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    Hallo,

    tja, wie fang ich an?

    Mir fallen, besonders seit ich von meinem Neurologen im März den Kopf gerade gerückt bekam (Sie sind krank!) immer wieder Einschränkungen auf, die mir vorher gar nicht so bewusst waren:
    Das ich nicht normal laufe war mir ja schon klar, da mich fast jeder Schritt außerhalb des Hauses daran erinnert.

    Aber jetzt fiel mir in zwei Situationen die Schwäche in den Armen auf: Ich spiele mit meiner Tochter dieses Händeklatsch-Spiel. Erst die rechten Hände gegeneinander, dann die linken, dann beide, dazwischen noch klatschen und schneller werden. Anne kam immer wieder aus dem Takt aber sie lachte über das ganze Gesicht. (ín dieses lachende Gesicht zu gucken rührt das Mutterherz...). Lange konnte ich es aber nicht durchhalten. Zum Glück kann sie mit neun Jahrnen akzeptieren, dass Mama manchmal nicht mehr kann weil die Muskeln nicht mehr "normal" sind. Aber es tut mir leid...

    Und zum Anderen war mit bisher nicht bewusst, warum ich Bettenbeziehen so anstrengend finde. Ich bin nach dem neu Beziehen der beiden Betten total ko, so dass ich mich am liebsten gleich reinlegen würde. Ich dachte, dass ist normal. Das es an meiner Schwäche in den Armen liegt, war mir biesher nicht bewusst.

    Es ist schon erschreckend das die Lauffähigkeit eingeschränkt ist, aber jetzt auch die der Arme? Das ist schon ganz schön schwer zu verstehen, verarbeiten.

    Wenn ich bei der Physio noch einen Moment warten muss und ich meine "Mitpatienten" beobachte (alte Omas, die kaum einen Fuß vor den anderen setzen können, Menschen mit Prothesen, mit Spezialschuhen usw.)und ich sitze dazwischen, dann denke ich immer; Was mach ich eigentlich hier? Dagegen fällt meine Behinderung gar nicht auf. Der Physio meinte dazu, dass ich schon ganz richtig bei ihm sei, ich habe ganz deutlich Einschränkungen. Und ich merk natürlich auch, dass mir die Physio sehr gut tut.

    Diese Woche habe ich auch Nachricht von der Rentenversicherung bekommen. Sie sind für die Reha nicht verantwortlich, was mir klar war, da ich z.Z. nicht einzahle. Sie haben es an die KK weitergeleitet. Mal sehen, wie schnell die sind. Bei der Mutter-Kind-Kur vor 7 oder 8 Jahren waren sie sehr schnell: 11 Tage nach dem Abschicken hatte ich die Zusage. Nur wegen der Schulferien (Mütter mit Schulpflichigen Kindern werden dann bevorzugt) musste ich warten. Inzwischen ist die KK mit einer anderen fusioniert und da kann alles anders sein.

    So, dass war das, was mir so durch den Kopf ging. Jetzt müssen wir los und unsere Tochter vom Pfingstlager der Pfadfinder abholen. Mensch war die Freitag als es los ging aufgeregt...

    Liebe Güße wünscht
    Frauke
    Zuletzt geändert von Suppengrün; 29.05.2012, 23:21.

    #2
    Hallo Frauke,

    gerade, wenn man denkt, nun hat man die Krankheit geschluckt, nun ist man angekommen auf dem Boden der Realität, da öffnet sich eine kleine Falltür und wieder ist etwas da, was neu integriert, ausgeglichen, kompensiert oder angepasst werden will.
    Mir geht es so, seit ich meine Diagnose habe. Die gefühlten Minigrade der Verschlechterung bekannter Schwächen, aber vorallem die neu erkannten Schwächen, die zwar auch schon lange da sind, die aber plötzlich blitzhaft ins Bewusstsein treten als nun erkannte Krankheitsauswirkung, die haben es in sich. In meinem Bewusstsein tue ich eben immer noch so, als sei ich an einem bestimmten Körperteil schwach, von mir aus auch behindert, aber ganz bestimmt nicht in Allem meines Körpers krank. Das ist eine für mich schwer zu fassende Dimension, das Kranksein. Und genau genommen erlaube ich mir auch nicht, meine Krankheit für mich in all ihrer Auswirkung des Krankseins zuzulassen. Ich lasse eben gerade so viel zu, dass ich mich trotzdem noch als jemand sehen kann, der durch seine Handlungsmöglichkeiten sein Leben im Griff hat.

