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Wie lange ist man im Krankenhaus zur Anlage einer PEG

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    Wie lange ist man im Krankenhaus zur Anlage einer PEG

    Mein Mann hat sich nun endlich entschieden, doch eine PEG legen zu lassen. Mit wieviel Tagen Krankenhausaufenthalt müssen wir rechnen. Außerdem würde mich interessieren, nach wieviel Tagen Bolusgaben gegeben werden können. Mein Mann hat Bedenken, dass er 24 Stunden am Tag an dem Beutel hängt.
    Wer hat Erfahrungen?

    #2
    3 Tage hat es bei mir gedauert. An Bolus musste ich mich rantasten. Mein Körper musste sich an die Nahrung erst gewöhnen. Lg

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      #3
      Vielen Dank, dann haben wir ja schon mal einen Anhaltspunkt.

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        #4
        Mein Mann war zwei Nächte im Krankenhaus. Die Nahrung hat er sofort gut vertragen. Man hatte ihm noch den Tipp gegeben, erst normal zu essen und dann die Sondenkost zu nehmen. Die Menge sollte er langsam erhöhen. Das hat gut geklappt. Er hat aber auch sehr rechtzeitig mit der PEG begonnen.

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          #5
          Hallo Christa,
          mein Mann bekam seine PEG vor fast sechs Jahren. Er hatte seither nie ein Problem damit
          Probleme machte nur die künstliche Ernährung und die Tatsache der langsamen Verabreichung, die dem Darm jeden Tag nur wenig Ruhepausen und damit Möglichkeiten zur Selbstreinigung gönnt. Man hat mir im Krankenhaus dringend davon abgeraten, selber für meinen Mann zu kochen. Anders bekäme er nicht alle benötigten Vitamine und Spurenelemente, sagte die vom Krankenhaus vermittelte "Ernährungsberaterin" (sie entpuppte sich als Vertretertin von Fresenius), außerdem würde die PEG Schaden nehmen.
          Nachdem mein Mann die künstliche Ernährung einfach nicht vertragen hat, weder die von Fresenius noch die von Hipp, habe ich mich endlich getraut, alles selber zu kochen und fein püriert als Bolus geben zu lassen. Auch die zermörserten in Wasser gelösten Medikamente werden als Bolusgaben verabreicht, sonstige Flüssigkeit mit der Ernährungspumpe. Seitdem ist alles gut. Wenn einmal Probleme mit der Verdauung auftreten (Verstopfung oder Durchfall), kann ich mit der Nahrung gegensteuern. Das hat bisher immer problemlos geklappt. Dass Mangelerscheinungen nur mit künstlicher Flüssignahrung verhindert werden können, halte ich für ein interessengeleitetes Märchen. Aus heutiger Sicht bedauere ich es, dass ich mich nicht von Anfang an der Empfehlung des Krankenhauses widersetzt habe und meinen Mann einfach das in pürierter Form weiter gegeben habe, was er vor Anlage der PEG Zeit seines Lebens gegessen hat. Da hatte er ja uch keine Mangelerscheinungen.
          Liebe Grüße, Margit

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            #6
            Hallo Margit und hkgruen,

            ich bedanke mich für eure Antworten. Ich bin so dankbar für die Möglichkeit, dieses Forum nutzen zu können. Es hat uns schon viel geholfen.
            Ich habe noch heute Abend ein Telefongespräch mit dem behandelnden Arzt in der Klinik um letzte Fragen zu klären und einen Termin für die PEG-Anlage zu vereinbaren.
            Drückt die Daumen, dass wir nicht zu lange auf den Termin warten müssen, mein Mann nimmt nämlich weiter ab und wird schwächer.

            LG

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              #7
              Also bei meinem Mann wurde die PEG-Sonde innerhalb von 2 Tagen gesetzt. Er hat sie jetzt 1 Jahr. Er bekommt 4 Portionen am Tag, eine davon ist mit Ballaststoffe. Morgens-nach dem Aufstehen- ca. 12 Uhr- ca. 16 Uhr- ca. 19 Uhr. Die Verdauung klappt ausgezeichnet. Gleichzeitig spritze ich Robinul, so ists ein optimaler Rhytmus, und ich vergesse nix.
              Der behandelnde Arzt hat persönlich im KH angerufen, und nächsten Tag war mein Mann schon dran.
              Ein kleiner "Erfahrungstip" noch: wenn möglich, bleib bei deinem Mann, - er schläft, sie können eh nix machen-fahren sie nach Hause !
              Speichel ist ja eine große Gefahr sich zu verschlucken, und nach dem Eingriff sind sie noch ein wenig "balabala". Und vom Personal kannst du nicht verlangen, ständig am Bett Wache zu halten.

