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was für einen E Rolli

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    #16
    Hallo Ixie,
    bei einer ALS Erkrankung solltest Du vorausschauend denken. Die ALS nimmt gnadenlos ihren Lauf, Du wirst früher oder später über jede Funktion sehr dankbar sein. Elektrische Verstellmöglichkeiten für die Liegefunktion, Stehfunktion, Sitzkantelung (ganz wichtig! ), Hubfunktion, Fußstützen und vor allem auch die Sitzeinheit solltest Du unbedingt drauf achten.

    Zögere nicht zu lange mit dem Rollstuhl, bevor Du noch öfter stürzen wirst.
    Alles Gute für Dich und ein schönes Advent Wochenende
    Gruß Wolfgang
    Die Zeit ist schlecht? Wohlan. Du bist da, sie besser zu machen.
    Thomas Carlyle


    Hast Du unsere Hilfsmittellinkliste schon gesehen?
    Augensteuerung Quick Glance TM4 Teil 1 - Augensteuerung Quick Glance TM4 Teil 2[/B]

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      #17
      Guten Tag Ixie,
      zum Beginn könnte ein kleiner, wendiger Aktivrollstuhl, Faltrollstuhl ausreichen - dieser sollte gleich mit einem E-Fix mit großer Batterie ausgerüstet sein.
      Vorteilhaft wäre ein Modell, welches modular aufgebaut ist, d.h. bei dem man aus z.B. verschiedenen Rückenlehnenhöhen, Armstützen, Fußrasten, Vorderrädchen, Sitzpolstern, nachrüstbarer Kopfstütze auswählen kann. Und evtl. einer bei den man die Rückenlehne bereits in Stufen nach hinten verstellen kann.
      Mein Mann hatte Aktivrollstuhl von Otto Bock mit E-Fix - dieser ist immer noch hier, aber als sog. Notfallrollstuhl, wenn sein ETAC 890 spontan mal ausfallen sollte.

      Als reichlich "Fortgeschrittene" empfehlen wir, sobald ein Verlauf der ALS erkennen lässt, dass es stetig (nicht superlangsam) voranschreitet einen großen umfangreich ausgestatteten Elektrorollstuhl.
      Wie Wolfgang sagte, sind wirklich in Zukunft alle Funktionen gleich wichtig.

      Ein kleines Beispiel: Die Beine sollten mal ganz gestreckt werden können - auch im Sitzen. Wenn jemand immer nur mit angewinkelten Beinen sitzt, kann er irgendwann seine Knie nicht mehr gerade machen (denke ans Schlafen).

      Aber du hast doch keine klare Diagnose - die kann auch noch anders ausfallen.

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        #18
        "zum Beginn könnte ein kleiner, wendiger Aktivrollstuhl, Faltrollstuhl ausreichen - dieser sollte gleich mit einem E-Fix mit großer Batterie ausgerüstet sein. "
        Könnte ich mir für den Heim- und Freizeitbereich gut vorstellen.
        Aber um möglichst selbstständig einer Berufstätigkeit nachzugehen und den ganzen Tag darin zu sitzen?
        Wenn man vorhat auch noch ein Auto anzuschaffen mit dem man selber fahren kann (sollte man tun solange man noch berufstätig ist) ist das auch eher problematisch.
        Wenn man dann später ein neues Auto braucht, weil es dann nicht mehr für einen größeren Rolli umbaubar ist hat man ein Problem. Erstrecht wenn man dann nicht mehr berufstätig ist, weil man dann die Kosten selber tragen muss.

        Weil es bei mir in den nächsten 1-2 Jahren auch soweit ist habe ich mich grad vor ein paar Wochen mit unserem technischen Berater darüber unterhalten. Der sitzt im Büro gegenüber und schreibt auch die Gutachten zur Kfz-Hilfe für die RV.
        Zuletzt geändert von KlausB; 17.12.2016, 01:16.
        It's a terrible knowing what this world is about

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          #19
          Leider Klaus, wer ALS hat lenkt nicht lange selbst sein KFZ. Es ist viel zu gefährlich auch für andere Verkehrsteilnehmer. Er fährt eher als Passiv/Mitfahrer. Deshalb wird sich selten ein Umbau für Selbstfahrer lohnen. Das Thema KFZ ist auch sehr umfangreich und ebenso eine kleine Wissenschaft.