    Das Kranksein ist schwer zu ertragen; dagegen eine Krankheit haben, damit kann man sich arrangieren. Dein Schreiben spricht davon. Deine Krankheit und dein Kranksein schienen wohl gerade einen deckungsgleichen Punkt in der Akzeptanz der Schwäche deiner Beine gefunden zu haben. Unter diesen Bedingungen war für dich sozusagen das eigene Kranksein und die Krankheit gerade annehmbar geworden.
    Peng, da verrutscht das Arrangement, weil du erkennst, dass die Mühe beim Bettenmachen keine allgemeine Voraussetzung der Welt ist, sondern speziell deines Körpers.

    Das Erkennen des eigenen Krankseins ist immer hart, es macht Angst, es trifft uns in unserer Mitte, es raubt uns das Leben. Das Erkennen der eigenen Krankheit ist dagegen ein technischer Akt, ein objektives äußerliches Geschehen, in dem ich mir Gedanken machen kann, wie ich meine Einschränkungen ausgleiche. Dein Arzt wollte Dir dein Kranksein ins Bewusstsein rufen, nicht deine Krankheit. Das ist so schwer anzunehmen. Mitunter ist es gar nicht anzunehmen, weil eben die Progredienz unserer Erkrankungen, aber auch die Schwankungen über die Jahreszeiten hinweg, immer wieder Anpassungen verlangen. Gerade glaubt man, nun ist es gut, da öffnet sich ein neues Türchen.

    Krankheiten haben ja viele Menschen und mache leiden ganz fürchterlich an einer Erkältung. Das ist vollkommen legitim. Aber von allen Menschen mit Krankheiten unterscheiden wir uns eben von vielen im Kranksein. Unser Kranksein ist, obgleich man es Dir oder mir nicht ansehen mag, generell schwerwiegend. Die Krankheit mag mit ihrem Verlauf noch ganz am Anfang stehen, das Kranksein ist dennoch schwerwiegend.

    Wie soll man das als Erkrankter kurz nach der Diagnosestellung unter einen Hut bekommen? Wie soll man das überhaupt unter einen Hut bekommen?
    Die Dimension des eigenen Krankseins ist schwierig zu fassen. Und wer will sie sich auch schon freiwillig ins Bewusstsein holen. Wenn sie in mir aufsteigt, fühle ich mich schlecht. Meistens bedeutet es, dass mein Bewusstsein von meinem Kranksein wieder ein Stück wachsen musste, etwa, weil ich aufgrund meiner voranschreitenden Krankheit eine Anpassung vornehmen muss. Wer will das schon?

    In einem ALS- Ratgeber steht genau diesbezüglich: der Betroffene soll "Bereitschaft zeigen, veränderte, erleichternde Handlungsabläufe auszuprobieren und einzusetzen." Ich musste laut loslachen, als ich das gelesen habe. Ach so, ich muss nur Bereitschaft zeigen, um meinen scheiß Rollstuhl nicht zu hassen. Da merkt man gleich, wer den Ratgeber geschrieben hat, Ärzte und Therapeuten. Obgleich uns gar nichts anderes übrig bleibt, ist dieser Hinweis in seinem Befehlston absurd. Wie man allerdings zur Bereitschaft kommt, dass wurde kurzerhand nicht erwähnt.

    Wie fügt der Erkrankte sich in sein Kranksein ein? Das ist die immer wiederkehrende und sich neustellende Frage bei unseren Kranheiten. Aber nun wissen wir ja, wo der Hase läuft: Bereitschaft zeigen!

    Ich wünsche Dir, dass Du die Frage allzeit gut für dich lösen kannst.

    Liebe Grüße
    Guido

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      #3
      Hallo Guido,

      genau das ist es!

      Ich hatte all die Jahre eine Krankheit. Aber seit März bin ich krank.
      Ich bin so erzogen worden, dass ich mich bei "Wehwehchen" zusammenreißen sollte: "Sei nicht so empfindlich". Es ist nicht böse gemeint, es sollte mich "Lebensfähig" machen.