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                #8
                Mein Mann erhielt einen Gastrotube (ist nur unter lokaler Betäubung - sinniger, wenn Mensch schon Atmungsprobleme hat). Dauerte nur eine halbe Stunde. Er war während dessen und natürlich auch danach voll wach.
                Es ist ein wenig schmerzhaft danach - verschwindet aber nach 1 - 2 Tage.
                Im KH wollte man ihn mit den "üblichen" Minimengen pro Stunde versorgen. Ein Krankenpfleger empfahl uns aber sofort mit Bolusgabe anzufangen, da mein Mann vorher noch einigermaßen Mengen (nur pürierte Kost) zu sich genommen hatte. Der Krankenpfleger sagte - völlig korrekt - dass der Magen ein dehnfähiger Muskel ist und man sollte vermeiden, diesen durch Minimengen künstlich "zu schrumpfen".

                Bis heute bekommt mein Mann entweder per Bolusgabe oder seine Hipp-Nahrung per Überleitsystem als Schwerkraft zu 1000 ml in ca. 30 bis 40 Minuten bzw. 600 ml / Stunde per Nahrungspumpe (dann wenn es eine dicke 1,5 kalorische Hipp ist).

                Wünsche Euch eine gelingende OP

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                  #9
                  Hallo Skyline und Digitalis, danke für eure Hinweise und Erfahrungsberichte und die guten Wünsche. Habe zwischenzeitlich mit dem Arzt vom Krankenhaus gesprochen und er hat auch bereitwillig noch alle offenen Fragen beantwortet. Wir warten jetzt auf einen Termin. Wenn ich es richtig verstanden habe, wird die Sonde bei meinem Mann auch mit örtlicher Betäubung gesetzt, da er nachts schon an der NIV Beatmung hängt. Da will man kein Risiko eingehen. Außerdem gibt es in der Familie Fälle der malignen Hyperthermie. Also weitere Risiken. Allerdings hat man mir gleich gesagt, dass er eine Woche in der Klinik bleiben muss. Für uns organisatorisch wieder recht aufwändig, da wir eine weite Anreise in die Klinik haben. Aber dort ist die Versorgung halt bestens. Ich bleibe dann wieder dort und nehme mir ein Hotelzimmer.

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                    #10
                    Tja, manches Mal kommt es eben anders als man denkt. Kurz nachdem ich hier im Forum geschrieben hatte, ging bei meinem Mann gar nichts mehr mit Schlucken. Auf den Termin in Ulm konnten wir nicht warten, also hier in Stuttgart in ein Krankenhaus (will ich nicht näher bezeichnen). Angeblich habe man Erfahrung mit ALS !!!!
                    Die PEG wurde am 11.06. gelegt. Auf der Station haben mich die Pflegekräfte dann gefragt, wie man die NIV-Beatmung bedient!!. Der absolute Horror. Teilweise unfreundliches Personal und vor allem keine Ahnung von ALS (Hatte sich vorher aber anders angehört). Meinem Mann ging es in der Zeit danach sehr schlecht. Vierzehn Tage später Notfalltermin in genau diesem Krankenhaus. Nicht zu fassen, die Sonde lag am Magenausgang und hat diesen verlegt. Eine Sache von fünf Minuten, dafür aber 6 Stunden in der Notfallambulanz.

                    Leider klappt alles nach wie vor nicht. Nahrung wurde schon mehrfach gewechselt. Hipp hat mein Mann leider überhaupt nicht vertragen. Aber auch egal welche Nahrung - ihm ist immer schlecht. Er bekommt 3 x täglich 500 ml mit jeweils 750 Kcal. Pro Stunde 360 ml. Verliert aber leider nach wie vor immer noch Gewicht. Dazu kommt, dass die Wunde auch jetzt noch (habe heute frisch verbunden) Sekret abgibt und wildes Fleisch an der Einstichstelle bildet, das teilweise sogar etwas blutet. Lt. behandelnder Ärztin sei das aber alles im "grünen Bereich".

