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    #16
    Zur Erklärung meiner Haltung:
    Ich wohne in einer Straße, in der vor 25 Jahren viele neue Häuser gebaut wurden. Fast alle Wohneinheiten sind Eigentumswohnungen, da zogen viele 50-60 Jährige Paare ein. Vor 10 Jahren haben sich die ganzen Mitte 70-Jährigen "das letzte" dicke Auto gekauft. Mercedes, darin ist man so schön sicher. Die schieben ihre Rollatoren mit zittrigen Beinen ans Auto, verladen das Gefährt irgendwie und lassen sich in ihr sicheres Auto fallen. Damit fahren sie dann zum Einkaufen oder zum Arzt.
    Vor 2 Jahren ist einer der Senioren in eine Schülergruppe gefahren. Vor Ort konnte er kaum auf seinen Beinen stehen. Es gab Gott sei Dank keine Toten. Aber die Senioren hier sind zum Teil eine echte Gefahr. Schlechte Augen, schwache Beine, geistig zum Teil nicht mehr ganz fit. Ja, da wünsche ich mir wirklich, dass mal jemand genauer schaut.
    Eine der Nachbarinnen ist so gut wie nie gefahren. Jetzt ist ihr Mann ein Pflegefall, sie fährt ihn überall hin. Mangels Übung sehr, sehr vorsichtig und langsam.

    Kein Politiker traut sich an das Thema, denn es geht ja immer noch um Wähler. Und die Senioren selbst halten fest an ihrer Unabhängigkeit und oft der einzigen Möglichkeit, bezahlbar von A nach B zu kommen.
    Mein Vater lebt auf dem Land, er fährt auch noch. Er selbst hat immer die Meinung vertreten, den Führerschein abzugeben, wenn er "zu alt zum Fahren" ist. Aber wer bestimmt das? Er fühlt sich doch gar nicht alt!

    All das hat überhaupt gar nix mit Suppengrün zu tun, nimm es bitte nicht persönlich . Es ist nur zufällig eines der Themen, die mich und einige Leute in der Nachbarschaft extrem aufregen.
    Zuletzt geändert von Marlie; 07.04.2016, 00:29.

    Diagnosen: PROMM/DM2 u. Polyneuropathie

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      #17
      Liebe Marlie,
      ich kann dir nur voll zustimmen. Ich mache mir auch Sorgen, da mein Vater auch noch fährt. Und er hatte jetzt 3 Schlaganfälle... Zum Glück nie im Auto. Ich fühle mich nicht sicher wenn ich mit ihm fahre und versuche es immer zu vermeiden. Da er früher im Außendienst war, hat er wirklich viel Fahrpraxis aber irgendwann bringt die Erfahrung auch nichts mehr. Aber das Thema den Führerschein zurückzugeben, kann man nicht ansprechen. Es wäre für ihn der Supergau.
      Wie soll man diesen Problem lösen? Da muss man dieser Frau eigentlich dankbar sein, dass sie nicht sicher ist, ob ich noch sicher fahren kann. Jeder hat die Verantwortung vor jeder Fahrt sich selbst zu fragen, bin ich fahrtauglich? Aber wenn man allein sieht, wieviele Menschen mit Alkohol ins Auto steigen die eindeutig nicht fahrtauglich sind...Da ist es gut, dass da jemand sich getraut hat, das bei mir zu hinterfragen.
      Ärgerlich ist es trotzdem (und teuer). Was ich eigentlich noch kurioser finde ist, dass ich keine Parkerleichterung geschweige denn den blauen Parkausweis bekomme aber auch nicht den Führerschein (noch) nicht. Einerseits: nein und andererseits ebenfalls nein. Für die einen bin ich zu krank und für die andern zu gesund.
      Ich werde mal wieder einen Verschlechterungsantrag stellen. Denn wenn wir mit dem Rolli im Auto unterwegs sind, wie sollen wie dann den Rolli aufbauen wenn kein Platz da ist? Das soll mir mal einer erklären. Wenn neben einem die dicken SUV stehen ist es auch so schon schwer mit Stock aus dem Auto rauszukommen. Ich empfinde die SUV als ein echtes Problem . Aber sie sind ja "so schön sicher"................
      Keine Sorge Marlie, ich nehme es nicht persönlich.
      LG
      Suppengrün

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        #18
        Hallo Marlie,

        ich gebe Dir da vollkommen recht. Das sehe ich persönlich ähnlich.

        Aber da müsste der Gesetzgeber tätig werden.
        Es gibt aber auch heute Möglichkeiten eine überprüfung der Fahrtauglichkeit durchführen zu lassen.
        Nur dazu muss auch ein rechtsstaatliches Verfahren (§2 Abs. 8 STVG) eingehalten werde.
        Solange diese "Tante" sich daran nicht hält ist das reine Willkür.
        Außerdem bezweifle ich, ob die da auch alle gleich behandelt.