      Jetzt aber bin ich, muss ich empfindlicher sein. Ich muss auf meinen Körper hören, damt auch die anderen begreifen, ich kann bestimmte Ding nicht (mehr). Manchmal wurde Dieter genervt, wenn ich z. B. nicht bestimmte sachen tragen konnte. Er konnte es ja auch gar nicht verstehen, ich hatte eine Krankheit, aber ich war nicht krank.

      Jetzt verschieben sich die Dinge. Ich kämpfe damit, keine schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich mich "beobachte", empfindlich bin. Aber nur so kann ich sehen was ich kann, was gut für mich ist, was zuviel ist und so auch langsam wieder ein Vertrauen in meinen Körper und in die Kraft, die ich habe, zu finden.

      Allerdings:
      Die Muskelkraft läßt nach aber die "innere Kraft" ist sehr gewachsen. Und daran bist du nicht ganz "unschuldig"!

      Ich glaube, es ist für die Umgebung nicht einfach zu verstehen, wie es ist, wenn man auf einmal nicht mehr alles kann. Es tut mir leid, das meine Tochter das jetzt lernen muss. Sie meinte, ich soll mal mit in die Gruppenstunde der Pfadfinder kommen "und bei den Spielen kannst du dann ja zugucken". Also hat sie schon eine Menge begriffen und überlegt Strategien für mich. Auch beim Hockeyturnier bei dem es auch eine Eltern-Manschaft geben soll: "Du kannst ja ins Tor gehen, da musst du nicht laufen!" (mir reicht aber das zugucken!)

      Wir sortieren uns so langsam zurecht.
      Liebe Grüße
      Frauke

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        #4
        Hallo Frauke,

        Kranksein ist schon schwer. Auch für die Nächsten ist es schwer, dies zu erfassen. Sie mögen wohl eine Muskelatrophie am Bein sehen, aber was bedeutet das? Du beschreibst sehr gut, wie es zu keinem richten Blick der Nächsten auf uns kommt, nicht weil sie es so wollen, sondern weil wir uns in unserem Kranksein ihnen nicht zeigen. Wir wollen statt dessen lieber stark sein und benehmen uns so, als hätten wir nur eine Zirkuskuriosität. Kein Wunder, wenn der Blick auf uns dann ein falscher ist und es zu Missverständnissen kommt.

        Mein eigenes Kranksein ist mir noch heute immer wieder ein Rätsel. Das trägt nicht unbedingt zur Klarheit bei. Zumal, an manchen Tagen setze ich mich auch mutwillig darüber hinweg, weil ich etwas schaffen will, was, würde ich achtsam sein, ich nicht schaffen könnte oder ich mir verbieten müsste. Achtsamkeit ist sicher sehr wichtig, ersetzt aber auch nicht alle Bedürfnisse nach Lebendigkeit und Teilnahme. Es gibt eben keinen dauerhaft goldenen Weg im Kranksein. Achtsamkeit ist richtig und wichtig aber manchmal ist die Überforderung eben auch richtig und wichtig, weil das Erlebnis von hoch gesteckten Zielen für uns nicht automatisch mit der Diagnose wegfällt.
        Das zu kommunizieren, damit die Umwelt einen versteht, ist recht schwierig. Aber möglich!

        Es ist schon irgendwie blöd. Erst muss man sich und die Welt darauf einschwören, dass man krank ist, um dann doch ab und zu Leistungen zu vollbringen, wo sich dann alle fragen: ja ist der denn überhaupt krank?

        Es ist schön, dass deine Tochter sich Gedanken macht und Strategien entwirft. Das zeigt, dass dein Kranksein bei ihr ankommt, dass sie dich in dieser neuen Gestalt in ihr Leben integriert.
        Manchmal führt dieser Integrationsprozess bei den Nächsten oder auch Freunden ja zu unvorhersehbaren Phänomenen. Freunde wenden sich ab, sprechen nicht mehr, rufen nicht mehr an, weil sie merken, dass sie nun nicht nur eine Schwäche eines Körperteils tolerieren müssen, sondern das Kranksein des Freundes annehmen müssten. Oder nahe Verwandte oder Partner kommen zu sogenannten Overprotections, also einer eindringlichen und keine Distanz mehr wahrenden Überreaktion im Sinne einer Fürsorge auf das Kranksein des Erkrankten. Eine sich abwendende Freundschaft ist traurig, aber Overprotections sind kaum auszuhalten.

