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Wieder einmal PEG PRG Magensonde Gastrotube Button etc pp

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    Wieder einmal PEG PRG Magensonde Gastrotube Button etc pp

    Moin Forum,
    der Sommer ist nahezu vorüber und die ALS schläft nicht. Ich sollte mich bald für oder gegen das legen einer Ernährungssonde entscheiden. Noch verliere ich nicht massiv an Gewicht aber darauf muss man ja auch nicht warten. Außerdem wird der diesjährige Bonus der Covid-19 Erkrankungen sicherlich einige Menschen ab dem Herbst in die Krankenhäuser treiben.

    Wie dem auch sei... Ich habe Fragen.
    Natürlich kenne ich die einschlägigen threads hier zum Thema.








    bzw auch hier:


    Und auf all dem basierend tendiere ich ganz klar zu einer Variante mit Blockballon ohne Endoskopie über die Speiseröhre. Und ich würde gerne weiterhin normale Speisen bekommen (feinpüriert durch die Sonde).
    Die Frage ist aber welchen Durchmesser (Charrière (Ch)) der Schlauch haben sollte um gut "Oma's geschredderte Kohlroulade" oder sonstiges "normales" Essen durchlaufen lassen zu können. Wie sind eure Erfahrungen?

    Ein weiteres Problem sind diese Ärzte... ;-)
    Ich bin an eine Beatmungsstation in Hamburg mit recht hohem Renommee bei ALS angeschlossen. Ich fühle mich dort auch wohl und schätze die fachliche Expertise dort. Im Rahmen eines Checks (ich werde nicht beatmet) kamen wir auf das Thema Magensonde und, siehe da, kein Schwein kennt eine PRG. Nichteinmal die angerufene Gastroenterologie wusste damit was anzufangen... Das UKE hat bislang nicht geantwortet und der Hausarzt meint das sei experimenteller Quatsch... Kann doch nicht sein, oder?
    Ich frage mich also wo in Hamburg oder Umgebung man sich wohl operieren lässt... Wie sind eure Erfahrungen?

    Die von mir oft zitierte https://www.weisse-liste.de/de/krank...nkenhaussuche/ verliert irgendwie gerade an Relevanz...

    Viele Grüße,
    nautilus

    #2
    Lieber Nautilus,
    ich kann leider nur mir schlechten Erfahrungen dienen. Geh bloß nicht ins AK Altona. Mein Mann hat sich dort eine PEG legen lassen. Es kam zu Komplikationen, die nicht hätten sein müssen. Und das war sehr, sehr schmerzhaft! Von den Varianten, die du wünscht, hatte man uns da abgeraten. Die Gründe habe ich vergessen. Das UKE hatte auch uns nicht geantwortet. Aus heutiger Sicht würde ich wahrscheinlich nach Hannover gehen oder in Hamburg im Marienkrankenhaus nachfragen. Das ist ein gut geführtes Krankenhaus, auch zu Coronazeiten.
    Viele Grüße
    Hanna

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      #3
      Moin Hanna,
      Achachach... das klingt ja nicht gut. Danke dennoch für deinen Kurzbericht.
      Habt ihr denn letztlich Selbstgekochtes gegeben? Welchen Durchmesser hatte der Schlauch bei euch?
      Viele Grüße,
      nautilus

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        #4
        Hallo Nautilus,
        mein Mann hat Frisubin genommen und auch gut vertragen. Kaffee und andere Getränke wie sonst auch über die Sonde. Normale Kost hat er bis 6 Wochen vor seinem Tod noch in ganz kleinen Mengen essen können, wenn es püriert und ggf. so verdickt war, dass es die richtige Konsistenz hatte. Den Durchmesser des Schlauchs weiß ich nicht. Wenn ich die Beiträge dazu richtig erinnere, hat Margit ihrem Mann selber Gekochtes über die Sonde gegeben. Wenn man im Internet ein wenig recherchiert, kommen da auch Anleitungen zum Selber kochen für die Sonde. Die hatte ich mir schon einmal angeschaut. Einfach mal ein bisschen Googeln.
        Viele Grüße
        Hanna

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          #5
          Hallo Nautilus, ich hab Dir eine PN geschickt

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            #6
            Hi Nautilus - hast du nun schon Magensonde?
            Die PRG - also Gastrotube als Sonde - ist kein experimenteller Quatsch. Wenn schon Atemprobleme ist diese "Anlagetechnik" vorteilhaft.