          Du Klaus hast keine ALS und nur weil du demnächst? (in 1-2 Jahren) einen Rollstuhl fahren wirst, hast du nicht und evtl. nie diese umfangreichen (sogar vollständigen) körperlichen Einschränkungen. Du hast auch Erfahrungen aber hoffentlich nie die umfassenden eines ALSlers.

          Bei jeder Person ist ein Verlauf anders und deshalb früher oder später ein großer E-Rolli nötig.

          Hier ein kurzer Abriss des Verlaufs in Bezug auf Rollstuhl bei uns:
          Mein Mann schaffte bei schneller Diagnose Ende 2009 selbst KFZ zu fahren in 2009, 2010, 2011 mit dem normalen Kombi. Er hat aber bulbär. Ab 2012 musste ich ihn zur Arbeit fahren.
          In der Arbeit saß er auf einem normalen Bürostuhl mit Armlehnen und Kopfstütze. In 2011 und 2012 hatte er eine sehr qualifizierte studierte "Hilfsperson" für seine Tätigkeit rein vom Arbeitgeber finanziert. Diese übernahm alle internen Dienstgänge, Telefonate, etc.
          Den kleinen Aktiv-Rollstuhl mit E-Fix nutzte Männe ab 2012 zu allen Strecken, welche für seine Beinmuskeln zu lang waren (ca. 20 m abnehmend). Umsetzen z.B. von Bürostuhl oder KFZ-Beifahrersitz in Rollstuhl war mit Halten durch andere Person möglich. Andere Person musste auch den Rolli im normalen Kombi im Kofferraum verstauen (zerlegen, falten).
          Ab 04/2013 (dann im Krankenstand) bevorzugte mein Mann dann den großen E-Rolli, weil viel bequemer und die vielen Verstellmöglichkeiten. Auch weil er dies wegen Muskulaturverlust wirklich benötigte (z.B. Rückenlehne immer weiter nach hinten da Rumpfmuskulatur schwächer wurde - besonders wegen Halsmuskulatur).
          Ab 2013 war dann ein Caddy-Maxi mit Ausstattung für passive Behindertenmitfahrt (Beifahrersitz dreh- und rausziehbar und Heckeinfahrt mit Ausschnitt) vorhanden.

          Alle, die einen Rollstuhl suchen, sollten absolut nach harten Fakten (z.B. Bequemlichkeit, Nutzbarkeit auch bei schlechtem Wegbelag etc.) auswählen und (liebe Ixie) weniger nach Design (auch wenns im ersten Moment mehr Spaß machen sollte).
          Aber auch die Krankenversicherungen sprechen da mit (außer jemand bezahlt alles selbst oder zahlt viel dazu).

          PS: Mein Mann arbeitet noch für seine Firma - wenige Stunden, was als EU-Rentner erlaubt - über seinen Tobii und klinkt sich in den Firmenrechner ein. Er kann auch umfangreiche technische Zeichnung CAD bearbeiten.
          Zuletzt geändert von Skyline; 17.12.2016, 16:26.

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            #20
            Solange jemand noch in der Lage ist komplexe Verkehrssituationen zu erfassen und kognitiv zu verarbeiten ist es möglich ein Auto selbstständig zu fahren.

            In modernen Autos, schon in der Mittelklasse betätigt auch keiner mehr mit seiner Muskelkraft Bremse, Gaspedal oder Kupplung und auch die Lenkung wird nicht mehr mit Muskelkraft betätigt.
            Ob man die Funktionen nun elektrisch über ein Lenkrad und Pedale oder einen Joystick steuert macht technisch eigentlich keinen Unterschied.
            Da aber die Kosten erheblich sind und auch automatische Ladeeinrichtungen nicht ganz billig sind sollte man so etwas anschaffen solange man berufstätig ist, dann bezahlt das die RV.

            Aber ob Selbst- oder Passivfahrer, wenn absehbar ist, dass ein größerer Rolli notwendig sein wird ist die Lösung mit dem Umsetzen doch immer nur eine Notlösung.

