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persönliches Budget

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    #16
    @ physio: Hast du dich vertan hier zu antworten - wenn nein, dann erkläre doch was du damit meinst und erkläre mehr. Wie viel Erfahrung hast du dem pers.Budget?

    Kommentar


      #17
      Hallo zusammen,

      ich habe kürzlich erst gelesen, dass es dieses "persönliche Buget" gibt. Ich war darüber sehr überrascht, weil ich mir bis dahin einbildete, die Vorschriften, die für meine Mutter oder für mich relevant sein können, zumindest dem Namen nach zu kennen.
      Ich sehe, dass hier im Forum dieses Thema offenbar doch bekannter ist.

      Was ich mich frage:
      Bei welcher Behörde finde ich Bedienstete, die mir dazu Auskunft geben?

      Ich rief bei der AOK an, weil dort meine Mutter versichert ist:
      Dort kennt man das persönliche Budget überhaupt nicht.
      Dabei habe ich gelesen, dass man bei der Kranken- oder der Pflegekasse es beantragen können soll (!).
      Das scheint aber nicht zu stimmen, denn sonst müsste man in der AOK mir doch etwas dazu sagen können?

      Welche Behörde ist denn für dieses Budget wirklich zuständig und in welcher Behörde gibt es auch Leute, die sich damit auskennen?
      Mir geht es z. B. auch darum, ob Einkommen und Vermögen des Antragstellers und dessen Angehöriger (Kinder, Ehegatte, etc.) beim "persönlichen Budget" heran gezogen werden?
      Gibt es eine obere Grenze für das persönliche Budget?

      Ich will nämlich prüfen, ob ich meine demente Mutter (mit mitochondrialer Erkrankung) mit noch Pflegegrad 4 aus einem (deutschen) Altenpflegeheim heraus holen kann.
      GGf. erwäge ich noch eine Wohngemeinschaft für Demente, wo die Versorgung mit Pflegekräften besser ist. Aber solche Wohngemeinschaften scheint es wenige nur zu geben, so dass das wohl Illusion bleibt.

      Kommentar


        #18
        Oft genug sagen die Krankenkassen, dass sie dies nicht kennen - obwohl häufig nicht der Wahrheit entspricht.
        Es ist eine "Masche".
        Das Persönliche Budget scheint den Kassen zu viel Aufwand zu bereiten.

        Es gibt Anbieter, welche dich in Sachen "Persönliches Budget" beraten können und dies in Eurem Namen bei der Krankenkasse beantrage.
        Diese Anbieter erhalten z.B. 10% des Persönlichen Budgets als "Entgelt" von der Höhe des gesamten Budgets.
        Die Krankenkassen müssen aber diese Kosten auch bezahlen. Aber ob dadurch das Budget im gesamten niedriger wird, kann ich nicht beurteilen.

        Die große Problematik ist, dass die meisten Krankenkassen "examiniertes Pflegepersonal" vorschreiben. D.h. du musst dann solches Personal suchen und finden zur Versorgung deiner Mutter.

        Unsere TK z.B. sagte vor 3 Jahren, wir könnten auch Pflegehelfer engagieren.
        In 2018 sagte ein neuer Sachbearbeiter, wir müssen ausschließlich examiniere Pflegekräfte einstellen.

        Da es seit 2018 kaum noch examinierte Pflegekräfte auf dem freien "Pflegemarkt" zu finden gibt, ist es sehr schwer genau diese Anforderungen zu erfüllen. Auch wenn eine Familie das Persönliche Budget von der Kasse genehmigt bekommt.

        Über das Persönliche Budget gibt es einiges im Internet zu lesen, aber es gibt auch Fachbücher dazu.

        Schön wäre es, wenn dies funktionieren würde.
        Bitte denke daran, dass wenn eine Pflegekraft ausfällt nur du oder ein anderes Familienmitglied diese ersetzen muss.

        Kommentar


          #19
          Oh je, das mit den examinierten Kräften ist doch auch wieder so eine Hürde, damit die nicht zahlen müssen!
          Wie Du schreibst, gibt es kaum solche Pflegekräfte.
          Im Falle meiner Mutter könnte m. E. jeder normale Mensch die Pflege übernehmen, wenn er eingewiesen wurde. Sie hat die typischen Altersgebrechen wie Demenz, Harninkontinenz, Gehbehinderung, schlechtes Sehvermögen, etc.

          Ich werde mich dann wohl eher mit der Frage nach einer Demenz-Wohngemeinschaft auseinander setzen müssen.
          Fragt sich nur, woher man dazu Adressen bekommen kann?

          Vielleicht sollten die Medien mehr über das "Persönliche Budget" berichten?
          Das wäre doch ein Thema für Frontal21 oder für Fakt.
          Denn es scheint in der Öffentlichkeit kaum bekannt zu sein.
          Wenn es bekannter werden würde, würden mehr Anträge eingehen und damit könnten es sich die Kassen nicht mehr so einfach machen.