            Aber, was ich schon einige Male beschrieb ist die Tatsache, dass sowohl bei meinem Mann als auch unserem guten Bekannten diese Sonde keinen so dicken Durchmesser hatten. Je kleiner dieser ist, umso leichter ist die Anlage der Sonde. Logisch: kleineres Loch.

            Bei manchen Menschen - oft auch kleine Kinder - wird die "normal" gelegte Magensonde später gegen einen Gastrotube oder Button ausgewechselt. Bei Kindern ist es eben, weil diese oft an dem langen Sondenschlauch "herumspielen".
            Da die "normale" Magensonde meist größere Durchmesser haben, kann dann ein Gastrotube oder Button mit passendem größeren Durchmesser eingeschoben werden.

            Je größer der Durchmesser, je einfacher kann man selbstpürierte Nahrung verabreichen.

            Unser Bekannter und wir mussten ziemlich intensiv pürieren und tlw. auch durch Siebe streichen und mit Flüssigkeit verdünnen, damit es durch die Sonde per Bolus verabreicht werden konnte.

            Aus den Aussagen deiner befragten Ärzten kann man erkennen, dass auch diese noch Wissenslücken haben - sind also nicht die "Götter"!
            Du könntest denen die Links zu den Videos von Youtube übergeben - als kleinen Lehrgang ;-)

            Nachschlag: wir hatten bei einem Wechsel des Gastrotube - ich glaube der 2. Wechsel - eine um 1 CH größeren einschieben lassen. Da musste zwar etwas nachgedrückt werden, hat aber problemlos funktioniert - ein bisserl geblutet - keine Schmerzen - war alles ok.
            Zuletzt geändert von Skyline; 09.10.2020, 17:02.

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              #7
              So, Freunde... long time no see... Ich bin noch ein paar Informationen schuldig...

              Seit Ende November bin ich jetzt stolzer Besitzer einer Magensonde. HURRA. Ich habe mal aufgeschrieben wie es mir so in der Klinik erging.

