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Sondennahrung selbst zubereitet

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    Sondennahrung selbst zubereitet

    Blauracke, du schriebst bereits mehrmals, dass du Essen für deine Frau als Sondennahrung zubereitest.
    Da auch ich nun hie und da eigene Sondennahrung für meinen Mann zubereiten möchte, sind ein paar Fragen aufgetaucht:
    - welche Sondenstärke hat deine Frau Blauracke
    - welche Lebensmittel verwendest du:
    - kochst du alles, oder verwendest auch tlw. Rohes z.B. Babyspinat
    - auch schon Fleisch, Fisch gekocht
    - mit welchem Mixer hackst du alles klein

    Ich kaufte einen sog. Hochleistungsmixer (Omniblend I). Riesiges Ding. Da kann ich z.B. Bio-Orangen o. -Zitronen mitsamt Schale reinschmeißen, oder ganze Äpfel, rohes Gemüse usw. (natürlich in Stücke geschnitten) und dieser häckselt alles ziemlich klein und fein.
    Habe schon Smothies gemixt aus Obst und Babyspinat zu einem Shake. Lecker für mich.

    Das Thema ist, dass der Durchmesser des Gastrotubes meines Mannes (Ch 15) doch dünn ist (da ist ja noch der Luftzulass für den Blockballon inneliegend und verringert den eigentlichen Innendurchmesser).
    Musste bisher immer alles noch durch den feinen Sieb streichen.

    Wer hat sonst noch Erfahrung damit (welche Ch hat dann eure Nahrungssonde)?

    #2
    Hallo Skyline,
    meine Frau wird nicht ausschließlich mit Selbstgekochtem ernährt, 1. weil es schwierig wäre, die Ausgewogenheit der Nährstoffe sicherzustellen und 2. weil mir der Aufwand zu hoch wäre. Deshalb ersetzen wir nur einmal am Tag eine 500-ml-Flasche Sondennahrung durch Selbstgekochtes.

    Nun zu Deinen Fragen:
    - die Magensonde hat 6 mm Außendurchmesser, d.h. Ch 18. Sie hat keinen Luftzulass für einen Ballon, sondern eine Halteplatte.
    - verwendete Lebensmittel: Kartoffeln (enorm wichtig für ihren Diabetes), Suppengemüse, Zwiebeln, Tiefkühl-Gemüse bzw. -Spinat, Eier, Würstchen, Fisch, Sauerkraut, ab und zu Rohkost (Kopfsalat, Chicorée), ... eigentlich alles, was wir Normalos auch essen. Das wird, falls nötig, kleingeschnippelt und 15 min im Dampftopf gegart (außer der Rohkost). Dann mit Salz, evtl. Meerrettich und/oder Senf/Kümmel/Kurkuma gewürzt und
    - in einem kleinen, billigen Standmixer fein püriert. Ein Sieb brauchen wir nicht; wenn's für die Sonde zu dickflüssig ist, wird mit Wasser verdünnt.
    Vor dem Einspritzen in die Sonde geben wir eine kleine Portion nicht-Püriertes in ein Mullsäckchen und schieben es meiner Frau zur Appetitanregung und Verdauungsförderung zwischen die Zähne. Dann werden bei ihr, obwohl sie total gelähmt ist, Kau- und Schluck-Reflex ausgelöst und vermutlich auch der zur Anregung der Verdauungssäfte.

    Alles Gute!

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      #3
      Danke Blauracke für deine Antwort!
      Ja, das ist auch ein Unterschied der Magensonden (PEGs). Ein Gastrotube hat seine Vorzüge, aber der Durchmesser ist schon geringer und dadurch schwieriger bei der Versorgung mit selbstgekochter Nahrung.
      Habe extra den Hochleistungsmixer besorgt, da ich mit dem normalen Mixstab das Essen nicht fein genug bekam.

      Bei Fisch denke ich an z.B. Matjes, da dieser schon durch die Vorbehandlung relativ weich ist im Fleisch.
      Möchte auch gerne Körner z.B. Amaranth, Quiona, Dinkel und auch Erbsen, Linsen etc. kleinmixen.