                    Hinzu kommt, dass das Legen der PEG meinen Mann so geschwächt hat, dass er jetzt überwiegend im Rollstuhl sitzt und eigentlich 24 Stunden Rundumbetreuung braucht. Das Speichelproblem ist schlimmer geworden. Es läuft und läuft. Und dafür haben wir heute Nachmittag einen Termin um Botox zu spritzen. Drückt mir die Daumen, dass wenigstens hier alles gut geht.

                    Ich bedaure sehr, dass wir es nicht nach Ulm ins RKU geschafft haben. Hier in Stuttgart würde ich meinen Mann in keinem Krankenhaus mehr behandeln lassen - und wenn ich ihn nach Ulm "fliegen" muss.


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                      #11
                      Oh Gott. das ist ja furchtbar.
                      Ich würde versuchen langsamer zu geben, 200ml oder 150ml pro Stunde.
                      Ich war auch sehr schwach nach der PEG. Ich glaub es lag an der Lunge. Das Aufblähen mit dem Hustenassistenten hat geholfen.

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                        #12
                        Wurde zwar nicht explizit gefragt, aber vielleicht hilft es einen geübten Operateur zu finden...

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                          #13
                          Hallo Silberlocke und Nautilus,

                          vielen Dank für die Hinweise.
                          Nahrung langsamer geben, haben wir schon versucht. Daran liegt es wohl nicht. Nach sechs Wochen sollte man sogar bis zu 500 ml in der Stunde geben können. Funktioniert halt noch nicht. Das mit dem Hustenassistent ist ein guter Tipp. Vielleicht sollte mein Mann den wirklich öfters benutzen.

                          Die weisse Liste werde ich mir mal genauer ansehen. Das ist ja hoch interessant. Vielen Dank.

                          LG Christa

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                            #14
                            Meiner Meinung nach, wäre es sinnig nochmal diese Magensonde deines Mannes überprüfen zu lassen, ob diese richtig "gelegt" wurde. Dazu bitte ein fachlich gutes KH auswählen.
                            Prüfung evtl. möglich mit Ultraschall oder Röntgen oder CT oder ...

                            Auch bei meinem Mann war sogenanntes "wildes Fleisch" gewachsen (er hat einen Gastrotube). Auch kam schon mal etwas Blut. Wildes Fleich blutet sehr leicht. Und bis heute ist manchmal sehr wenig "Sekret" an dem Loch. Dies aber i.A. nicht schlimm. Das "wilde Fleisch" bekamen wir wieder weg.

                            Ich nehme an, dass dein Mann keinen Gastrotube (mit örtlicher Betäubung) sondern eine normale Magensonde mit innerer Halteplatte in der tratitionellen Methode gelegt bekam.
                            Wenn du hier im Forum suchst (etliche Jahre zurück) dort sind weiterführende Infos u.a. von mir noch zu finden.

                            Achtung Hustenassistent :
                            nicht nach der Nahrungsaufnahme anwenden - es sollte unserer Erfahrung nach ca. 1 Stunde Abstand betragen.
                            Durch den Hustenassistent kann tatsächlich der Mageninhalt nach oben in die Speiseröhre oder bis in den Mund zurück befördert werden.
                            Genau dies war bei uns zu Beginn unserer Erfahrung mit Hustenassistent mehrere Male passiert.

                            Dies kann dann auch noch mehr negativ werden und zwar dadurch, dass der Hustenassistent nach dem "Ausatmen" (bei uns 40 mbar) gleich wieder nach 2 - 3 kurzen Sekunden Pause, das "Einatmen" durchführt -und dies mit reichlich Druck (bei uns 32 mbar).
                            Dadurch kann der vorher hochgesaugte Speisebrei in die Luftröhre und noch schlechter - in die Lunge - gepresst werden.
                            Je nach Mensch können dies nur kleinste Mengen sein, aber auch ein gehöriger "Schluck".

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