        Suppengrün kann nach der Rechtslage durchaus zunächst auf die Ausstellung des Führerscheins, ohne Vorlage des Gutachtens bestehen (§2 Abs. 2 STVG), da die Behörde die Fahruntauglichkeit noch nicht festgestellt hat und ein Gutachten noch nicht angeordnet wurde.
        Zuletzt geändert von KlausB; 07.04.2016, 10:48.
        It's a terrible knowing what this world is about

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          #19
          Zitat von Suppengrün Beitrag anzeigen
          Ich werde mal wieder einen Verschlechterungsantrag stellen. Denn wenn wir mit dem Rolli im Auto unterwegs sind, wie sollen wie dann den Rolli aufbauen wenn kein Platz da ist? Das soll mir mal einer erklären. Wenn neben einem die dicken SUV stehen ist es auch so schon schwer mit Stock aus dem Auto rauszukommen.
          Genau mit diesen Argumenten hatte ich es beim vorletzten Mal auch versucht - keine Chance, jedenfalls nicht hier. Obwohl die Frankfurter eigentlich softer sind als Eure.
          Ich bekam den Parkausweis erst, als ich nachweisen konnte, dass ich nur noch wenige Meter mit Hilfe laufen kann und ständig auf den Rollstuhl angewiesen bin. Dir wünsche ich da mehr Glück!

          Vielleicht wäre das bis dahin eine Möglichkeit?

          Diagnosen: PROMM/DM2 u. Polyneuropathie

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            #20
            Im Verschlechterungsantrag das "aG" zu beantragen ist dei einzige Möglichkeit sicher die Parkerleichterung zu erhalten.
            Beim Versorgungsamt sind die Parkerleichterungen allerdings kein Argument. Das sollte man auf keinen Fall anführen. Klingt sonst so als wenn man nur bequemer parken möchte.

            Ausschlaggebend ist allein, dass man ständig auf den Rollstuhl angewiesen ist oder nicht mehr als 100 Meter und nur unter Anstrengung laufen kann.
            Vor der Antragstellung mit den behandelnden Ärzten sprechen, damit die das auch so in ihre Stellungnahme, zu der sie durch das Versorgungsamt aufgefordert werden, schreiben (z.B. .....kann nur unter erheblicher Kraftanstrengung ca. 50 Meter ohne fremde Hilfe laufen).



            Das ist jetzt aber völlig unabhängig von der Führerscheinangelegenheit.
            Zuletzt geändert von KlausB; 07.04.2016, 12:46.
            It's a terrible knowing what this world is about

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              #21
              Eine Parkerleichterung (den orangenen Parkausweis) bekommt man schon mit einem GdB von mindestens 70 ausschließlich für die Gehbehinderung. Zuständig für die Parkausweise ist nicht das Versorgungsamt sondern die Stadt. Die holen sich dann vom Versorgungsamt den Gdb für die Gehbehinderung (ich habe keine Ahnung wie hoch der bei mir ist, denn mit allen anderen "Macken" habe ich insgesammt 90) und entscheiden dann. Das hat beim letzten mal nicht geklappt. Ich muss jetzt erstmal einen Verschlechterungsantrag stellen und hoffe, dass sie, wenn ich kein aG bekomme, die Gehbehinderung höher einstufen, damit ich dann wenigstens den orangenen bekomme. Wenn das alles nicht klappt, werde ich die Dame mal um einen Ortstermin bitten, damit sie mir zeigt, wie es mit dem Rolli in engen Parkplätzen funktioniert. Antrag werde ich in der Reha stellen (vielleicht können die in der Reha mich da unterstrützen) und alles andere danach. Das Versorgungsamt holt sich sowieso den Reha-Bericht. Und ich habe auch einen Neurologen der sehr gute Berichte schreibt!
              Und klar, das hat nichts mit dem Führerschein zu tun. Aber es ist einfach sehr seltsam, das das eine nicht geht, weil ich "zu krank erscheine" und für das andere nicht "krank genug" bin. Inzwischen sehe ich das ganze aber gelassen. Da hat mir der Herr Stefan von der DGM so sehr geholfen der mit auch noch weiter Infos zum Autofahren mit Behinderung gemailt hat. Es ist also schon gut, Mitglied zu sein.
              LG
              Suppengrün

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                #22
                Irgendwie war ich davon ausgegeangen, dass Du die Voraussetzungen für den orangenen Parkausweis erfüllst,darum der Link.

                Habt Ihr denn eine Möglichkeit gefunden, das teure Gutachten zu umgehen?

                Und noch ein Tipp. Lass Dir immer alle Berichte schicke und kopiere sie bei Bedarf. Dann muss das Versorgungsamt nichts anfordern, das beschleunigt alles enorm. Mein aG hat letzlich keine 3 Wochen gedauert!

                LG Marlie

                Diagnosen: PROMM/DM2 u. Polyneuropathie

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