              Seit Freitag Mittag bin ich wieder @home. Davor gab es "nur 48h" Klinik Aufenthalt mit einer Magensonde als Belohnung... Die Entscheidung war aber wohl richtig um einfach ein bisschen mehr Zeit zu haben. Ich habe mit der "ALS Herbstdiät" seit Anfang Oktober 6kg abgenommen...
              Am Mittwoch Mittag landete mein shuttle und wir begaben uns in den Corona Kosmos. Maske tragen, Türsteher, anmelden, zur Station, Abstrich, warten.
              Ein Krankenhaus ist kein Hotel. Hotels sind sauberer und haben Toiletten. Das neue Beatmungszentrum nicht. Dafür bekam ich eine Art Campingstuhl mit Eimer ins Zimmer. Chic, ich liebe den Ruf der Wildniss.
              Überflüssig zu erwähnen das auch Duschen baulich nicht vorgesehen waren.
              Nach einer unruhigen Nacht sollte meine Operation um 0830 (den Termin hatten wir gemacht), um 1000 (das passte der Atemtherapeutin besser) oder gegen 0900 (das stand in meiner Akte) stattfinden. Einfach.
              Aufgeklärt worden waren wir, die Blutgaswerte & Atmung waren ausreichend und die Atemtherapeutin sollte die Operation begleiten und nötigenfalls eingreifen (zu diesem Zeitpunkt hielt ich das für total übertrieben).
              Aber mein Corona Testergebnis lag nicht vor. Also warteten wir bis um 1030. Dann wurde ich alleine in die gastro gebracht. Eigentlich komisch da meine Frau ja getestete Pflegeperson war, aber okay... Geht ja fix, maximal eine Stunde...
              Der Bettenknecht fragte mich gebrochen, aber freundlich, ob es mir gut ginge? Das ich nicht antwortete gefiel ihm nicht, ich versuchte zu lächeln.
              In der Gastro kam ich in einen Nebenraum vor die Toilette. War okay, dort war weniger los als bei der Vorbereitung nebenan. Um 1050 wurde mir der Bauch rasiert. Ich, ganz Manager, fragte in meinem besten deutsch: "Können Sie mir bitte sagen wie der Zeitplan ist?" Es kam aber wohl nur: "knnnnieihrpfbttdäagniedrceydbplnsss..." an. Naja, Schwester 1 holte noch die Schwestern 2 & 3 und dann ging's los...
              "ICH KANN SIE NICHT VERSTEHEN."
              "HALLO? KÖNNEN SIE DAS NICHT AUFSCHREIBEN?"
              "keine Ahnung was er will, ich muss jetzt auch los"
              Bis ich anfing dazwischen zu quaken um zu buchstabieren.
              "DU ICH GLAUBE DER BUCHSTABIERT, SCHREIB MA AUF"
              "S? NEE? C? NEE? SZ? NEE? DAS WEIß ICH AUCH NICHT. C? NEE? SCH? NEE? Z? AH, JA. "
              So hangelten wir uns durch das Wort Zeitplan. Und mir wurde tatsächlich kurz die Maske abgenommen um leichter zu atmen. Die Antwort war super: "ca 30min und es geht los". Ich war beruhigt und freute mich das es bald vorbei sein sollte.
              Nach 30min nichts, nach 1h nichts, mir wurde langsam echt heiß unter der Maske, nach 1,5h nichts, ich fragte mich warum mir niemand etwas sagte und nebenan scheinbar munter weiter Patienten durchgeschleust wurden, ich machte also wieder mit meiner Glockenklaren Stimme auf mich aufmerksam.
              Nach quälenden Minuten mit stöhnen, stammeln, "rufen" war ich ohne Atem und der inneren Panik nah. Ein Gesicht tauchte auf. "JA, DAS DAUERT EIN BISSCHEN LÄNGER. NÄ? Was wollen Sie denn?" Ich gab mühsam zu verstehen das man bitte meine Frau informiert. Das wurde zwar nicht gemacht aber immerhin fiel auf: "Ach, sie können ja gar nicht atmen. Die Maske können Sie hier doch absetzen. Es sind auch nur noch zwei vor ihnen".
              Eine weitere Stunde später kam eine neue Schwester. "Sind Sie Herr … ? ACH, HIER sind Sie..." und nahm mich mit. Eigentlich hätte ich langsam mal pinkeln müssen aber das Theater ersparte ich uns. Es war ca 1345 und schon war ich im OP... Dort herrschte totale Automation. Blutdruck, Monitor, Zugang,... usw. Die Ärztin kam, wirkte auf mich wie eine Schülerpraktikantin so jung war sie, und begrüßte mich: "Hallo, ich bin Frau... Sie bekommen heute eine PEG. Können Sie bitte mal den Arm heben? Ne? Ich mach mal ihren Rücken runter...". Ich schüttelte, so gut es ging, meinen Kopf weil ich so schlecht atmen hätte können. Eine der Schwestern erinnerte sich "Ach, wir warten ja noch auf die Atemtherapeutin. Vielleicht atmet er schlecht? " Hätte man auch aus dem Beatmungsgerät auf meinem Bett folgern können. Aber was weiß ich schon... Dann kam die Atemtherapeutin und ihre etwas burschikose Art erwies sich als Segen. Sie nahm erstmal das Mundstück für die Endoskopie ab. "Hier. Das klemmt ja alles ein. Das machen wir besser. Operierst du etwa allein? Nein? Sehr gut. Hallo Herr … , ich kümmere mich jetzt um sie und nehme sie nach der OP auch wieder mit. Ihre Frau weiß Bescheid. Wir sedieren jetzt gleich, schließen die Vorbereitungen ab und in einer halben Stunde sehen wir uns wieder...". Endlich mal was womit ich arbeiten konnte. Gesagt, getan. Gute Nacht.
              Dann wurde ich wieder wach. Druck im Bauch aber die Blase hat gehalten. Super. "Die Operation ist gut verlaufen", mir egal ich will zu meiner Frau. Mit Vollgas geht es durch die Klinik. Als ich Sie sehe brechen wir beide in Tränen aus. Die Anspannung fällt ab. In diesem Moment ist egal was alles schief ging und das ich heute wohl nicht mehr nach Hause komme. Es überwiegt die Freude des Wiedersehens.
              Und tatsächlich, ich blieb besser noch eine Nacht und fuhr dann mit dem Familien shuttle am Freitag quasi auf dem eigenen Kiel in die heimische Werft zurück.
              Eine Erfahrung auf die ich gerne verzichtet hätte aber es ist wohl ohne Alternative... Ich versuche gerade wieder auf die Beine zu kommen und etwas mehr Kalorien zu mir zu nehmen. Die Wunde blutet bereits nicht mehr. Auf der Haben Seite steht wohl: Kein covid-19, kein mrsa, Operation erfolgreich, PEG ist Beweglich und die Wunde sieht bisher gut aus… Warten wir mal ab.

