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Persönlichkeitsveänderung

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    Persönlichkeitsveänderung

    Hallo, ich hätte mal eine Frage.
    Habe DM1 und habe einen Schwerbehindertenausweis. Durch meine Einschränkungen bin ich noch zurückhaltender geworden als früher.
    Mir wurde von zwei Personen gesagt ich soll eine Therapie machen. Könnte das was ändern an meiner zurückhaltenden Persönlichkeit?
    Hat jemand damit Erfahrung?

    #2
    Hallo Mary81,

    ich bin zwar nicht an DM1, sondern an DM2 erkrankt, aber mir geht es seit einiger Zeit ähnlich wie Dir.
    Ich versuche zwar nach aussen hin noch die Fasade aufrechtzuerhalten, so dass es mir keiner so schnell anmerkt, aber ansonsten habe auch ich, seitdem
    ich mit einigen gravierenden Einschränkungen durch die DM 2 zu kämpfen habe, sehr grosse Probleme mit meinem Selbstwertgefühl und habe wohl auch Depressionen entwickelt.

    Ein grundsätzlich zurückhaltende Persönlichkeit kann man zwar mit einer Psychotherapie nicht ändern(sollte man auch nicht versuchen), aber ich könnte mir vorstellen, dass Du durch Deine Einschränkungen auch psychische Probleme bekommen hast. Es kann einem schon zu schaffen machen, wenn man viele Dinge nicht mehr kann, die früher überhaupt kein Problem darstellten. Vielleicht solltest Du mit Deiner behandelnden Neurologin einmal sprechen, ob sie eine Psychotherapie für notwendig erachtet. Die wird das sicher noch am ehesten einschätzen können (vorausgesetzt sie kennt Dich einigermassen gut).
    Auf jeden Fall sollte man sich aber sicher sein, dass man das auch selber will!

    Ich habe mich jedenfalls jetzt, in Absprache mit meiner behandelnden Neurologin entschlossen, eine Psychotherapie zu beginnen (bevor sich die Depressionen, die ich schon nach und nach entwickelt habe, noch weiter ausbreiten).
    Zum Glück habe ich eine sehr gute Psychotherapeutin, die ich von früher kenne, und bei der habe ich für morgen schon das erste Vorgespräch.
    Ein etwas mulmiges Gefühl habe ich zwar, wenn ich an morgen denke, aber das liegt wohl auch an meiner momentanen Unsicherheit!
    LG Steffi
    Zuletzt geändert von Steffi Brumm; 23.07.2014, 02:25.

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      #3
      Hallo ihr Lieben

      Ich glaub da geht es uns allen gleich. Egal welche Diagnose wir haben.
      Mit den Einschränkungen haben wir alle zu kämpfen.
      Wenn ich merke was ich noch vor ein paar Monaten konnte, und was jetzt, da könnte ich so manches mal heulen.
      Aber es nützt ja nichts. Ändern tut es an der Sache nicht.
      Ich kann nur versuchen mit Physio und Schwimmen so gut wie möglich meine Kräfte zu erhalten.
      Und wenn ich merke dass es zuviel wird Pause machen. Aber leider werden die Pausen auch immer größer.
      Da hat man schon mit sich zu kämpfen.
      Ich glaub da geht es uns allen so, dass wir nahe an einer Depression sind.
      Ich will aber trotzdem nicht jammern. Nur manchmal geht es einfach nicht anders. Irgendwo muss man halt doch mal Luft ablassen.

      Trotzdem wünsch ich allen einen schönen Tag.

      Gruß Hanni

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        #4
        Ach, noch eine kurze Anmerkung Mary81,

        wenn es Dir mal wieder etwas mies gehen sollte, hör Dir doch mal das Lied von den "Toten Hosen" - "Steh auf, wenn Du am Boden bist" an.
        Das ist zur Zeit mein "Kampflied".
        Ich bin zwar nicht so der Hart-Rock-Fan, aber es hilft für den ersten Moment, wenn ich mich mal wieder so richtig besch...eiden fühle.

