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Wann Antrag auf Pflegestufe stellen??

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    Wann Antrag auf Pflegestufe stellen??

    Hallo Zusammen,
    meine Mutter (72J.) hat vor 3 Wochen die Diagnose "Motoneuronerkrankung" mglw. ALS bekommen. Noch müssen irgendwelche Tests ausgewertet werden, die Bestätigung bekommen wir wohl erst in 3 Monaten...
    Begonnen hat ihre Leidensgeschichte mit einer verschleppten Lungenentzündung , von der sie sich gar nicht erholen wollte und immer "so schwach" war. Sie hat viel gehustet und sich auch oft verschluckt. Irgendwann wurde ihre Ausspache undeutlich und verwaschen, so dass wir an einen Schlaganfall o.ä. glaubten. Wurde aber ausgeschlossen. Ihr sebst fiel dann auf, dass ihre Muskeln immer weniger wurden und die Haut an Armen und Beinen leer herumschwabberte, schob das aber immer noch auf die eingeschränkte Beweglichkeit durch die Lungenentzündung... Als die Muskeln in der Hand, vor allem am Daumengrund plötzlich weg waren ("meine Hände sehen aus, wie die einer Greisin") hat der Arzt sie zur Untersuchung in die Neurologie geschickt, Ergebnis obige Diagnose.

    Meine Mutter lebt allein und möchte das auch so lange wie irgend möglich beibehalten. Auto- und E-Bike-fahren geht noch und auch ansonsten braucht sie - nach ihren Angaben - noch keine Hilfe, es geht eben alles langsamer... Schwierigkeiten machen ihr vor allem alle Dinge, zu denen sie den Daumen braucht (Drücken, Greifen und Halten). Jetzt empfehlen mir alle möglichen Leute, die schon mit Pflegebedürftigen zu tun hatten, "sofort" einen Antrag auf Pflegegeld zu stellen.

    Welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht?

    Hat das jetzt überhaupt schon einen Sinn? Natürlich will ich nichts verschenken, was ihr das Leben angenehmer machen könnte, andererseits befürchte ich, dass wir nur gesagt bekommen, solange sie sich (irgendwie) alleine durchschlagen kann, bekommen wir eh nichts.

    LG
    M.

    #2
    Hallo M., ich würde auch so schnell wie möglich einen Antrag stellen. Es ist dann auch einfacher, benötigte Hilfsmittel zu bekommen. Außerdem hat man dann Anspruch auf 125€ monatlich für haushaltsnahe Dienstleistungen. Dazu gehört u.a. Begleitung zum Arzt oder einkaufen oder putzen. Allerdings muss das ein zertifiziertes Unternehmen sein. Es dauert ja auch Alles seine Zeit und je nach Verlauf der ALS braucht man vielleicht schnell Hilfe. Ich wünsche euch alles Gute.
    LG Monika

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      #3
      Hallo,

      ich würde es ebenfalls versuchen und einen Pflegegrad beantragen. Selbst wenn dabei erst einmal nur der Pflegegrad 1 herauskommen würde, hätte sie die Möglichkeit sich eine Haushaltshilfe oder eine Hilfe für diverse andere Tätigkeiten zu suchen und bekäme dafür 125 €. Je nachdem aus welchem Bundesland sie kommt, muss es ein zertifiziertes Unternehmen sein, oder es darf jemand aus dem Bekannten- oder Freundeskreis, sowie der Nachbarschaftshilfe machen, hierfür wird ein kostenloser Pflegekurs benötigt, welcher sogar Online besucht werden kann.

      Sollte sie einen Pflegegrad 1 bekommen, kann sie natürlich jederzeit eine Höherstufung beantragen.
      Liebe Grüße
      Sandra

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        #4
        Vielen lieben Dank für die schnellen Antworten.
        Wir sind in Bayern, sie ist privat versichert. In der Pflegebroschüre der Versicherung habe ich das mit der Haushaltshilfe nicht gesehen. Das wäre natürlich toll. Eine private Haushaltshilfe hat sie schon lange. Damit können wir natürlich auch argumentieren, dass ihr diese Arbeiten nicht mehr möglich sind.
        In den ganzen Fragebögen habe ich nur Fragen nach der persönliche Hygiene oder Alltagsverrichtungen wie Aufstehen, Treppensteigen selbständig essen o.ä. gefunden. Und das kann sie noch alles. Auf Putzen und Kochen wäre ich gar nicht gekommen.
        Gibt es denn irgendwo eine (etwas ausführlichere) Checkliste, welche Einschränkungen zu welcher Pflegestufe führen?