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                #8
                Außerdem...
                Eingebaut wurde mir eine herkömmliche PEG mit 15Ch. https://www.fresenius-kabi.com/de/me...ukte/freka-peg
                Anfänglich hatte ich Bedenken und wollte ja eher direkt was mit Blockballon. Mittlerweile sehe das anders. Die Operation ist bei mir gut verlaufen und sobald ein Wechsel nötig werden sollte gehe ich zu einer Variante mit Blockballon. Der Vorteil ist für mich: Standard Operation ist weit verbreitet und komplikationsarm.

                Der Hersteller möchte das die Klemme offen bleibt und nur zum Anschluss der Systeme kurz geschlossen wird um den Schlauch zu schonen. Und tatsächlich, bereits nach 4 Monaten ist der Schlauch recht mitgenommen. Vielleicht sind andere Hersteller besser?

                15 Ch und selbstgekochte Sondenkost verträgt sich gut. Lesenswert dazu: https://pflege-professionell.at/stel...ine-gefahr-dar
                An dieser Stelle geht auch ein herzliches Dankeschön an Margit, die mir viele Hinweise geschickt hat.
                Wir nutzen bei uns einen Thermomix und knallen da eine Menge durch. Holsteiner Rübenmus, Gulasch, Bolognese, Grünkohl, Fisch, Fleisch, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Müsli, Haferflocken, und und und... Es läuft.
                Am Anfang hatten wir Sorge das der Schlauch verstopfen könnte. Es wurde uns für diesen Fall geraten Cola zu nutzen um den Schlauch wieder frei zu bekommen. Bislang war das aber nicht nötig.
                Mit selbstgekochter & pürierter Nahrung besteht ja potentiell das Risiko das man den Schlauch der Sonde verstopft. Um dieses Risiko deutlich zu minimieren haben wir uns was ausgedacht...
                Mein Sondenschlauch hat einen Durchmesser von 15Ch. Wir haben einen Absaugkatheter mit 14Ch genommen und eingekürzt (auf die Länge des Sondenschlauches (ca. 32cm)). Dieser 14Ch Testschlauch lässt sich prima mit einer 100ml Spritze (FREKA Connect) kombinieren und dann kann alles was wir hier kochen & pürieren getestet werden bevor wir mir das verabreichen oder einfrieren.
                Das Testsystem funktioniert gut, wir haben einen ähnlichen Druck in der "Spritzen Hand" da wegen ähnlicher Schlauchlänge auch ähnliche Reibungsverluste auftreten. Und wir haben 1Ch Sicherheit da der Katheter dünner ist.

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                  #9
                  Nautilus, das ist von Dir ein guter, ausführlicher, heiterer aber auch ernüchternder Bericht über die Anlage einer Magensonde und das ach so qualifizierte Personal.
                  Das mit dem Verabreichen von "normaler" Nahrung über die Sonde ist Tatsache. Wie man kocht (Thermomix) ist egal, hauptsache es wird fein püriert, dann geht es durch CH15. Eventuell kann man es zerkleinern mit einem Hochleistungsmixer (Standmixer "Omniblend" also kein Mixstab - unserer zerkleinert alles - würde auch Hand nebst Knochen kleinhäckseln).

                  Man kann einen Gastrotube bekommen auch mit dickerem Durchmesser wie CH15. Man muss leider "nur" eine Klinik finden, die einem solchem Durchmesser als Erstanlage legt.