        Das Kranksein ist für alle schwierig. Am schwierigsten sicher für uns, weil es uns durchaus immer wieder als Gefühl verrutscht, weggleitet, abtaucht, sich verändert oder uns sogar verführt oder betrügt. Aber manchmal sorgt es für Kongruenz, für Stimmigkeit, dann sitzt man irgendwo und sagt: ja, so ist alles gut. Kommt auch vor. In diesen Momenten schafft man das schier Unmögliche, nämlich das eigene Kranksein so ins Leben gebracht zu haben, dass es so sein darf, wie es eben ist.

        Unsere Krankheiten können wir nicht ändern, aber auf unser Kranksein haben wir schon einen Einfluss. Ich finde das ermutigend. Und in diesem Sinne werde ich selbstverständlich gerne schuldig.

        Liebe Grüße
        Guido

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          #5
          Hallo,

          ich hatte heute eine Verabredung mit meiner Pfarrerin. Sie kennt mich und meine Geschichte gut und weiß, das mich das "krank sein" seit März sehr mitgenommen hat.

          Ich habe schon mehrfach gute Gespräche mit ihr geführt und sie hatte mir dies heute angeboten.
          Einen Aspekt fand ich sehr gut und möchte ihn mitr euch teilen.
          Zumindest mir geht es so, dass besonders die Einschränkungen und die Zukunft, das Voranschreiten der Erkrankung große Angst machen. Das ist auch ok. Aber vielleicht soll man nicht nur darüber nachdenken, was man nicht mehr kann, sondern was man anders machen kann.

          Das hört sich jetzt nicht so besonders an. Aber wenn man es sich überlegt:

          Z. B. das Bettenbeziehen. Es ist "normal" eine Sache von vielleicht 15 Minuten. Für mich ist es aber viel mehr. Ich habe nur gesehen, das es tierisch anstrengend ist und ich es nicht mehr so kann wie "früher". Aber wenn ich es jetzt einfach nicht als eine 15 Minuten-Sache ansehe, sondern als eine große Aufgabe, die nur mit Pausen zu machen ist, und das als"normal" ansehe geht es mir doch gleich viel besser.

          Auch Tanzen: Walzer geht nicht, weil ich nicht auf die Fußspitzen komme, aber bei Rockmusik sich "austoben" geht auch ohne Fußspitzen (es geht sogar im Sitzen!).

          Es ist ein perspektiveverrücken. Ich glaube das ist ein gute Weg für mich die Einschränkungen, die ich fraglos habe einfacher zu leben.

          Wer verlangt von einer 41jährigen dass sie wie eine 41jährige die Treppe hochfliegt?

          Das war eigentlich. Hört sich etwas wirr an...
          Es tat mir auf jeden Fall gut!

          Liebe Grüße
          Frauke

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            #6
            Hallo Frauke,

            warum soll sich das verwirrt anhören? Die Neubewertung unserer Handlungsmöglichkeiten ist für uns doch erste Bürgerpflicht. Ist doch gut, wenn man so eine engagierte Pfarrerin in der Nachbarschaft hat. Manche im kirchlichen Bereich kennen sich mit den Komplikationen bei Behinderung sehr gut aus und stellen ihr Wissen zu Verfügung. Schön.

            Eine 41 Jährige fliegt also die Treppe hoch. So so. Spricht da vielleicht noch dein altes Bild von Dir selbst? Dein alter Anspruch an dich selbst? Hast Du versucht, die Treppe im Sturm zu nehmen? Wie fliegt denn eine 41 Jährige eine Treppe hoch? Kennst Du welche?
            Ein bisschen provokant, meine Fragerei, nicht wahr? Aber dein Satz rief mir etwas ins Gedächtnis, was vermutlich bald auf mich zukommen wird, nämlich die groteske Aufforderung: Gehen Sie mal so schnell wie möglich die Treppe hoch!
            Diese Aufforderung bekommt man zu Beginn einer Reha gestellt und ich überlege schon wochenlang, ob ich mich ihr verweigere. Dieser unsäglich peinliche Treppenwitz soll ein Leistungsbeurteilungskriterium darstellen. Am Ende der Kur, geht man dann 5 Sekunden schneller die Treppe rauf: Leistungssteigerung nachvollziehbar und messbar erbracht.
            Mir graut vor dem Treppenwitz. Aber deine Frage hat mir geholfen. Ich glaube, den Test werden sie mit mir nicht mehr machen.

