Vll. interessiert es ja den ein oder anderen hier. Es gibt immer mehr Hinweise, dass sowohl Mikro- wie Makroangiopathien bei Mito auftreten können. Während sie oft subklinisch sind, können sie durchaus klinisch werden, und manche bekannten Komponenten einer Mito, wie z.b. die Leukenzephalopathie, werden mittlerweile zumindest zum Teil auf eine Mikroangiopathie bzw. mitochondriale Dysfunktion der Endothel- und Gefäßmuskelzellen zurückgeführt.
Hier ist eine gute Zusammenfassung dieser Erkenntnisse:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4877362/
"...Microangiopathy manifests clinically or may remain subclinical. Clinical manifestations of mitochondrial microangiopathy include leukoencephalopathy, migraine-like headache, stroke-like episodes (SLEs), or peripheral retinopathy. Subclinical manifestations include morphological abnormalities in mitochondria of vascular smooth muscle cells (VSMCs), of pericytes, or of endothelial cells...
... In patients with non-syndromic MID muscle biopsy showed vasculopathy with swollen endothelial cells and swollen and dysmorphic mitochondria in VSMCs and pericytes[4]. Muscle biopsy of MID patients may also show reduced NO bioactivity particularly in endothelial cells and VSMCs of these patients[46]. When studying chronic intestinal pseudo-obstruction in MNGIE patients it turned out that mtDNA depletion due to tyrosine phosphorylase gene mutations was also present in VSMCs and endothelial cells of small arteries within the gastrointestinal walls[47]....
Ebenso denkbar ist, dass primär fibrotische Prozesse, wie sie sonst bei Bindegewebserkrankungen und v.a. bei Skerlodermie zu finden sind, durch eine Mitochondriopathie direkt oder indirekt ausgelöst werden können.
Bei der Lungenfibrose werden zunehmend mitochondriale Auffälligkeiten/Dysfunktion als zentrale Rolle in der Pathogenese und Progression der Erkrankung beschrieben, und auch bei der Sklerodermie werden neuerdings Mutation in Genen, die zu einer mitochondriale Dysfunktion führen, diskutiert.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4807021/
"...„...Recent evidence indicates that PINK1 and mitochondrial dysfunction contributes to the pathogenesis of pulmonary fibrosis...“
“...There is a growing body of evidence linking mitochondrial dysfunction to the development of fibrosis. There is limited data on the role of mitochondrial dysfunction in the pathogenesis of SSc-associated fibrosis and other autoimmune diseases, and further research in this area is needed..."
Im Übrigen besteht damit auch ein möglicher, indirekter Zusammenhang zwischen Mito und COPD.
Außerdem wurde in einem Fallbeispiel ein Junge mit Mito beschrieben, der anders als seine Mutter, die an MELAS litt, eine primäre pulmonale Hypertonie, also eine Lungengefäßerkrankung entwickelte, in deren Pathogenese ebenfalls Endothelzelldysfunktion und eine Dysfunktion der glatten Muskulatur der Gefäße eine wichtige Rolle spielen.
Aufgrund der Mikroangiopathie bzw. der sklerodermie-ähnlichen (aber nicht charakteristischen/diagnostischen) Veränderungen in der Kapillarmikroskopie soll ich jetzt ein HR-CT von der Lunge machen lassen zum Ausschluss einer fibrosierenden Lungenerkrankung, gerade wegen der noch nicht eindeutig geklärten ausgeprägten "Belastungs"dyspnoe. Die Atemmuskulaturschwäche spielt dabei natürliche eine Rolle ebenso wie die kardiale Limitierung, aber beides ist noch nicht so weit fortgeschritten, dass es alleine die Symptomatik erklären könnte, auch nicht auf dem Boden einer Mito und dem damit oft assoziierten Lufthunger infolge des metabolischen Defekts. Meine "Belastungs"untersuchungen zeigen nämlich ganz klar, dass das kardiovaskuläre/pulmonale/ventilatorische System früher an seine Grenzen kommt (natürlich dann mit Auswirkungen auch auf die Muskulatur) als der Stoffwechseldefekt in den Muskeln, da mein Laktat zwar schnell ansteigt, aber bei Abbruch infolge Erschöpfung und kardialer Ausbelastung nicht in einem Bereich ist, in dem man von kompletter metabolischer Ausbelastung sprechen kann. Der klassische Befund bei Mito ohne kardioresp. Limitation sieht dagegen anders aus, nämlich mit einem Laktat von um die 10 mmol bei maximaler Belastung; in dem Fall kann dann natürlich auch eine ausgeprägte Dyspnoe vorliegen infolge der resp. Kompensation der metabolischen Azidose.