                  Deine PEG später in einen Gastrotube zu tauschen - das geht. Bedeutet aber, dass du die gleiche Prozedur in einer Klinik hast wie jetzt. Also Sedierung und dann kommt die jetzige PEG raus über die Speiseröhre und Mund. Danach müssen die versuchen den Gastrotube in das vorhandene Loch von außen zu schieben. Dazu benötigst du aber eine Klinik, die mit dem Gastrotube auch umgehen kann.

                  Wenn mal ein Schlauch, egal ob Gastrotube oder normale PEG raus ist, besteht eine Gefahr, dass sich die Öffnung - also der Kanal von außen in den Magen - verschiebt.
                  Das glaubt man kaum, war aber bei uns 1 x der Fall. Dann bekommt man sehr schlecht oder gar nicht etwas "Neues" in diesen Kanal reingeschoben.

                  Bei uns war der Blockballon zuhause geplatzt und schon etwas rausgeflutscht. Bis die Pflegekräfte und wir dies bemerkten, war schon Zeit verstrichen. Wir wollten den neuen Gastrotube zuhause reinschieben, nachdem wir den alten gänzlich rausgezogen hatten.
                  Der alte war draußen, aber wir bekamen den neuen Gastrotube nicht selbst reingeschoben. Also riefen wir die Krankenschwester unseres Nahrungslieferanten an und diese kam und versuchte es auch (diese hatte reichlich Erfahrung mit Austausch). Es klappte auch bei ihr nicht.
                  So mussten wir schnellstens in unsere Klinik Gastroabteilung vor Ort. Dort kämpften 2 Ärzte um den neuen Gastrotube in den vorhandenen Stichkanal zu schieben. Mit sehr viel Mühe und Druck klappte es dann. Hätte dies nicht funktioniert, so hätte meinem Mann ein neuer "Durchstich", also OP, gedroht.

                  Es ist eine Abwägung zwischen beiden Systemen. Meist ist es so: Eine normale PEG, dann auch immer wieder diese, auch wenn später wirklich getauscht werden muss.

                  Es ist aber letztendlich dann egal: Hauptsache man bekommt viele Kalorien und gute Nährstoffe in den Körper. Dies ist das allerwichtigste Merkmal einer Sondenernährung!
                  Nur bei der "Anlage" der Sonde ist es wichtig sich entsprechend den "Umständen" zu entscheiden.

                  Fehlt die Atmung schon oder auch nur teilweise, ist die Anlage eines Gastrotubes von Beginn an sehr viel schonender, schneller, einfacher.

                  Und man muss dringend ein sehr gutes Klinikum auswählen.
                  Wir hatten ein Klinikum gewählt ohne ALS-Ambulanz aber mit dennoch viel Erfahrung mit ALS-Betroffenen und auch mit der Möglichkeit des Gastrotubes.
                  Auf diese Klinik kamen wir nur über eine andere ALS-Betroffene, welche wir auf der Reha in Bad-Soden-Allendorf kennenlernten und diese nunmehr sehr aktiv tätig ist bei "ALS-Mobil in Berlin".
                  Wir fuhren fast 200 km zu dieser Klinik und ich bereue keinen Kilometer und keinen Tag, den wir in dieser Klinik verbrachten. (Martha Maria, Halle/Saale)

                  Nautilus, wünsche Dir alles Gute!
                  Zuletzt geändert von Skyline; 11.03.2021, 16:28.

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                    #10
                    Manchmal frage ich mich, ob man öfter mal "Ross und Reiter" nennen sollte!

                    Z.B. die Klinik und evtl. - wenn es nicht zuviel aussagt - den Großraum / Ort wo die Klinik liegt.
                    Dann können andere Betroffene Leser sicherer auswählen, ob diese Örtlichkeit die Richtige ist um dort eine Behandlung / Eingriff / Einstellung vornehmen zu lassen!
                    Natürlich ist dabei zu beachten, dass sich auch Änderungen in der Qualität einer Klinik ergeben: ein qualifziert und guter Mediziner verlässt diese und ein neuer mit anderen Qualifikationen (oder eine "Pfeife") kommt.
                    Auch eine Klinik kann das Geschäftsgebahren verändern: Mehr sparen, weniger Personal und Versorgung, schnell rein und gleich - auch "blutig" - wieder raus, ewige Wartezeiten, Krankenpfleger mit anderer Qualität etc.