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            #20
            Aber deine Mutter hat generell eine andere Voraussetzung, da andere Erkrankung als die Betroffenen hier im Forum

            Da deine Mutter nicht beatmet ist, bekommt sie Geld von der Pflegekasse.
            Das Pflegegeld ist beim PB NICHT die Sachleistung sondern niedriger.
            Ihr bekommt kein Geld von der Krankenkasse, da nicht z.B. beatmet.

            Ist sie "Hilfeberechtigt" über das Sozialamt, so könnt ihr Geld davon noch bekommen.
            Es gibt noch die "Teilhabe am Leben Leistung" Assistenzkräfte z.B.

            Leider muss man sich ausgiebig selbst informieren bzw. einen Fachanwalt für Sozialrecht konsultieren.
            Du solltest mehr darüber lesen.
            Hier im Forum wird die Ausbeute an Informationen spärlich sein.

            Ich hadere auch noch mit dieser Thematik. Da muss ich mich auch noch weiter informieren.

            Wende dich doch z.B. an Forsea oder dergl. Anbieter.

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              #21
              Was in den meisten Fällen gegen das PB spricht ist die der im Gesetz festgeschriebene Grundsatz, dass das PB nicht höher sein soll als die Ansprüche, die einem ohnehin zustehen. Im PB werden dann alle Ansprüche der verschiedenen Träger (KK, Pflegekasse, Sozialamt etc.) zusammengefasst.
              Das heißt: Mehr bekommst Du nicht aber Du nimmst den Behörden die ganze organisatorische Arbeit (z.B. die Abrechnung mit den Pflegedienstleistern) ab.

              Deine Ausgabe musst Du dann auch nachweisen.

              Der einzige Vorteil wäre eine höhere Flexibilität. Das wäre bei Deiner Mutter vielleicht ein Vorteil, aber Du musst dann Alles für sie selber organisieren (neben der Fürsorge für den Pflegebedürftigen hat man ja auch sonst nichts zu tun), was natürlich nur geht wenn Du als gesetzlicher Betreuer für Deine Mutter eingesetzt bist.
              Zuletzt geändert von KlausB; 23.09.2018, 18:22.
              It's a terrible knowing what this world is about

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                #22
                Klaus - nicht komplett korrekt.
                Jeder kann die Organisation vom PB z.B. an "Forsea" übergeben. Die Kosten für diese Arbeit müssen die Kassen und Sozialleistungsträger zusätzlich übernehmen.
                Häufig soll dies aber ziemlich zeitaufwändig sein, bis die "Sache PB" gut läuft.

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                  #23
                  Auch die Kosten gehen in den Grundsatz ein, dass das PB nicht höher sein soll als die Ansprüche, die einem ohnehin zustehen.
                  Das meiste dieser Arbeit leisten sonst die Leistungsträger, für umsonst.
                  It's a terrible knowing what this world is about

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                    #24
                    Habe ich das richtig verstanden? Meine Mutter bekäme also beim persönlichen Budget auch nicht mehr als von der Pflegekasse?
                    Dann wäre das absurd.
                    Ich dachte, dass das Persönliche Budget darüber hinausgehende Leistungen gewährt.
                    Denn wenn ich meine Mutter privat pflegen lassen will (zu Hause oder in einer angemieteten Wohnung) dann müsste ich mind. 3 Pfleger für 24 Stunden haben und ob dann, wenn sie bewegt werden muss, also vom Rollstuhl zur Toilette oder ins Bett muss, müsste gar eine weitere Person dabei sein, weil einer allein keine 65 kg hochheben kann.
                    Das würde schon einiges kosten.
                    Ein Problem, das ich zuerst klären müsste, ist, ob die Kinder zuerst in Anspruch genommen werden, wenn sie Einkommen haben.
                    Mein Bruder wäre darüber sicher nicht begeistert und er würde mir das ausreden wollen, weil die Lösung im Altenheim dann preiswerter ist. Ich selbst würde vielleicht verschont bleiben, weil ich mein Geld für meine Pflege/Gesundheit benötige.

                    Ich denke mittlerweile noch eher an eine Wohngemeinschaft für Demente. Nur muss ich dazu mal überhaupt wissen, ob es solche Wohngemeinschaften überhaupt in unserer Nähe gibt. Denn zum Besuch meiner Mutter will ich nicht mehr als 20 km fahren müssen.
                    Ich muss mich da mal umhören, ob und wo es so etwas gibt.

                    Gruß
                    Lilo

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                      #25
                      Zitat von Lilo-6 Beitrag anzeigen
                      ...
                      Dann wäre das absurd.

                      ...Mein Bruder wäre darüber sicher nicht begeistert und er würde mir das ausreden wollen, weil die Lösung im Altenheim dann preiswerter ist.

                      Zu Ersterem: Stimmt. Darum wird das auch so wenig in Anspruch genommen. Das ist eher was für Leute die das "gute Gefühl" haben wollen noch irgendeine Kleinigkeit selber zu bestimmen zu haben.