        LG
        M.

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          #5
          Ich würde über den behandelnden Hausarzt den medizinischen Dienst anfordern. Bei mir in NRW (privat versichert) kam eine sehr nette Ärztin. Bei der Diagnose ALS war es überhaupt kein Problem eine Pflegestufe zu bekommen. Sie hat dann auch gleich die Örtlichkeiten besichtigt und Vorschläge für behindertengerechte Umbauten z.B. im Bad gemacht. Dass es dafür auch jährlich einen Zuschuss gibt weißt du sicher schon.

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            #6
            Hallo, ich habe nun meinen Mann an die ALS verloren.
            Da ich nun mal zu der Generation gehöre, habe ich vorher meine Mutter und meinen Vater in den Tod begleitet.

            Vor dem Tod kam ja nun al ein Weg bis dahin.
            Un d diesen Weg haben diese Gutachter begleitet.

            Besonders ist mir der Gutachter der >Krankenkasse zur Einstufung meiner Mutter in Erinnerung.
            Meine Mutter hatte die Pflegestufe drei.Sie konnte nichts mehr alleine (Multiple Sklerose, akute Schübe seit Jahrzehnte)

            Aber sie bekam nach dem Besuch des Gutachters die Rückstufe auf die Pflegestufe zwei.

            Wir brauchten uns nicht mehr aktivieren, meine Mutter war da schon gestorben, an den Symtomen der MS.
            Einfach so, trotz der absolut vom Gutachter schriftlich festgestellten super verbesserten Lebensprognose.


            Warum ich das hier schreibe!

            Nichts ist so wirksam auf Behörden wie ein stätiger, freundlich gleichbleibender, aber selbstbewußter Widerspruch

            Die Krankenkasse hatte bei meinem Mann . erst gar nicht verstanden, ws ALS bedeutet.
            Sie haben die Diagnose schlicht weg ignoriert, nicht gekannt.
            Ich musste erst per Post drauf tippen, sie informieren.

            Also !!! Immer weiter widersprechen, alles Aufführen, belegen usw.

            Nie nachlassen.

            PS: nie nach einer Liste fragen, einfach nachdenken und alles, auch das kleinste aufschreiben.
            Nase nicht mehr schnauben können, Socken nicht mehr anziehen können, Gabel nicht mehr halten können, Augentropfen geht nicht mehr, Lappen zum Putzen halten, Kochtöpfe Halten....
            Treppe steiegn, Fuss waschen , egal was, alles eben.
            Zuletzt geändert von pesus; 29.09.2020, 00:51.

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              #7
              Vielen Dank für Eure Antworten! Das hilft mir schon sehr weiter.
              Danke v.a. auch an Pesus (und allen in derselben Situation, die das nicht offen geschrieben haben), dass Du Dich hier weiter engagierst und Neulingen wie mir auch nach Deinem schweren verlust hilfst!
              Wir haben jetzt mal den Erstanatrag gestellt, müssen noch Unterlagen nachreichen und warten dann auf die Begutachtung, die wg. Corona angeblich auch Online erfolgen kann. Mal sehen was da rauskommt...
              Meine Befürchtung ist nur, dass sie tatsächlich noch zu selbständig ist, bzw. sich so darstellt, um irgendwas zu bekommen. Uns gegenüber gibt sie keine ernsthaften Schwächen zu. Was ich beobachte spricht eine andere Sprache, aber es fällt ihr wahnsinnig schwer das - jedenfalls ihren Kinder gegenüber - zuzugeben.
              Wir wollen sie ja einerseits nicht bevormunden, andererseits ist aber doch nicht einzusehen, warum wir auf Hilfe verzichten sollten, falls sie uns zusteht.
              Ich befürchte, das wird noch ein schwieriges Gespräch...

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                #8
                Zitat von Millefiori Beitrag anzeigen
                Sie hat dann auch gleich die Örtlichkeiten besichtigt und Vorschläge für behindertengerechte Umbauten z.B. im Bad gemacht. Dass es dafür auch jährlich einen Zuschuss gibt weißt du sicher schon.
                Die 4000 € für Wohnumfeldverbessernden Massnahmen gibt es nicht jährlich, sondern immer dann wenn es zu weiteren Verschlechterungen kommt
                Liebe Grüße
                Sandra