        Auf die Idee hat mich auch erst Michael, hier aus dem Forum gebracht, denn dem geht es auch alles andere als gut.
        Ich kannte das Lied vorher gar nicht.
        LG Steffi

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          #5
          Zitat von Steffi Brumm Beitrag anzeigen
          Ich versuche zwar nach aussen hin noch die Fasade aufrechtzuerhalten, so dass es mir keiner so schnell anmerkt
          hi, ich habe FSHD Muskelschwund, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass sich das alles ähnlich verhält...
          und das oben genannte kenne ich nur zu gut. aber: "man" sieht dir eventuell ziemlich deutlich an, dass du physische probleme hast (bei FSHD ist das zumindest so) und zum anderen hilfst du weder dir noch allen um dich herum, wenn du das versteckst.

          ein zitat von Dr Seuss trifft es sehr gut:
          "Those who mind don't matter, and those who matter dont mind" frei übersetzt etwa: die, die sich aufregen zählen nicht, und die die zählen regen sich nicht auf.


          und zwecks zurückhaltend: eventuell mal drüber nachgedacht an einem date coaching/ flirt training mitzumachen?
          bei so etwas lernt man, wie man über seinen eigenen schatten springt und einfach mal wildfremde leute anspricht (aber letztendlich geht es einfach nur darum mehr selbstvertrauen aufzubauen)

          Kommentar


            #6
            hast Du noch so ein paar verrückte Ideen um das Selbstvertrauen zu trainieren?
            Ich glaube kaum, dass das der Weisheit letzter Schluss ist, geschweige denn, dass es irgendjemanden in so einer Situation hilft!
            LG Steffi

            Kommentar


              #7
              Klar, hier noch ne Idee: prozac

              aber Spaß bei Seite, ich würde wirklich erst mal alle anderen Optionen durchprobieren bevor ich zum Psychater gehe (oder Pharmazeutika einnehme).
              die Buchen von dr seuss lesen schadet btw wirklich nicht

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                #8
                Hallo Mary
                ich denke die Persönlichkeitsveränderung wird irgendwie jeder mit einer chronischen Erkrankung mitmachen.Denn es ist nicht leicht diese zu akzeptieren und mit ihr fertig zu werden.Ausserdem ist man nicht immer gleich drauf je nach Problemen mal mehr oder weniger.
                Die Psychologin kann dich sehr gut unterstützen, das ist nicht mehr wie früher als man nur zu einer Psychologin ging als man wirklih für psychisch krank eingestuft wurde.Die Psychologen sind auch sehr gut unterstützend bei chronischen Krankheiten,
                Krankheitsbewältigung,Umgang und Akzeptanz und was ich auch sehr wichtig empfinde der Umgang von anderen Menschen mit dir und deiner Krankheit.Ich rate dir probiere es doch mal aus .Du kannst nur dazugewinnen.
                Eine Cd zum Ruhig werden, auch gut bei Schmerzen :Achtsamkeitsmedikation von trias Verlag.
                wenn man die öfter macht kann man in schwierigen zeiten schneller oder bessser mit etwas fertig werden.
                vielleicht hilft dir mein Tipp.
                Gruss Bea
                Zuletzt geändert von Bea 11; 30.07.2014, 21:12.

