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Finanzierung von 24-Stunden Beatmungspflege

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    Finanzierung von 24-Stunden Beatmungspflege

    Hallo Skyline

    das letzte einschlägige Gerichtsurteil, das mir dazu bekannt ist, ist das Urteil 23 O 295/10 vom 06.07.2011 (kann gegoogelt werden)
    Margit

    #2
    Zitat von margit Beitrag anzeigen
    Hallo Skyline
    das letzte einschlägige Gerichtsurteil, das mir dazu bekannt ist, ist das Urteil 23 O 295/10 vom 06.07.2011 (kann gegoogelt werden)
    Margit
    Hallo Betroffene,
    danke Margit! Habe gegoogelt und folgendes gefunden: http://www.kanzlei-koch.de/aktuelles (Urteile betreffen privat Versicherte).
    Unsere Situation: Die PKV meiner Frau bezahlt die Rechnung der Intensivpflegefirma über 24-Std-Grund-und Behandlungspflege mit dem Vermerk "Freiwillige Leistung". Zusätzlich zahlt sie Pflegegeld.
    Das haben wir vor 5 Jahren nach anfänglichem nervenzehrendem Hickhack mit Ablehnungen, Widersprüchen, Gutachten usw. durchgesetzt. Einen Prozess mussten wir glücklicherweise nicht führen.
    Der Friede könnte demnächst aber wieder wackeln, weil der Pflegedienst mit den bisherigen 30,50 € pro Std. nicht mehr zufrieden ist.
    Alles Gute!
    Zuletzt geändert von Blauracke; 14.08.2017, 13:15.

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      #3
      Hey Blauracke, dass der Pflegedienst mit den 30,50 in der "Großregion Nürnberg" nicht mehr zufrieden ist, ist wohl klar. Da verdiente unser erster Pflegedienst Sitz in Simbach und Pflege in Hof mit entweder Tschechen oder Berufsanfängerin oder Altenpflegerinnen (die beiden letzten ohne Beatmungsweiterbildung) schon 32,--/Stunde.

      Zur Zeit suchen wir einen neuen PD. Bei allen fragten wir nach Preisen für die Stunde Grundpflege nach. Alle nannten uns 42,-- und der letzte sagte sogar 44,50.
      Da ist ein Preiskartell mindest hier in Bayern entstanden. Alle verlangen für die Grundpflege über 40,--Euro.
      Auch aus diesem Grund, um die "relativ niedrige" Bezahlung der Krankenkassen zu kompensieren.

      Jeder Pflegedienst weiß, dass die Grundpflege viel Zeit des Tages beansprucht und dass es für die meisten Angehörigen häufig nicht machbar ist oder diese nicht bereit sind diese Grundpflege zu übernehmen.
      Mit der Grundpflege kann noch einiges pro Monat verdient werden - die Pflegedienste wollen doch gut verdienen. Diese Pflegedienste sind keine sozial engagierten Unternehmen.

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        #4
        Schon mal auf die letzte Handwerkerrechnung oder Rechnung der Autowerkstatt geschaut?

        40 EUR sind schon angemessen, wenigstens wenn der Pflegedienst ausreichend qualifizierte und regulär beschäftigte Pflegekräfte einsetzt.
        Zuletzt geändert von KlausB; 17.08.2017, 11:32.
        It's a terrible knowing what this world is about

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          #5
          Hallo Klaus,
          "Und täglich grüßt das Murmeltier ...": Ich dachte, den Disput über die Vergleichbarkeit von Handwerker- und Pflegedienstrechnungen hätten wir hinter uns *.
          Zur Einordnung: Beim aktuellen Pflegedienst haben wir am 1.1.2017 zum jetzigen Stundensatz angeheuert. Da darf man sich über eine Erhöhung nach einem guten halben Jahr schon wundern.
          Außerdem kommt's gar nicht auf unsere Meinung über die Angemessenheit der Forderung an, sondern auf die der Kostenträger. Die kennen wir nicht, weil die Verhandlungen noch laufen.
          Alles Gute!
          ___________________________________________
          * Nur eine Bemerkung dazu: So viele Raucher-/"Dampfer"- sowie Smartphone-Pausen, wie sich manche unserer Pflegepersonen gönnen, kann ich mir im Handwerk nicht vorstellen (wenn Rauchen nicht sowieso total verboten ist).
          Zuletzt geändert von Blauracke; 27.08.2017, 22:27.