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                  #9
                  Zitat von M-Tochter Beitrag anzeigen
                  Vielen Dank für Eure Antworten! Das hilft mir schon sehr weiter.
                  Danke v.a. auch an Pesus (und allen in derselben Situation, die das nicht offen geschrieben haben), dass Du Dich hier weiter engagierst und Neulingen wie mir auch nach Deinem schweren verlust hilfst!
                  Wir haben jetzt mal den Erstanatrag gestellt, müssen noch Unterlagen nachreichen und warten dann auf die Begutachtung, die wg. Corona angeblich auch Online erfolgen kann. Mal sehen was da rauskommt...
                  Meine Befürchtung ist nur, dass sie tatsächlich noch zu selbständig ist, bzw. sich so darstellt, um irgendwas zu bekommen. Uns gegenüber gibt sie keine ernsthaften Schwächen zu. Was ich beobachte spricht eine andere Sprache, aber es fällt ihr wahnsinnig schwer das - jedenfalls ihren Kinder gegenüber - zuzugeben.
                  Wir wollen sie ja einerseits nicht bevormunden, andererseits ist aber doch nicht einzusehen, warum wir auf Hilfe verzichten sollten, falls sie uns zusteht.
                  Ich befürchte, das wird noch ein schwieriges Gespräch...
                  Schau mal das ist wahrscheinlich sehr hilfreich für dich: https://www.pflegeberatung.de/beratu...-infomaterial#

                  Die Begutachtung bei der Beantragung auf einen Pflegegrad findet momentan in der Tat telefonisch oder anhand der Akte statt.
                  Liebe Grüße
                  Sandra

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                    #10
                    Zitat von M-Tochter Beitrag anzeigen
                    Vielen lieben Dank für die schnellen Antworten.
                    Wir sind in Bayern, sie ist privat versichert. In der Pflegebroschüre der Versicherung habe ich das mit der Haushaltshilfe nicht gesehen. Das wäre natürlich toll. Eine private Haushaltshilfe hat sie schon lange. Damit können wir natürlich auch argumentieren, dass ihr diese Arbeiten nicht mehr möglich sind.
                    In den ganzen Fragebögen habe ich nur Fragen nach der persönliche Hygiene oder Alltagsverrichtungen wie Aufstehen, Treppensteigen selbständig essen o.ä. gefunden. Und das kann sie noch alles. Auf Putzen und Kochen wäre ich gar nicht gekommen.
                    Gibt es denn irgendwo eine (etwas ausführlichere) Checkliste, welche Einschränkungen zu welcher Pflegestufe führen?

                    LG
                    M.
                    Die Hilfe im Haushalt kann von den 125€ aus der Entlastungsleistung bezahlt werden, aber in Bayern funktioniert dies leider nur über einen Pflegedienst oder anderen zertifizierten Anbietern. Ihre aktuelle Haushaltshilfe müsste quasi bei solchen zertifizierten Anbietern angestellt werden, damit sie weiter bei ihr im Haushalt helfen kann, wenn sie mit den 125 € bezahlt werden soll.

                    Liebe Grüße
                    Sandra

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                      #11
                      Hallo M-Tochter, wir leben (mein Ehemann Diagnose 2009 - verstorben 2019 - höchsten Pflegegrad seit 2013) auch in Bayern. Unser Problem war, dass die örtlichen Pflegedienste kein Personal für den Haushalt schicken konnten. "Wir" leben am Dorf nahe einer Kleinstadt. Die Pflegedienste sagten, dass die Haushaltshilfen meist keinen PKW fahren und deshalb nicht aufs Dorf kommen. Das war doof.

                      Vor 1 Woche gab es einen "MDK-Termin" bei meiner Mutter per Telefonat, wg. Höherstufung (sie hat aber andere Diagnose). Hat lange gedauert - mein Bruder sprach mit MDK, ich hörte zu und gab ihm kleine Hinweise ins Ohr.
                      Generell fand ich es sehr ungünstig am Telefon. Viel besser wäre m.E. eine persönliche Begutachtung. Wir hatten nur 2x Begutachtungen. Beide waren freundlich und konstruktiv. Hatten vorher richtig viel Bedenken und auch Angst davor - aber es waren Fachleute mit Ahnung und Erfahrung.
                      Unsere TK hatte zu dieser Zeit eine Arbeitsgruppe speziell für die Betreuung von ALS-Betroffenen eingerichtet - in Sachen Hilfsmittelversorgung etc.

                      Bei einer MDK Begutachtung "darf" man auch "übertreiben" mit den Dingen, welche bedingt durch die Krankheit nicht mehr so gut funktionieren. Auf keinen Fall sollte man "untertreiben". Da die ALS häufig schnell voranschreitet, sollte man dies schon mal "includieren".

