lass Dir alle Unterlagen über Befunde, Diagnosen, Berichte usw. in Kopieform aushändigen (es können hierbei Kopiekosten anfallen). Zum einen kannst Du in Ruhe alles selbst durchlesen und ggf. Fragen notieren u 2. Du hast nur 1x die Lauferein u die jeweiligen Ärzte können sich die Unterlagen selbst herauskopieren, was sie benötigen.

    Wenn Du zum Doc gehst, liste vorher alles auf, was Dir aufgefallen ist. Das kann für den Arzt hilfreich sein, auch so eine Art Schmerztagebuch ist manchmal recht hilfreich.

    Das, was Du beschreibst, von der Diagnosenhangelei usw. kenne ich auch. Bei mir hieß es 2 Jahre lang Fibromyalgie und die wollten mich auf die Psycho-Schiene schieben trotz positiver Wirkung des Cortisons und Erhöhung des CK-Wertes für die Skelett-Muskulatur...

    Erst bei meinem letzten Versuch in der Regio-Klinik Wedel fanden sie heraus, dass es sich um eine entzündl. Muskelerkrankung (Polymyositis, gehört zur Kollagenose und damit in den rheumat. Bereich) handelt, wenn auch grenzwertig, da Muskelbiopsie und MRT neg ausfielen. Der Rest kam jedoch hin... Dort wird der ganze Mensch gesehen und sich nicht nur auf die Apparate-Medizin verlassen...

    Habt ihr es schon mal mit der Cortison-Stoßtherapie ausprobiert?
    Dabei wird an 3 Tg ca. 50 mg (je nach Arzt) Cortison gegeben. Bist Du dabei schmerzfrei, dann liegt irgendwo im Körper eine Entzündung vor, die sich blutbildmäßig nicht manifestiert und es heißt weitersuchen.

    Sind bei Dir
    auch der
    Anti-CCP u Rheumafaktor (der war ja)
    ASLO
    ANA u ENA
    ANCA
    HLA-B27
    CK-Werte für die Skelettmuskulatur
    Chlamydien
    Yersenien
    Borrelien nach Westernblot u Elisa
    alle (!) Schilddrüsenwerte (auch die kann Muskel- u Gelenkbeschwerden und -schmerzen auslösen, selbst wenn die Werte im oberen bzw. unteren Level des Referenzbereiches sind)
    Strepptokokken

    Hier mal 2 Info-Links zur Erklärung von Blutwerten usw.:
    http://www.laborbauer.at/laboratoriu...t_analytik.php
    http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_liste.htm

    Ich hoffe, dass ich Dir ein wenig helfen konnte und Du nun ganz schnell jemanden findest... viele von uns haben leider eine jahrelange Ärzte-Odyssee hinter sich gebracht, bevor jemand passendes dabei war, der uns hilft... Bei mir arbeiten nun Klinik, Arzt und Hausarzt zusammen - endlich.

    Viele Grüße
    Ariane
    Liebe Grüße Ariane

    https://forum.dgm.org/showthread.php?...en-Betroffenen

    Respektiere Dich selbst. Respektiere die anderen. Und übernimm Verantwortung für alles, was Du tust. (Dalai Lama)

    https://www.rollende-schnatterbude.de - Der Rheuma-Garten ist inzwischen in der Rollenden Schnatterbude integriert

    Kommentar


      #3
      Hallo Stoffel, herzlich Willkommen im KK.
      Du schilderst genau das Gleiche was ich mitgemacht habe,Nur bei mir war es einige Jahre länger,bis ich 2005 längere Zeit Krank geschrieben war und ich nach 6 Wochen zum Medizinischen Dienst mußte. Dort hatte ich das Glück einen Arzt zu haben der sich mit Muskelerkrankungen auskennt. Meine Schulterblätter sind stark hervor getreten, und die Arme kann ich nicht in die Höhe heben.Darauf hin hat er mich zu einem Neurologen geschickt und dieser zu einem Muskelspezialisten.Ich hatte eine Muskelentnahme und Blutuntersuchung.( Gen)
      Man hat zwar nur geringe Anzeichen entdeckt aber der Arzt sagte mir daß es eine Gliedergürteldystrophie wäre .Das muß nicht unbedingt eine Erbkrankheit sein!Da meine Schwester die gleichen Anzeichen hat ist das auch bei Ihr nicht unwahrscheinlich daß es so ist.
      Liebe Grüße Hilde

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