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Erfahrungen mit Intensivpflegediensten beatmeter Betroffener (NIV, Tracheostoma)

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    #16
    Ambulante Beatmungs- und Intensivpflege in barrierefreien Wohngemeinschaften

    Unsere Erfahrungen in 06/2017 mit der Versorgung eines "fortgeschrittenen ALS-Patienten" durch eine sog. "ambulanten Beatmungs- und Intensivpflege Wohngemeinschaft"

    Am 12.06.17 erhielten wir die nicht vertragskonforme Kündigung von unserem 2. Intensivpflegedienst mit einer Frist zum 30.06.217.

    In dieser kurzen Frist war es nicht möglich einen neuen Intensivpflegedienst zu finden.
    Als einzige Alternative schien uns eine vorübergehende Unterkunft in einer Intensivpflege-WG.

    In unserer nahegelegenen Kleinstadt, in Oberfranken/Hochfranken, führt Firma Lebensw....eine solche mit 9 Betten (führt auch noch weitere WGs).

    Ein kurzer Anruf von mir, Nachfrage ob noch Zimmer frei wäre. Ja, es waren sogar 2 Zimmer frei.
    Sodann fuhr ich alleine hin um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen und vereinbarte einen Besprechungs-/Besichtigungstermin dort zusammen mit meinem Ehemann.

    Am Tag X war also auch mein Ehemann zur Besichtigung dort. Wir fragten verschiedene Details ab (z.B. welche Kosten für welche Leistungen, Zimmerausstattung, Versorgung mit Pflegepersonal usw.).
    Die Pflegedienstleitung, welche uns Auskünfte gab informierte sich ihrerseits über meinen Mann und ganz besonders über die Details der zu erbringenen Pflegeleistungen in Intensivpflege ( Beatmungspflege, Behandlungspflege, Grundpflege).

    Ich war insgesamt etwas konsterniert, dass die Zimmer nur ein einfachstes Pflegebett boten sowie einen kleinen Tisch und 2 Stühle. Den Fernseher musste man selbst mitbringen und installieren lassen sowie eine eigene Internetverbindung installieren lassen. Der Aufenthaltsraum war ohne Fenster nur mit einem Oberlicht ausgestattet. Das Gebäude selbst liegt zwischen 3 Tankstellen und einem Supermarkt direkt zwischen 2 vielbefahrenen Straßen ohne Grünfläche o. Terrasse.

    Aber diese Umstände waren doch nur nebensächlich und wir dachten, dass mein Ehemann soviel wie möglich tagsüber die WG verlässt um mit mir nach Hause zu kommen und hier den Tag zu verbringen, oder wir unternehmen so oft das Wetter es zulässt einige Ausflüge.

    Wenn mein Mann tagsüber nicht in der WG verbringt, bekäme die WG somit das Geld und muss sich dennoch nicht um ihn kümmern. Die Verantwortung dann liegt alleinig in unserer Hand.

    Insgesamt ist ein Aufenthalt in solcher einer Intensivpflege-WG reichlich überteuert - viel Geld für die Miete von 4 kleinen Wänden mit Fenster, Nebenräumen ohne Fenster, Flur, Duschräumen, Waschmaschinenraum, Personalraum.
    Aber auch dies muss man verkraften, wenn es eben nicht anders geht!

    Wir hatten vereinbart, dass die Pflegedienstleitung mit ihrer Chefin, Frau Karb... spricht (eine ehemalige Intensivkrankenschwester) und wir dann Nachricht bekommen, wann mein Mann eines der freien Zimmer beziehen kann.

    Der Anruf dieser Firma kam nicht.
    Also rief ich dort an und erhielt folgende Nachricht über die Entscheidung der Chefin, Fr. Karb...

    Sie können meinen Ehemann kein Zimmer anbieten.
    Sie können meinen Ehemann nicht als Patient übernehmen, mein Ehemann ist kein Patient für ihre Intensivpflege-Wohngemeinschaft weil

    - er ist zu aufwändig
    - diese Pflege können sie nicht leisten
    - er ist kein WG-Patient
    - er ist ein typischer 1:1 Patient


    So, das war deren Entscheidung. Im Umkehrschluss hieß es für uns:
    - die Ehefrau kann den aufwändigen, nicht WG-geeigneten 1:1 Patient vollumfänglich 24 Stunden am Tag alleine versorgen können müssen!
    PS: Dieser WG-Anbieter (auch andere solcher Firmen) versorgt gerne Patienten, welche noch in einem wesentlich fitteren Zustand sind
    - Beatmung - auch wenn nur stundenweise muss vorhanden sein
    - eine Verordnung einer Klinik oder eines Arztes über 24 Stunden IST zwingend nötig, da sonst die WG-Besitzerin Fr. Karb... einen ohnehin abweist bzw. aus der WG hinauskündigt (einer Frau dort ist es passiert, da ihre Verordnung auf 12 Stunden reduziert worden war).
    - Oder man ist ein Wachkoma-Patient, weil diese ohnehin sich nicht melden und keine eigenen Wünsche formulieren können
    - diese kann man einfach verpflegen wie es dem Personal ins Zeitschema passt (verschissen in Windel macht nix, wird ja irgendwann gewechselt).
    - Personalschlüssel dort: 8 Patienten mit 2 Krankenpfleger am Tag zzgl. 1 Pflegehilfskraft und in der Nacht mit 1 Krankenpfleger und 1 Helfer oder nur 1 exam. Pflegekraft

    Zuletzt geändert von Skyline; 19.01.2019, 22:38.

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