            Was den Rolli betrifft ist das Design sicher nie das ausschlaggebende Argument. So hatte ich Ixies erste Wahl auch nicht verstanden.
            Rollis für den Außenbereich mit den Funktionen sehen nun mal nicht mehr aus wie Krankenfahrstühle und Verkleidungen (Karosserie) sind auch kein reines Designelement, sondern technische Notwendigkeit und Sicherheitselement.
            Zuletzt geändert von KlausB; 17.12.2016, 18:16.
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              #21
              Hallo Ixie,

              keine Angst, wir streiten uns nicht. Wir haben allenfalls unterschiedliche Meinungen und Argumente.

              Was für Dich Sinn macht musst Du letzten Endes selber entscheiden. Du solltest nur daran denken, dass vieles nicht von heut auf morgen geht und Du daher etwas vorausschauend handeln musst.
              It's a terrible knowing what this world is about

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                #22
                Ich weiß nicht, ob das Klein Anfangen so die günstige Strategie ist.
                Das kann auch so an die 10.00 EUR Kosten. Ist die Frage ob man dann so schnell etwas neues bedeutend aufwändigeres bekommt oder ob man dann erstmal nur irgendwelche Erweiterungen bekommt und dann lange mit dem Flickwerk zurecht kommen muss.

                Aber vlt. kann dazu jemand es sagen der da echte Erfahrungen mit hat.
                It's a terrible knowing what this world is about

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                  #23
                  Die Krankenkasse hat bei mir jetzt Stehfunktion erstmal abgelehnt.
                  Benutzt ihr die eigentlich wirklich?

                  Schöne Grüße,
                  Ralf

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                    #24
                    Klar!
                    - zur Stärkung und Anregung des Kreislaufes und des Blutdruckes (Stärkung der Herzfunktion)
                    - Entlastung der Atmung (Lunge nicht mehr durch sitzende Haltung tagsüber zusammengestaucht, sondern die Lunge kann sich in ihrer vollen Größe entfalten)
                    - zur Stärkung des Knochengerüstes und der großen Gelenke
                    - zur Aktivierung der Darmfunktion
                    - zur Aktivierung der Blasenfunktion
                    - zur Streckung der Muskulatur und der Gelenke (große und auch die kleine Muskulatur in Beinen, Rumpf, Hals, etwas die Arme)
                    - auch bei der Physiotherapie
                    - früher auch z.B. im Supermarkt (dort in der oberen Regalreihe etwas aussuchen)
                    - beim Kontakt mit stehenden Personen bei der Kommunikation (auf Augenhöhe)
                    Dies alles nunmehr immer nur in "gesichertem" Modus, d.h. Rückehaltefunktionen nutzend: Schienbeinstütze, Brustgurt, Hüftgurt und Kopfgurt

                    Zusätzlich immer ohne Rückhaltefunktionen.
                    - Zum Pipi am Tag nutzen wir die Stehfunktion teilweise (etwas in Stehfunktion soweit es nötig, Hosentür auf, Pipibox in Aktion)
                    - zum Hose ausziehen vor dem "Toilettengang" und immer vor Zubettgehen (etwas in Stehfunktion, Hosentür auf und runter ziehen, zurück in Sitzhaltung und ab in den Patientenlifter und dorthin wo das Ziel ist).

                    Wenn ein Rolli nur mit Sitzfunktion oder Hubfunktion, so werden die Muskulatur sich verkürzen z.B. auch das Knie- und Hüftgelenk nicht mehr streckbar sein in entsprechender Zeit - auch das ist fatal!
                    Zuletzt geändert von Skyline; 11.04.2018, 22:17.

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                      #25
                      Vielen Dank Skyline.
                      So ähnlich hat es mir das Sanitätshaus auch vermittelt.
                      Dann muss ich mal mit meinem Arzt reden.

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                        #26
                        Denke an die Widerspruchsfrist! =1 Monat

                        Zur Fristwahrung geht das auch erst einmal ohne Begründung. Die kannst Du dann nachreichen, wenn Du mit Deinem Arzt und Deinem Anwalt gesprochen hast
                        It's a terrible knowing what this world is about

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                          #27
                          Erstmal: Danke für Motivation an Skyline und "Skyliner"

                          Der Permobil F5 Corpus VS ist supergut.
                          Das tolle ist die anatomisch angepasste Bewegung. Ich konnte jetzt beim ersten Test nach 4 Jahren wieder mal aufrecht sein.
                          Die Steuerung ist sehr gut durchdacht. Der Rolli lässt sich sogar mit einer einzigen Taste steuern!
                          Bald kommt meiner. Der Bus zum Transport ist da. Hebebühne nehmen!