                      Wenn Ihr eine Kur / Reha für die Mutter beantragt (Bad Sooden-Allendorf), werden genau diese Dinge wie Antrag eines aktuellen Pflegegrades, dort vom Sozialdienst erledigt. Uns wurde auf der Reha dahingehend gut weitergeholfen.

                      Deine Mutter sollte - wenn es möglich ist - den PKW erstmal stehen lassen. Wenn ich darüber nachdenke, so benötigt man auch die Daumen um das Lenkrad wirklich sicher zu führen. Auch bei der MDK Begutachtung würde von Vorteil sein - wenigstens zu sagen - dass die Mutter nicht Auto fährt.

                      Verschluckt sie sich noch? Ganz gefährlich! Das ist auch ein wichtiger Punkt für den MDK - den dieser dringend beachten muss.
                      Wenn schon die Muskeln sichtbar weniger wurden (schwabbern der Haut), dann hat sie doch schon Muskelschwund.

                      M.E. ist die Mutter dann mindest in Pflegegrad 2 einzustufen.

                      Vielleicht ist irgendwo im Internet eine aktuelle Befragung des MDK "nachgestellt" (youtube?) oder nachzulesen.

                      Achtung: Es werden vom MDK am Telefon auch Fragen zu der gleichen Sache mehrfach gestellt - so dass man immer aufpassen muss, sich nicht aus Versehen selbst zu widersprechen.
                      Deine Mutter sollte sich beim Telefonat dringend anstrengen nicht gesund zu wirken.

                      Sage Ihr, dass es keine Schande ist, dass sie so krank ist und dass sie dies dem MDK vermitteln muss. Es ist einfach so sehr wichtig für sie!
                      Viel Erfolg!!

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                        #12
                        Danke, Skyline, für Deine Antwort.
                        Der Antrag ist raus und wir warten darauf, dass die Versicherung sich meldet.

                        Leider haben wir mittlerweile auch schon die Bestätigung der Diagnose, ALS schnell verlaufende Form.
                        Das Problem ist tatsächlich, dass meine Mutter über die Krankheit nicht reden will. Ich musste sie überzeugen, die Unterlagen für den Antrag zu unterschreiben, weil sie "das doch gar nicht braucht".
                        Sie hat auch ihrem Arzt verboten, mit uns Kindern zu sprechen. Alles was er uns sagen konnte ist, dass er sie umfassend über die Diagnose und die Prognose aufgeklärt hat und dass wir uns ja schon alles ergoogelt haben. Er hat uns audrücklich gesagt, dass wir uns keine Gedanken über einen Pflegeplatz o.ä. machen sollen, das würde meine Mutter alles allein regeln wollen. So wie ich sie einschätze heißt das, dass sie kein Schwerstpflegefall werden will und irgendwie vorher Schluss macht
                        .
                        Ist nicht einfach im Moment, aber wir respektieren natürlich ihren Wunsch, "normal" behandelt zu werden und die Krankheit nicht dauernd zu thematisieren.
                        Danke für den Tip mit der Kur. Vielleicht kann ich sie überzeugen, das mal bei Ihrem Arzt anzusprechen.

                        LG
                        M.

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                          #13
                          bitte deine Mutter zu bedenken, dass es aus verschiedenen Gründen sehr sehr wichtig ist, unter anderem
                          - alles zu besprechen in der Familie und zwar ausführlich und ehrlich
                          - Vorsorgevollmacht sehr ausführlich zu erstellen (am sinnigsten nicht nur 1 Person)
                          - Bankvollmachten (Vordrucke unbedingt von der eigenen Bank sonst wird es oft nicht anerkannt)
                          - Patientenverfügung ebenso (beides kann ja noch geändert werden jederzeit)
                          - evtl. eine Betreuungsverfügung (2 Personen)
                          - wenn der Pflegegrad nicht hoch genug ist, so gibt es oft genug Probleme bei der Hilfsmittelversorgung
                          - " " " , so bekommt man im Falle der ambulanten häuslichen Pflege vom Pflegedienst wie Diakonie zu wenig Geld für die vielfachen und teuren Zahlungen für alle Arten von Grundpflegen - alles was über das Pflegegeld hinaus geht.
                          Warum soll man alles alleine finanzieren. ***
                          - wie sich ein höherer Pflegegrad im Pflegeheim auswirkt, da habe ich keine Ahnung. Die Pflegeheime achten sehr darauf, dass der Pflegegrad hoch genug ist, denn dann gibt es mehr Einnahmen scheinbar?
                          - und bei häuslicher Intensivpflege wirkt sich das ebenso aus für den Posten Grundpflege.