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            #6
            Bei 30 EUR fällt für den PD kaum was ab. Wenigstens wenn er den Mindestlohn zahlt, für den man kaum noch qualifizierte Kräfte findet.
            It's a terrible knowing what this world is about

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              #7
              Unser noch PD Firma APE Sulzbach-R. hatte in 2016 folgenden Reingewinn lt. Bilanz: 1,1 Mio.
              Patientenzahl Intensivpflege in der Bilanz angegeben in 2014: 44
              In 2016: XX ?

              Dabei ist anzumerken, dass diese Firma auch ca. 11 Beatmungs-WGs mit ca. 41 Bewohnern (Stand: 06/2017) betreibt.
              Diese WGs erzielen (wahrscheinlich) mehr Gewinn als die 1:1 häuslichen Intensivpflege.

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                #8
                Die Firma APE gehört zum Konzern Deutsche Intensivpflege Holding GmbH.
                Da sieht die Konzernbilanz doch schon ganz anders aus:
                In 2015 haben die 3,4 Millionen Euro Verlust gemacht.
                Im Juni dieses Jahres hat die Holding aufgegeben und ist billig von einem holländische Konzern aufgekauft worden.
                It's a terrible knowing what this world is about

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                  #9
                  Das ist gut "gegoogelt"! Dabei muss man aber auch verstehen was man da liest! Die Deutsche Intensivpflegedienst Holding GmbH ist nur der Eigentümer verschiedener Pflegediensten und nur dies wird in der Bilanz aufgeführt. Die erwirtschafteten Betriebsergebnisse verbleiben in den einzelnen Firmen und müssen auch dort versteuert werden. Die ausgewiesenen Verluste in der Holding sind nur das Ergebnis nicht berechneter Aufwendungen an die einzelnen Firmen der Holding. Also muss man sich alle Bilanzen von der Holding gehaltenen Firmen ansehen und mit der Holdingbilanz kumulieren. Erst dann kann man eine Aussage zu der Wirtschaftlichkeit der Holding treffen und die wird im Falle der Deutschen Intensivpflege Holding dann sicher ganz anders dastehen, als von dir aufgeführt.
                  Auch der Verkauf an die holländische Ergon Capital Parters wird nicht aus finanzieller Not geschehen sein und wir müssen sicher auch keinen Spendenaufruf zur Rettung der deutschen Intensivpflege hier starten!
                  Also solltest Du genauso wie den vorangegangenen Vergleich der Stundensätze der Intensivpflege mit einem Stundensatz der KfZ Branche sein lassen und dich nur zu Dingen äußern, von denen Du etwas verstehst, dies schließt auch die ALS aus!

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                    #10
                    Laut Handelsregister ist die Deutsche Intensivpflegedienst Holding GmbH im Juni dieses Jahres mit der Care
                    Holding Germany BV (Sitz in Amsterdam) verschmolzen. (Ergon Capital ist ausgestiegen)
                    Die Deutsche Intensivpflegedienst Holding GmbH ist eben nicht nur der Eigentümer.
                    Im Konzern bleiben die Gewinne eben nicht in den Einzelgesellschaften sondern werden an den Konzern abgeführt, ebenso muss der Konzern Verluste der Einzelunternehmen tragen.
                    Daher sind die Einzelbilanzen auch nicht aussagekräftig.
                    Daher sind in der Bilanz der Holding auch die aller Tochterunternehmen enthalten.
                    Gemessen am Gesamtkapital der Holding bedeutet ein Verlust von 3,4 Millionen sicher nicht die Pleite aber einen Denkanstoß für die Eigentümer auszusteigen (zumal bei 3 verlustreichen Jahren in Folge), was in diesem Fall wohl geschehen ist.