      Die Ernährung könnte mit selbstgekochter Nahrung schon gelingen - aber es macht doch reichlich Arbeit und die betroffenen Familien haben so schon reichlich zu tun. So ist es sinnvoll, dass dies als "Nahrungsergänzung" zur Sondennahrung gereicht wird.

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        #4
        Hallo Skyline,

        ich ernähre meinen Mann seit zwei Jahren ausschließlich mit selbst zubereiteter Nahrung (siehe meinen Beitrag vom 11.09.2016 zum Stichwort "Magensonde").

        Ergänzend dazu :
        Anfangs habe ich noch jeden Tag eifrig mit Kalorientabellen gearbeitet. Mittlerweile muss ich das nicht mehr, sondern habe die Mengen gut im Griff. Mein Mann wird einmal im Monat gewogen und wenn er das Gewicht hält, ändere ich nichts.

        Ich habe auch Routine im Zubereiten gewonnen: Ich koche einmal im Monat zwei große Töpfe voll gemischtes Gemüse, also Karotten, Sellerie, Lauch, Pastinaken, Petersilienwurz, Stangensellerie und viel Kümmel (gegen Blähungen), Kochzeit im Schnellkochtopf 4 Min., püriere das Ganze und friere es portionsweise ein. Das kann ich dann in der Mikrowelle auftauen und mit 2 Wienerle oder mit Fisch oder mit 100g gekochtem Rindfleisch oder einem Fleischpflanzerl oder mit Königsberger Klopsen (von Bofrost) oder mit einer gekochten Kartoffel und viel Petersilie zu einer Mahlzeit aufwerten.

        Als weitere gut portionsweise einfrierbare Nahrung haben sich bei mir bewährt:
        -Brätspätzle oder Leberspätzle mit Brühe, nach dem Auftauen mit Chikoree angereichert (wegen der Bitterstoffe) oder mit Feldsalat, oder anderem Salat
        -Ein großer Tafelspitz, in Portionen (100 g) mit gekochten Nudeln und Brühe eingefroren.
        - Nudelsuppe mit Hühnerfleisch.

        Alles was mit Kartoffeln zu tun hat, koche ich frisch (Kartoffeln lassen sich schlecht einfrieren) und verwende es gleich nach der Zubereitung (weil Kartoffeln sehr schnell nachdicken), also z.B. Lachs (Bofrost hat ihn genau passend portioniert) mit Kartoffel und Rahmspinat; Spinat mit Kartoffel und Rührei, ....

        Zum Frühstück gebe ich seit einem halben Jahr eine Art Bircher Müsli (2 EL in 100ml Milch am Vorabend eingeweichte Haferflocken, 3 Trockenpflaumen, ein kleiner halber Apfel, Trauben, 2 EL Joghurt) und Kaffe zum Verdünnen und Nachspülen.
        Ansonsten bekommt mein Mann das, was ich auch für mich selbst gekocht habe mit Ausnahme von Kohl und Linsen.

        Mein Mann hat eine Magensonde CH 15 mit Platte. Das geht problemlos, wenn die Nahrung ausreichend verdünnt wird. Als Mixer habe ich mir vor 5 Jahren dazu den Vitamix TNC 5200 zugelegt. Aktuell gibt es dazu jetzt ein Sondermodell für 400 Euro (Vitamix Creations) mit exakt gleicher technischer Ausstattung , aber nur 5 statt 7 Jahren Garantie, wohl weil das Modell TNC 5200 am Auslaufen ist (Alle neueren Modelle haben jetzt zusätzlich anwählbare Programme)-

        Mein Mann hat eine Magensonde CH 15 mit Platte. Das geht problemlos, wenn die Nahrung ausreichend verdünnt wird. Obwohl der VITAMIX alles unglaublich fein püriert, gebe ich die Nahrung jetzt sicherheitshalber vor der Verabreichung noch durch ein feines Haarsieb, seit einmal ein nicht erfasstes Schwebeteilchen (Petersilie am Rand des Mixergefäßes) den Sondenschlauch blockiert hatte. Die Pflegerin hat Blut und Wasser geschwitzt, bis sie nach einer halben Stunde den Schlauch wieder durchgängig bekommen hat.

        Alles Gute, Margit

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