                    Ich bin froh, dass diese Klinik, welche bei meinem Mann des öfteren tätig war - Schluckprüfung, Gastrotube, auch Beatmungsprüfung, Einstellungen der medizinisch lebenserhaltenden Geräte, tlw. Einweisungen darin, zur Diskussionn und Besprechung der möglichen weiteren lebenserhaltenden Geräte, wesentlich besser bei uns gearbeitet hat, als diese von Nautilus beschriebene.
                    Nach dem Gastrotube Anlage (2013) konnten wir 2 Nächte bleiben und waren 1 Tag vorher eingetroffen. Das ausreichend große Zimmer hatte schönen Balkon, großen behindertengerechte auch für E-Rolli befahrbaren eigenen Duschraum mit WC, sehr ruhig, mit 2 Betten für Patient und Ehefrau, der Eingriff für Magensonde war kurze Wartezeit und sehr schneller Eingriff mit gutem Ergebnis, Nachversorgung danach im Zimmer war ausführlich (von Nahrungsangebot, -Lieferanten, und Essensgabemöglichkeiten, Übung für Bolusgabe, Berechnung der notwendigen täglichen Kalorienzahl, alles wurde ausführlich besprochen und die erste Sondenkost ausgewählt und zur Lieferung veranlasst von Nahrungslieferant, 100ml-Spritzen-Lieferung Karton mitgegeben, Einweisung in korrekte Pflege, Einweisung für Notfall wie z.B. wenn Gastrotube defekt und Notfallmaßnahmenmöglichkeiten etc.).
                    Zuletzt geändert von Skyline; 11.03.2021, 16:33.

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                      #11
                      Moin.
                      Um allen Missverständnissen vorzubeugen...
                      Den Thermomix nutzen wir zum pürieren.
                      Mit der Klinik war ich durchaus zufrieden. Die fachliche Betreuung, insbesondere auf der Beatmungsstation, war hervorragend. Die menschlichen Faktoren und die baulichen Zustände in "Corona Zeiten" sind halt schwierig. Und das ich der leidtragende von Überarbeitung, Stress und Überlastung wurde ist eher eine Frage von fehlender menschlicher Empathie als ein generelles Problem einer Klinik. Alles sicherlich unschön aber nicht ausschließlich lebensbedrohlich und in "diesen Zeiten" wohl auch sicher nicht das größte Gesellschaftliche Problem. Da sollte man realistisch bleiben, finde ich.
                      Und dennoch ist meine Empfindung valide und vielleicht geeignet um anzuregen mal darüber nachzudenken wie man selbst mit Druck oder Stress umgeht. Wer weiß...
                      Noch ein Wort zum Stoma. Die Verheilung soll wesentlich besser mit einer PEG sein. Ich finde das nachvollziehbar. Bei einer direkten Anlage einer Sonde mit Blockballon muss der Magen quasi an die Bauchdecke angenäht werden damit sich ein sauberer Kanal ausbilden kann. Bei einer PEG ist das wegen der inneren Halteplatte nicht nötig und der "Anpressdruck" ist deutlich homogener. Bei mir hat das so jedenfalls gut funktioniert.

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                        #12
                        Nautilus - nun hast du deinen Bericht etwas "relativiert". Scheinbar warst du zufrieden mit dem Vorgehen, Verhalten und Behandlung. Das ist doch gut!

                        Dein Bericht las sich für mich etwas negativ - eventuell sarkastisch. Klar, durch die Corona-Problematik ist etliches anders als vorher.
                        Ich kenne deine Klinik nicht, also kann ich nur deinen Bericht betrachten!

                        Dennoch, wir hätten nie solch einen solchen Bericht schreiben können / wollen.

                        Dass bei Anlage eines Gastrotubes oder Button die Bauchdecke kurz "fixiert" wird, ist nicht problematisch. Da mein Ehemann bei vollem Bewusstsein war bei der Anlage des Gastrotubes, hätte er bemerkt, wenn dies negativ sich auf ihn und seinen Magen, seinen Körper, seine Gesundheit generell ausgewirkt hätte.