                          wennes

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                            #28
                            Neben der Stehfunktion gibt es z.B. bei Permobil die Liegefunktion.
                            Der ALS-Betroffene sollte alle Funktionen, die solch ein E-Rollstuhl bieten kann auch nutzen können.

                            E-Rollstühle von anderen Lieferanten z.B. O. Bock, können weniger als z.B. Permobil.

                            Jeder ALS-Betroffene sollte einen modernen sehr vielseitigen E-Rollstuhl wie einen von Permobil ausprobieren!!
                            Meldet euch direkt bei Permobil und vereinbart einen Vorführtermin entweder im Sanitätshaus oder in den eigenen 4-Wänden.

                            Wir organisierten im Dez. 2012 eine je 1wöchige Probestellung (kostenlos - ohne Krankenkasse oder Sanitätshaus zu involvieren) von Permobil und von ETAC bei uns. So konnte mein Mann im Wohnzimmer testen, wie die jeweiligen Modell für ihn geeignet sind.

                            Er entschied sich damals für ETAC 890. Leider baut diese Firma keine solchen E-Rollis mehr. Aber dieser war in 2012 besser in allen Funktionen als Permobil.
                            Aktuell wäre der neue Permobil (mit Steh-, Liege-, Kantelungsfunktion und Sonderausstattung wie z.B. Nullweg-Joystick oder dergl. ) der favorisierte E-Rolle für meinen Mann.

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                              #29
                              Vielen Dank für eure Tips. Die Genehmigung ist durch. Es wird ein SKS Viva Grand inklusive Stehfunktion. Ich bin gespannt.

                              Als nächstes brauchen wir dann wohl ein anderes Auto.
                              Passen diese Rollstühle eigentlich in so einen Kleintransporter oder braucht man was größeres?

                              Schöne Grüße,
                              Ralf

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                                #30
                                Hi Ralf,
                                ich hatte in 2012 alles auf dem Kfz-Markt befindliche und möglicherweise für E-Rollstuhltransport taugliche höchstpersönlich probegefahren, genau ausgemessen, div. KFZ-Umbauer konsultiert, Foren durchstöbert, Autoscout und Mobile.de für viele Monate abgeklappert und alle ausgeschlossen außer:
                                - den Caddy-Maxi für Behindertentransport umgebaut
                                - oder alle echten Transporter (über 2m Höhe) ebenfalls umgebaut

                                Wir haben nun einen Caddy-Maxi. Als 5 Sitzer. Hinten ausgeschnitten für Wanne. Heckabsenkung mit 1m Rampe. Nur Retraktoren vorne und hinten. Keine Schräggurte (Mann wird direkt an E-Rolli fixiert stattdessen). Vorne auf Beifahrerseite Dreh-/Schwenksitz (war nur kurz in Aktion, Kopfstütze bietet bei Halsmuskelschwäche keine Sicherheit).

                                Meine Erfahrungswerte:
                                Der Caddy-Maxi ist i.P. vergleichbar wie ein "Stadtauto" für den Einkauf.
                                Mit E-Rolli und allem Kladdertatsch den man im fortgeschrittenen ALS-Verlauf mit sich führen muss (auch eine "qualifizierte" Krankenpflegerin) ist der Caddy einfach zu klein.
                                Denn wenn E-Rolli (bei einem fast 1,90m Mann) hinten drinsteht, kann man nur noch als 3 Sitzer fahren, da die Beine/Füße den Platz vom 4+5 Sitz benötigen.

                                Es ist einfach viel zu wenig Platz für alle Dinge, die mitzuführen sind. Wenn man dann noch eine Patientenlifter mitnehmen möchte (und wir haben einen super klapp-/teilbaren Molift Smart 150), so müsste man dann die "super qualifizierte" Krankenschwester leider zu Hause lassen!
                                Oder: Der Betroffene bleibt daheim ;-) ?
                                Zuletzt geändert von Skyline; 18.04.2018, 22:27.

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