                          PS: Niemals würde ich empfehlen mit ALS in ein normales Pflegeheim zu gehen - dies wäre noch eine zusätzliche Qual.
                          Wenn dann nur Hospitz.

                          Sage deiner Mom, es machte alles nur schwerer, wenn man nicht darüber spricht.
                          Offenheit ist eine große Hilfe - vermeidet auch viele Missverständnisse.

                          Du kannst auch versuchen, einen Block oder Facebook-Seite eines "positiven" Betroffenen zu suchen und deiner Mom zum lesen geben - evtl. hilft dies.


                          ***z.B. meine Mom soll von der Diakonie 3x tgl. 1 Glas Wasser verabreicht bekommen - sie müsste das austrinken in deren Anwesenheit. Eigen gekauftes Mineralwasser oder Leitungswasser. Zahlung an Diakonie pro Monat dafür: 178,-- €. PS: die Diakonie-Pfleger gingen oft genug bevor ausgetrunken war (ich habs persönlich erlebt - Frechheit!).

                          Und dann kommt noch dazu: Körperpflege, Mobilität, Toilettengang, Windelhose bzw. Einlage wechsel, Urinkatheder ausleeren und 2x tgl. Beutel umwechseln, Baden etc. etc. Entweder alles zu 100% übernehmen oder diese möglich Aufteilung in Pflegesachleistung und Pflegegeld.

                          Und dann muss man bei all diesen Zahlungen beachten, dass die behinderte Person nahezu den gesamten Tag doch alleine im Haus ist. Und noch alleine kochen und essen sollte.

                          Warum ist dies so? Weil die Pflegedienste in einer Art "Akkord" arbeiten. z.B. 3 Minuten Zeit um ins Haus zu kommen und Medis mit Schluck Wasser geben und zurück zum Auto. Die Medis sind eingeschlossen und Diakonie-Schwester muss die erst mal aus der Box holen! Unsere Diakonie-Leute sagen regelmäßig, dass sie z.B. in einer Schicht mehr als 40 Leute zu Hause aufsuchen müssen für solche Aufgaben wie Medis verabreichen.
                          Und ab kommenden Monat müssen Pfleger nun alles in ein Handy eintragen mit Diakonie Programm: Ankunft und Abgang und Tätigkeit beim Kunden.

                          Wir haben deshalb nun seit 4 Wochen eine Frau aus Slowakei für Grundpflege und Haushalt, Nahrung, für unsere Mutter (keine Behandlungspflege erlaubt). Sie wohnt mit im Haus, Kost+Logis.
                          Arbeitszeit ca. 40 Std./Wo. aber natürlich ist sehr viel "Standby" in diesen 40 Std. Die junge Frau ist freundlich, fix im Kopf und auch gewillt ihre Aufgaben ordentlich zu übernehmen, sie ist sogar hübsch, sie hat nur eine Minimini-Schulung Pflegehelferin für Senioren - aber egal, solange alles gut läuft.
                          Nach der 5. Woche kommt eine neue für 5 Wochen, diesmal aus Bulgarien (so ist es abgesprochen) - danach soll / will Slowakin wieder kommen. Natürlich hoffen wir, dass es wie mit dem Vermittler vereinbart wirklich klappt.

                          Kostet auch etliches, aber sie ist den gesamten Tag nicht alleine. Wird von den Renten und Pflegegeld bezahlt. Zusätzlich übernimmt die Diakonie nur noch "häusliche Krankenpflege" wie Medikamentengabe auf ärztliche Verordnung mit einer Zuzahlung von ca. 10,- p.M.
                          Meine Mutter ist so froh, dass sie nicht in ein Pflegeheim muss. Wir müssen Ihr Wohnhaus dafür nicht verkaufen. Mutter versteht sich mit der Slowakin ziemlich gut. Ich hoffe, dass es gut weitergeht.

                          Mein Mann und ich hatten in 2013 für knapp 2 Monate eine Krankenschwester aus Rumänien zur Hilfe im Haus.

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo skyline, wie kommt man an so eine Pflegeperson (Slowakin, Bulgarin...)?

                            Kommentar


                              #15
                              Als Einstieg: https://www.test.de/Pflege-Betreuung...ler-5170957-0/

                              Die meisten winken allerdings ab wenn es um ALS geht.

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