                        Wir hatten den Hinweis auf unsere Klinik bekommen von einer ALS-Betroffenen (aktiv bei ALS-Mobil - aber nicht in Berlin lebend), welche einen "Button" bekommen hatte, damals noch von einem Professor Teichgruber in der Charite (Anlage wie Gastrotube auch mit Blockballon). Dieser Professor arbeitet inzwischen - meine letzte Information - an der Uniklinik Jena. Ob er auch wieder dort diese Gastrotubes / Button legt - dazu liegen mir aktuell keine Informationen vor (dies müsste ich aktuell erst eruieren). Ich hörte mal, dass die "normale" Gastroabteilung nicht einverstanden war, dass der Professor zu denen in sog. "Konkurrenz" tritt.
                        Aber wie ist es heute k.A.?

                        Ich hatte im Forum auch Links zu Youtube-Filmchen reingestellt - in diesen kann man diese Gastrotube / Button OP anschauen. Diese Filme sind gar nicht schlimm - genau so wie diese "OP" selbst.

                        Jeder muss für sich entscheiden, was für ihn am sinnigsten erscheint! Und wenn er danach noch zufrieden ist - umso besser!

                        PS: Ich war in "unserem" Klinikum immer als Begleitperson dabei (bei jedem Klinikaufenthalt). Das ist möglich, wenn ein Patient/in eine besondere Versorgung benötigt. Dies entlastet die versorgende Klinik und die betroffene Familie fühlt sich "sicherer".
                        Die Krankenkassen müssen die Genehmigung erteilen - da diese auch für die Begleitperson bezahlen. Die Begleitperson muss eine Zuzahlung leisten.
                        "Unser" Klinikum hatte eine geringe Pauschale pro Tag für die Begleitperson (dies kann aber je nach Klinik unterschiedlich hoch sein).
                        Wie dies nun mit Corona gehandhabt wird, liegt in der Entscheidung der jeweiligen Klinik.

                        Du schreibst: ".......Bei einer PEG ist das wegen der inneren Halteplatte nicht nötig und der "Anpressdruck" ist deutlich homogener"
                        Aha - was meinst du?
                        Kennst du die Unterschiede der "Anpressdrucke" von
                        a) PEG mit innerer eckiger Halteplatte / zum
                        b) Button oder Gastrotubes mit Blockballon?
                        Gerade, weil du keinen z.B. "Gastrotube / Button" je hattest?
                        Aber eventuell kannst du es dennoch?
                        Zuletzt geändert von Skyline; 16.03.2021, 16:43.

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                          #13
                          Nautilus, du schreibst:
                          ...........Noch ein Wort zum Stoma. Die Verheilung soll wesentlich besser mit einer PEG sein............

                          Warum sollte dies so sein? Wegen der kleinen Stiche (Fixieren der Bauchdecke am Magen bei Anlage Gastrotube / Button)?

                          Bei der Anlage einer "normalen" PEG muss man durch den Mund und die Speiseröhre hinab. Patient ist sediert (mehr oder weniger stark). Dabei können Verletzungen (Mund, Rachen, Speiseröhre) resultieren, welches bei Gastrotube-/Button Anlage nicht vorkommen kann.
                          Und wenn die Atmung nicht gut ist, können Patienten eventuell in eine kritische Atemsituation alleine durch die OP für PEG und die Sedierung kommen -- was bei Gastrotube / Button-Anlage durch die OP nur mit örtlicher Betäubung (und nicht durch Mund/Rachen/Speiseröhre) eher nicht passieren kann.

                          Zu "innere Halterung":
                          Ein Blockballon hat eine geringere Einwirkung auf die Mageninnenwand weil, ein Ballon gemeinhin rund ist und somit eine Kontaktfläche wesentlich geringer als bei einer flachen, eckigen, harten Halteplatte.
                          Eine Halteplatte kann - wenn sie nicht täglich gedreht wird - "anwachsen", das passiert bei Blockballons nicht (wobei wir den Gastrotube bei der Reinigung des Stomas, doch alle paar Tage gedreht hatten).
                          Zuletzt geändert von Skyline; 16.03.2021, 19:57.

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