                      Auch beim Altenheim würde Dein Bruder herangezogen werden.
                      It's a terrible knowing what this world is about

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                        #26
                        Eigentlich schade wenn sich Leute nicht selbst bemühen fachlich qualifizierte Informationen zu erhalten.
                        Hier alleine im Forum zu fragen ist mit Verlaub doof.
                        Lesen kannst du. Also hole dir Fachliteratur.
                        Sich es einfach zu machen, können die meisten Menschen. Aber den Arsch zusammenkneifen und sich "dahinter-zu-klemmen" das machen die wenigsten.

                        PS: Es gibt auch "Personenlifter" mit denen man vom Rolli auf die Toilette verbracht werden kann. Also nix mit heben usw.

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                          #27
                          Momentan komme ich nicht mehr hinterher mit meinen Verpflichtungen und kann mich nicht einmal um mich ausreichend kümmern (bin auch zu 100 % schwerbehindert und habe selbst einen Antrag auf Pflegegrad gestellt), geschweige denn, dass ich alles andere, was meine Mutter betrifft, noch vollständig schaffe. Ich bin selbst schon von fremder Hilfe abhängig, weil ich infolge meiner Mito nicht mehr viel körperlich leisten kann und meine Energie nimmt immer mehr ab.

                          Daher dachte ich, ich frage hier mal, ob hier dazu Erfahrungen bestehen.

                          Aber ich sehe schon, dass das persönliche Budget uns nicht weiterhilft.

                          Ich werde sicher kein persönliches Budget beantragen, wenn unterm Strich dabei nicht deutlich mehr rauskommt, als meine Mutter derzeit für die Unterbringung im Altenheim über ihren Pflegegrad 4 von der Pflegekasse erhält.
                          Denn um mind. 3 Pfleger rund um die Uhr bezahlen zu können, müsste deren Gehalt und einiges mehr (behindertengerechte Ausstattung des Wohnumfeldes meiner Mutter) über das persönliche Budget bezahlt werden können, sonst lege ich immens viel drauf.

                          Auch beim Altenheim würde Dein Bruder herangezogen werden.
                          Momentan reichen die Ersparnisse meiner Mutter noch für die Zuzahlung im Altenheim. Aber wenn sie teurer untergebracht würde, bzw. zusätzliche Gehälter für Pflegepersonal entstehen, wäre es absehbar, bis das Geld aufgebraucht ist und dann mein Bruder evtl. etwas zuzahlen muss.
                          Daher wird mein Bruder jede Lösung, die mehr Geld kostet als die jetzige, nicht mittragen wollen.

                          Ich will - wie oben schon erwähnt - noch prüfen, ob es eine Demenzwohngemeinschaft hier gibt. Vielleicht ist so etwas dann eher zu finanzieren?

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                            #28
                            Im Gesetz https://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbix/29.html steht Folgendes:

                            "Dabei soll die Höhe des Persönlichen Budgets die Kosten aller bisher individuell festgestellten Leistungen nicht überschreiten, die ohne das Persönliche Budget zu erbringen sind."
                            It's a terrible knowing what this world is about

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                              #29
                              Ich habe nun doch etwas gegoogelt und bin über diesen Satz "gestolpert":
                              Das Persönliche Budget soll nicht höher sein als vergleichbar zu erhaltende Sachleistungen. Beispiel: Eine ambulante Versorgung in der eigenen Wohnung durch das Persönliche Budget sollte in der Regel nicht teurer sein als eine stationäre Unterbringung.

                              Das ist aber wirklichkeitsfremd.
                              Denn jede ambulante Versorgung in der eigenen Wohnung ist teurer als wenn man stationär in einem Pflegeheim untergebracht ist!

                              Es geht aber in dieselbe Richtung wie der von Klaus zitierte § 29 SGB IX.

                              Im Ergebnis heißt das also, dass man gerade nicht in der eigenen Wohnung sich pflegen lassen kann, wenn man es selbst aus eigenen Mitteln nicht finanzieren kann!
                              Wer kann schon aus eigenen Mitteln für 24h eine Rundumpflege selbst bezahlen? Ich schätze mal dass das im Monat rd. 6000 Euro mindestens sind, wenn ein Pfleger nicht mehr als 2000 Euro brutto pro Monat bekäme - was vermutlich noch sehr niedrig angesetzt wäre.

                              Diese Regelungen sind für mich irgendwie sinnwidrig. Denn eigentlich würde ich erwarten, dass gerade schwere Pflegefälle vom persönlichen Budget erfasst sein sollten.
                              In den in Deutschland bestehenden Heimen ist deren Pflege nicht sichergestellt. Zumindest ist das mein Eindruck nachdem ich wegen meiner Eltern mehrere Pflegeheime schon kennenlernen durfte.

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                                #30
                                Zitat von Lilo-6 Beitrag anzeigen
                                ... wenn ein Pfleger nicht mehr als 2000 Euro brutto pro Monat bekäme
                                Da zeigt sich die wahre Ausbeuterin (wenn Du mit "brutto" Deine gesamten Lohnkosten für die Beschäftigung eines Pflegers meinst).
                                Du willst nicht ernsthaft die Leute für weniger als 800,- EUR netto beschäftigen.
                                It's a terrible knowing what this world is about

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