            Liebe Grüße
            Guido

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              #7
              Hallo Guido,

              unsere Pfarrerin ist schon spitze! Sehr engagiert und sie kann auch sehr gut mit Kindern (hat selbst allerdings keine, dafür den ganzen Kinergarten)

              Ja, ich glaube du hast recht, da kommt bei der Treppe die "alte" Frauke durch. Aber das "Fliegen" kommt von der Pfarrerin. Ich komm ja noch gut die Treppe rauf. Muss ich ja auch, denn unser Haus hat neben Erdgeschoss auch noch Keller, 1. Stock und Dachgeschoss.. Und wir schlafen ganz oben. Aber es wird schon schwerer. Aberwer erwartet von mir, das ich schnell bin? (Noch) ich , aber ich will mich da doch ein wenig ändern. Wie heißt es so schön: Alles hat seine Zeit... (Oh was werde ich heute heilig. Aber es passt so schön!)

              Ich werde weiter darüber nachdenken und neue Wege suchen und für mich finden (und wenn es wie bei meiner Großmutter ein Stuhl auf halber Treppe ist!)
              Liebe Grüße
              Frauke

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                #8
                Hallo Frauke,hallo Guido,

                das Tanzen, sogar im Sitzen, das spricht mir aus der Seele. Man kann sich nicht immer zurückziehen und wollen wir ja auch gar nicht. Wir nehmen ja so weit wie möglich nóch am öffentlichem Leben teil.
                Also findet man tatsächlich Möglichkeiten für sich selber um alles bewältigen zu können oder einfach Spaß zu haben wie die Sache mit dem Tanzen.

                Früher hat man mich in Dicotheken oder auf Partys eigendlich immer auf der Tanzfläche gefunden. Erst wurde es immer weniger, weil die Beine schwer wurden und irgendwann ging es gar nicht mehr. Es tut weh, wenn man die anderen beobachtet und beneidet oder, daß ich mit meinem eigenen Mann nicht mehr tanzen kann und andere an meine Stelle treten.
                Auf der vorletzten Party bin ich gefallen, alle glaubten: "boh hat die den Arsch voll!"
                Ich hatte kaum was getrunken. Es war ein Betrunkener der mich angerempelt hat, nicht sehr stark aber ich konnte mich nicht halten.
                Da waren sehr viele Bekannte und Nachbarn dabei und nun kam die Zeit der Aufklärung. Ich hab mich also geoutet, denn daß ich öffendlich betrunken auf den Arsch falle konnte ich so nicht stehen lassen.
                Jetzt weiß mein Umfeld bescheid und auf der letzten Party habe ich das Tanzen im Sitzen, auf einem Tisch ( damit ich mit den anderen auf gleicher Höhe bin) , für mich entdeckt.
                Betten überziehen macht oft mein Mann, vor allem die Laken, weil wir Wasserbetten haben ist das Anheben der Ecken unmöglich für mich.

                Menschen die sich abwenden! Ja das tut weh! Menschen die übervorsorglich werden gehen gar nicht, das stimmt. Und ganz toll sind die bescheuerten Ratschläge.
                Meine Schwiegermutter war vor ein paar Tagen doch glatt der Meinung ich müßte das Treppen steigen nur mal trainieren. Mein Gott!! Kennt ihr einen gesunden Menschen der alltägliche Bewegungen trainieren muß. Sie lebt mit mir in einem Haus und eigendlich weiß sie bescheid, dachte ich jedenfalls. Wenn ich so viel Unverständnis und Unwissenheit höre könnte ich ko......!

                Guido, danke für den Hinweis des Treppenwitzes. Den hab ich ja dann auch bald vor mir. Das ist eine abartige Vorstellung, denn ich gehe nur noch Treppen wenn mich keiner sieht. Ich hoffe es geht Dir dort gut zur Zeit.

                LG Sara

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                  #9
                  Reha Genehmigung

                  Hallo,

                  ich freue mich immer sehr über jeden, der eine Reha Genehmigung erhalten hat. Aber wie lange es dauert, von der Antragsstellung bis zur Zusage, das bekomme ich nicht richtig raus.

                  Ich weiß, das das bei jedem unterschiedlich ist, aber wann kann ich ungefähr mit einer Nachricht rechnen.?