Eine Sklerodermie habe ich sicherlich aus versch. Gründen nicht, aber es ist laut Literatur, logischer Überlegungen und auch dem Rheumatologen denkbar, dass Sklerodermie-Aspekte bzw. ein primär fibrosierender Prozess (im Gegensatz zu sekundärer Fibrose wie bei Dystrophie, Untergang von Zellen) im Rahmen einer Mito bei einem entsprechenden genetischen Hintergrund auftreten könnten.
Hier ist eine gute Zusammenfassung dieser Erkenntnisse:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4877362/
"...Microangiopathy manifests clinically or may remain subclinical. Clinical manifestations of mitochondrial microangiopathy include leukoencephalopathy, migraine-like headache, stroke-like episodes (SLEs), or peripheral retinopathy. Subclinical manifestations include morphological abnormalities in mitochondria of vascular smooth muscle cells (VSMCs), of pericytes, or of endothelial cells...
... In patients with non-syndromic MID muscle biopsy showed vasculopathy with swollen endothelial cells and swollen and dysmorphic mitochondria in VSMCs and pericytes[4]. Muscle biopsy of MID patients may also show reduced NO bioactivity particularly in endothelial cells and VSMCs of these patients[46]. When studying chronic intestinal pseudo-obstruction in MNGIE patients it turned out that mtDNA depletion due to tyrosine phosphorylase gene mutations was also present in VSMCs and endothelial cells of small arteries within the gastrointestinal walls[47]....
Ebenso denkbar ist, dass primär fibrotische Prozesse, wie sie sonst bei Bindegewebserkrankungen und v.a. bei Skerlodermie zu finden sind, durch eine Mitochondriopathie direkt oder indirekt ausgelöst werden können.
Bei der Lungenfibrose werden zunehmend mitochondriale Auffälligkeiten/Dysfunktion als zentrale Rolle in der Pathogenese und Progression der Erkrankung beschrieben, und auch bei der Sklerodermie werden neuerdings Mutation in Genen, die zu einer mitochondriale Dysfunktion führen, diskutiert.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4807021/
"...„...Recent evidence indicates that PINK1 and mitochondrial dysfunction contributes to the pathogenesis of pulmonary fibrosis...“
“...There is a growing body of evidence linking mitochondrial dysfunction to the development of fibrosis. There is limited data on the role of mitochondrial dysfunction in the pathogenesis of SSc-associated fibrosis and other autoimmune diseases, and further research in this area is needed..."
Im Übrigen besteht damit auch ein möglicher, indirekter Zusammenhang zwischen Mito und COPD.
Außerdem wurde in einem Fallbeispiel ein Junge mit Mito beschrieben, der anders als seine Mutter, die an MELAS litt, eine primäre pulmonale Hypertonie, also eine Lungengefäßerkrankung entwickelte, in deren Pathogenese ebenfalls Endothelzelldysfunktion und eine Dysfunktion der glatten Muskulatur der Gefäße eine wichtige Rolle spielen.
Aufgrund der Mikroangiopathie bzw. der sklerodermie-ähnlichen (aber nicht charakteristischen/diagnostischen) Veränderungen in der Kapillarmikroskopie soll ich jetzt ein HR-CT von der Lunge machen lassen zum Ausschluss einer fibrosierenden Lungenerkrankung, gerade wegen der noch nicht eindeutig geklärten ausgeprägten "Belastungs"dyspnoe. Die Atemmuskulaturschwäche spielt dabei natürliche eine Rolle ebenso wie die kardiale Limitierung, aber beides ist noch nicht so weit fortgeschritten, dass es alleine die Symptomatik erklären könnte, auch nicht auf dem Boden einer Mito und dem damit oft assoziierten Lufthunger infolge des metabolischen Defekts. Meine "Belastungs"untersuchungen zeigen nämlich ganz klar, dass das kardiovaskuläre/pulmonale/ventilatorische System früher an seine Grenzen kommt (natürlich dann mit Auswirkungen auch auf die Muskulatur) als der Stoffwechseldefekt in den Muskeln, da mein Laktat zwar schnell ansteigt, aber bei Abbruch infolge Erschöpfung und kardialer Ausbelastung nicht in einem Bereich ist, in dem man von kompletter metabolischer Ausbelastung sprechen kann. Der klassische Befund bei Mito ohne kardioresp. Limitation sieht dagegen anders aus, nämlich mit einem Laktat von um die 10 mmol bei maximaler Belastung; in dem Fall kann dann natürlich auch eine ausgeprägte Dyspnoe vorliegen infolge der resp. Kompensation der metabolischen Azidose.
Eine Sklerodermie habe ich sicherlich aus versch. Gründen nicht, aber es ist laut Literatur, logischer Überlegungen und auch dem Rheumatologen denkbar, dass Sklerodermie-Aspekte bzw. ein primär fibrosierender Prozess (im Gegensatz zu sekundärer Fibrose wie bei Dystrophie, Untergang von Zellen) im Rahmen einer Mito bei einem entsprechenden genetischen Hintergrund auftreten könnten.
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