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                  #9
                  Hallo alle zusammen,
                  auch ich mache in der letzten Zeit eine ziemlich schwierige Persönlichkeitsveränderung durch.
                  Auf Grund der doch gravierenden Einschränkungen durch die DM2 habe ich mir nach und nach immer mehr Gedanken über meine Zukunft gemacht, bis ich,
                  ohne es richtig zu merken, langsam in Depressionen abgerutscht bin.
                  Ich muss dazu sagen, ich war immer ein sehr selbstständiger Mensch und wollte immer alles so weit wie möglich unter Kontrolle haben. Was jetzt kaum nocht geht, da ich immer mehr Arbeiten, die ich früher machen konnte, an meinen Mann abgeben muss.
                  Auf Grund dieser Depressionen hatte ich auch einmal kurz ein Forum für Personen mit Depressionen aufgesucht, was ich allerdings sehr schnell wieder
                  aufgegeben habe, denn da kam ich mir irgendwie völlig fremd und auch "falsch" vor (wenn ihr versteht was ich meine?)
                  Irgenwie wusste ich nicht mehr, was ich machen soll! Ich bin nämlich in der letzten Zeit morgens aufgestanden und hätte mich gleich wieder in eine Ecke verkriechen und heulen können. Ich hatte alles nur noch satt!!!
                  Gar nichts tun und abwarten, wie man immer tiefer in ein "Erdloch" verschwindet, wollte ich aber auch irgenwie nicht und mein Mann hat mich auch schon gedrängt mit einer Therapeutin Kontakt aufzunehmen.
                  Also habe ich so zu sagen die Reissleine gezogen und hatte jetzt schon die ersten zwei Termine einer Therapie.
                  Ich hoffe, das ich damit den richtigen Schritt gemacht habe, so richtig sicher bin ich da aber auch noch nicht?!
                  LG Steffi

                  Hier konnte ich darüber reden, in dem anderen Forum ging das einfach nicht!
                  Zuletzt geändert von Steffi Brumm; 11.08.2014, 17:31.

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                    #10
                    Irgendwie ist das, wenn man es sich so überlegt, schon ziemlich seltsam!
                    Wenn man ähnliche Probleme bei anderen liest, weiss man vom Verstand her genau, was richtig ist.
                    Sobald es aber um einen selbst geht und die eigenen Gefühle kommen mit ins Spiel, ist man sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, was richtig ist!
                    LG Steffi
                    Zuletzt geändert von Steffi Brumm; 12.08.2014, 14:49.

                    Kommentar


                      #11
                      Nun meine Lieben,
                      ich denke es ist ganz normal, dass jeder nach Aussen hin versucht zu "normal" wie möglich zu wirken, ist man alleine, ist man ganz anders. Deswegen ist aber keine Therapie erforderlich.
                      Obwohl sie sehr helfen kann, Gesprächstherapie...
                      Ich selber hab immer wieder mit mir zu kämpfen, wer denn nicht ? Jeder hat eine ICH Persönlichkeit, und eine, die man Anderen gegenüber zeigt. Solange das Denken das Selbige bleibt...
                      Ich habe auch Antidepressiva, ohne dass ich bewußt Depressiv bin, bin ich es. Wie das geht ? Na so: Ich habe meine Krankheit akzepiert. Mit allem Schlechtem was dabei ist und noch kommen könnte.
                      Mein Unterbewußtsein allerdings zeigt mir immer wieder was ich alles nicht mehr machen kann. Ich bin dann ein wenig reizbarer, bin schneller auf 180 und will manchmal alleine sein, oder eben wen umarmen. Wie auch immer, Situationsbedingt. Mit den Antidepressiva ist es nun viel besser, meine Ängste sind weg, ich hab wieder die "Oberhand" Man muss nur erkennen ob man bewußt oder unbewußt anders ist.
                      Aber jeder Kranke würde lügen, wenn er sagen würde er wäre nicht lieber gesund. Wenn mich wer fragt wie es mir geht... Meine Standardantwort ist entweder "Besch...." oder "den Umständen entsprechend" wenn ich vornehmer reden muss

                      Mein Paps hat DM1, ich hab DM2 in selten schwerer Form. Dass du zurückhaltender wirst ist bloß - meiner Meinung nach - weil du wahrscheinlich nicht dauernd gefragt werden willst uvm. Darum hast du aber keine Persönlichkeitsstörung !