                  Mein Antrag ist, wie erwartet, von der Rentenversicherung an die Krankenkasse weitergeleitet worden. Das soll am 18. Mai passiert sein. Ist es sinnvoll sich nächste Woche mal bei der KK zu melden?

                  Liebe Grüße
                  Frauke

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                    #10
                    Hallo Frauke,

                    auf jeden Fall nachfragen! Eigentlich haben die alle bestimmte Fristen, in denen sie Anträge bearbeiten müssen. Warum Dir die KK so lange nichts geschrieben hat, ist ungewöhnlich. Eigentlich müssten die dich schon lange darüber informiert haben, dass sie den Antrag von der Rentenversicherung bekommen haben. Irgendwas läuft da nicht richtig.

                    Liebe Grüße
                    Guido

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                      #11
                      Hallo ,

                      ich habe micht heute bei der KK gemeldet. Sie seien überlastet, aber mein Antrag sei bei ihnen und liege schon bei einem Kollegen auf dem Tisch. Wenn er heute noch fertig gemacht werden kann, kann er morgen dem MDK vorgelegt werden, der immer Dienstags da ist...
                      Wenn ich in den nächsten zwei Wochen nichts höre, soll ich mich wieder melden. Tja, hätte ich das doch schon früher gemacht...
                      Aber so kann meine Mutter (die sonst hier Kinderdienst gemacht hätte) beruhigt in den Urlaub fahren.

                      Ich wünsche euch allen eine gute Nacht!
                      Frauke

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                        #12
                        Hallo Guido,

                        ich muss schon wieder etwas zurecht rücken.

                        Ich bin letzte Woche auf dem Laufband 500! m gelaufen. Dann fingen die Rückenschmerzen an (etwa Übergang Brust- zu Lendenwirbelsäule). Danach hatte ich den ganzen Nachmittag Rückenschmerzen.

                        Am nächsten Tag waren die Schemrzen weg und ich bin mit dem Fahrrad bis zum Römer in Frankfurt gefahren wo meine Tochter mit den Wise Guys bei der Eröffnung des Chorfestes gesungen hat. Ich war total stolz, dass ich diese Strecke (kapp 10 Km eine Richtung) gut geschafft habe (und wir waren gar nicht mal soooo langsam, nur langsam).

                        Diese Woche bei der Physio habe ich das halt beschrieben und nach den Übungen meinte er, dass die Beine gar nicht so das große Problem sind, sondern die Rumpf: Buch-, Rücken- und Brusmuskulatur und alles was zur Stabilisierung des Beckens "gebraucht" wird.

                        Damit sieht das Kranksein wieder anders aus. Der Unterschied ist jetzt aber, dass ich das Problem in den Beinen sehr viel deutlicher bemerke und der Physio ein ganz anderes Problem z.Z. im Vordergund sieht, was ich gar nicht so erkenne. Im Endefekt hat beides ja mit dem Laufen zu tun. Doch war mir das einfach nicht klar (ich wusste dass meine Bauchmuskeln nicht so toll sind aber das ist, gaube ich, bei vielen "Gesunden" auch so).

                        Es ist wieder eine Menge Verunsicherung dabei. Der Physio ist ja der Einzige, der sich mit meinen konkreten Einschränkungen intensiv auseinander setzt. Die Ärzte kannst du in der Pfeife reuchen.

                        Ich hoffe, dass bei der Reha die wirklichen Spezialisten mit mir zusammen die Schwachpunkte heraufinden und eine Weg, wie man damit umzugehen hat. Und ich hoffe auf andere mit DM1 mit denen ich mich austauschen kann. (Eine Selbsthilfegruppe zu besuchen ist nicht so mein Ding, das habe ich bei der Gruppe für verwaiste Eltern gemerkt). Aber bei der Reha steht ja die sowieso Kankheit und das Kranksein im Vordergrund.

                        Also muss ich jetzt neben der Schwäche in den Armen auch noch den Rumpf mit in den "Katalog" aufnehmen.

                        Was funktioiert denn an "Bewegungsmuskeln" bei mir überhaupt noch?
                        Vermutlich noch einigermaßen die Finger, dann ich kann immernoch mit 10 Fingern schreiben und Gitarre spielen (und kämpfe da jetzt neu mit dem "kleinen" F).

                        Scheiße, jetzt kommen auch noch die Tränen...

                        Liebe Grüße
                        Frauke
                        Zuletzt geändert von Suppengrün; 14.06.2012, 20:52.

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