                    Du solltest Dich das nächst mal nicht auf die erstbesten Google-Schlagzeilen verlassen.
                    Wenn Du keine Ahnung hast solltest Du Dir solche Beiträge sparen.

                    Außerdem nehme ich zur Kenntnis: Die einwandfreie Funktion einer technischen Einrichtung (von Abfluss bis (Garten-)Zaun) ist mehr Wert als das Wohlergehen von Menschen. Wer wundert sich da noch über die Qualität der Pflege.

                    Zu der Krankheit ALS hab ich mich hier übrigens höchst selten geäußert.
                    Zuletzt geändert von KlausB; 20.08.2017, 19:43.
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                      #11
                      Meine Äußerungen beruhen nicht aus dem ersten besten Google Schlagzeilen, sondern aus den Einzelbilanzen der beteiligten Firmen.
                      Aber ich halte mich mal an dein Motto, dass Du ja mit jedem Post verbreitest.
                      Man bestreite keines Menschen Meinung; sondern bedenke, dass wenn man alle Absurditäten, die er glaubt, ihm ausreden wollte, man Methusalems Alter erreichen könnte, ohne damit fertig zu werden.
                      (Arthur Schopenhauer)

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                        #12
                        Deswegen geb' ich das jetzt auch auf.
                        It's a terrible knowing what this world is about

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                          #13
                          Nachfolgendes Urteil gilt für gesetzlich Versicherte
                          Dennoch versuchen die Krankenkassen dies anders zu handhaben.

                          Beim Bezug von Pflegegeld muss Krankenkasse 24-Std.-Behandlungspflege zahlen

                          Hessische Landessozialgericht, Urteile vom 09.12.2010 (L 1 KR 187/10 und L 1 KR 189/10)
                          Zuletzt geändert von Skyline; 22.08.2017, 14:28.

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                            #14
                            Da ich ja aus der Pflege komme: Welches Gehalt halten Sie für Pflegefachkräfte für angemessen? Welchen Stundensatz würden Sie einem Pflegedienst zubilligen?

                            Als Hilfe mal die Kosten eines seriösen Dienstes: mindestens 18 Stunden Fortbildung jährlich für jeden Mitarbeiter. Büromiete. Personaler. Steuerberatung. Gehaltsabrechnung. Pflegedienstleitung, stellvertr. Pflegedienstleitung, Fachbereichsleitung, Dokumentationssystem, IT. Basisqualifikation außerklinische Intensivpflege für neue Mitarbeiter (kostet so 1200 € plus die Kosten der Arbeitszeit). Pflegehilfsmittel wie Desinfektionsmittel, BGA-Geräte, Blutdruckmessgeräte, Dienstautos, betriebliche Altersvorsorge, Gefährdungsbeurteilungen... Für fast alles davon gibt es genaue Vorschriften in den Verträgen mit den Kassen bzw. im Sozialgesetzbuch. Und Rücklagen für Krankenhausaufenthalte oder falls der Patient verstirbt sind auch nötig.

                            In der 1:1- Pflege werden 5 Mitarbeiter am Bett gebraucht, um 24h täglich abzudecken, denn es gibt ja auch sowas wie Urlaub oder Krankheit.

                            (Und ja, ich weiß, dass einige Dienste möglichst viel der Kosten auf Mitarbeiter und Patienten abwälzen oder es zumindest versuchen. Aber mir geht es hier um seriös arbeitende Dienste, außerdem haben da die Kassen m.E. eine Mitschuld. Ich kenne Kassen, die bieten immer noch weniger als 30 € pro Stunde Intensivpflege in der Häuslichkeit oder wollen pro WG-Patienten 8,50 Euro stündlich zahlen.)

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                              #15
                              Wenn wir von der Behandlungspflege sprechen wäre ein Gehalt von ca. 2.800 EUR (ca. 16,- EUR/Std.) schon angemessen, für eine ausgebildete Krankenpflegerin.
                              Das ergäbe einen Stundensatz von ca. 36 bis 38 EUR.
                              It's a terrible knowing what this world is about

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