                      Viele liebe Grüße

                      Michael
                      In der Ruhe liegt die Kraft ! Stress verschlimmerst den Verlauf !

                      meine Homepage: Mit Promm kann man auch leben ! (www.michael-streit.at)

                      Du benötigst musikalische Unterstützung ? Hier gehts zu den Toten Hosen mit Steh auf ! (Baut auf)

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                        #12
                        Ich denke nicht, dass automatisch jeder Betroffene eine Depression entwickelt, es kommt doch ganz auf die ureigensten Voraussetzungen an. Ich habe seit frühester Kindheit extrem viel „Scheixxe gefressen“ und war im Grunde genommen über 40 Jahre mit dem nackten Überleben beschäftigt. Meine Mutter war depressionskrank, meine Schwester ist dispositionsbedingt an einem Teil der gemeinsamen Familiengeschichte komplett zerbrochen, war mit 35 Jahren voll berentet wegen Depressionen.

                        Jetzt liegt sie nach einem missglückten Suizidversuch querschnittgelähmt und beinamputiert im Krankenhaus. DAS nenne ich ein schlimmes Schicksal! Und das allerschlimmste in ihrer jetzigen Situation ist nach wie vor die Depression. Dort in der Reha sieht man teilweise sehr junge Leute, die einen Großteil ihrer Fähigkeiten und Körperfunktionen eingebüßt haben, und körperlich schlimmer dran sind als wir oder als meine Schwester, die sich aber wieder aufrappeln und um ihre Lebensfreude kämpfen. Klar, mit therapeuticher Hilfe, aber die steht uns ja auch immer offen.

                        An mir ist der Depressionskelch GsD vorbei gegangen, bis auf depressive Verstimmungen, die wohl jeder vor allem im Winter mal kennt. Ich habe einfach nicht die Disposition für eine echte Depressionskrankheit und bin auch der Meinung, dass der Begriff derzeit zu inflationär verwendet wird. Kann man nicht einfach sagen, dass man überfordert ist, mies drauf oder dass einem gerade alles stinkt? Dass man mit der neuen Situation nicht klarkommt oder einfach nur sehr traurig ist über den krankheitsverursachten Verlust vieler Dinge und Möglichkeiten und deshalb temporäre Hilfe benötigt? Muss es immer gleich die ganz dicke Depressionkeule sein?
                        Unsere „seelischen Befindlichkeiten“ sind gut behandelbar, wenn man sich auf die Suche nach einem Therapeuten macht und notfalls auch mit dem einen oder anderen Pillchen.

                        Steffi, Du hast Dich wahrscheinlich im Depriforum auch nicht wohl gefühlt, weil Du einfach nicht die gleiche Sprache sprichst wie die „echten“ Dunkelschwarzen. Sei froh darüber!

                        Ich möchte niemanden angreifen, dazu habe ich viel zu großen Respekt vor jedem von Euch. Ich möchte einfach nur deutlich machen, dass unsere depressiven Verstimmungen etwas ganz anderes sind als echte Depressionen, die für sich gesehen eine sehr schlimme und hoffnungslose Erkrankung sind!

                        Nix für ungut
                        Marlie

                        Zuletzt geändert von Marlie; 14.08.2014, 01:24.

                        Diagnosen: PROMM/DM2 u. Polyneuropathie

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                          #13
                          Vielleicht habt Ihr recht - ich hätte wohl besser, meinen Mund halten sollen! Mir ging es nur gerade sehr schlecht.
                          Mein Fehler, kommt nicht wieder vor!
                          Steffi

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                            #14
                            ich weiß nicht wo du einen Fehler gemacht hast hast Steffi... ?!?
                            Zitat von Steffi Brumm Beitrag anzeigen
                            Vielleicht habt Ihr recht - ich hätte wohl besser, meinen Mund halten sollen! (...)
                            Steffi
                            In der Ruhe liegt die Kraft ! Stress verschlimmerst den Verlauf !

                            meine Homepage: Mit Promm kann man auch leben ! (www.michael-streit.at)

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                              #15
                              Hallo Steffi,

                              hoffentlich hast Du mein Posting nicht als Angriff verstanden. So war es nicht gemeint! Sorry, wenn es falsch rüberkam!

                              LG Marlie

                              Diagnosen: PROMM/DM2 u. Polyneuropathie

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