Hallo Conny, Trine, Silke,
wann ein medizinischer Befund als Diagnose einer Erkrankung gilt, ist im Wortlaut durch die WHO in der ICD- 10 definiert ( http://www.dimdi.de/static/de/klassi/index.htm ). Danach haben sich alle Einrichtungen des Gesundheitswesens zu richten. Eine "Verdachtsdiagnose" ist demnach ein medizinischer Befund, der noch nicht einer spezifischen, wohl aber einer übergeordneten Krankheitsgruppe zugeordnet werden kann. ZB: es besteht der medizinische Befund einer Myopathie, aber es ist eben noch nicht klar, welche, weshalb der Arzt den Verdacht formurliert, auf welche spezifische Erkrankung die Symptomatik hindeutet, zB SMA.
Das ist wichtig, insbesondere vor anderen Institutionen des Gesundheitswesens wie Krankenkassen oder irgendwelcher Behörden. Machmal sind die wirklich so dreist und verwenden diese Formulierung gegen den Betroffenen, in dem sie behaupten, Verdacht auf... heißt so gut wie nichts.
Und natürlich ist die Verdachtsdiagnose auch für einen selbst wichtig, da die sie keinen Zweifel daran lässt, dass ein medizinischer Befund vorliegt. Ich würde für mich also davon ausgehen, was da als Verdacht steht. Sollte irgendwann ein anderes Ergebnis kommen, dann ändert dies nichts daran, dass eine Erkrankung vorliegt. Und wenn doch tatsächlich irgendwann festgestellt werden sollte, dass gar nichts vorliegt, dann ist das wohl der beste und begrüßenswerteste medizinische Irrtum.
Der Verlauf der Erkrankung ist durch die Diagnosestellung in der Regel ohnehin nicht, oder nur sehr vage bei bestimmten Erkrankungen zu prognostizieren. Deshalb ist das, was Trine und Silke geschieben haben, für dich @Conny sicher eine gute Herangehensweise an deine neue Situation. Erstmal zur Ruhe und wieder in eine gute sichere Verfassung kommen. Die brauchst Du für dich, wenn es darum geht, weitere mögliche Diagnosestellungen nicht als Frusterlebnisse zu durchleben und die Widerständigkeit von Behörden und Krankenkassen gelassen auszuhalten, wenn Du für dich etwas beantragen möchtest. All dies kann sich nämlich unglaublich zäh und langatmig gestalten. Muss nicht, aber kann.
Die gedrängte Form meines Schreibens ist jetzt sicher auch dafür verantworlich, dass sich das, was auf dich zeitnah zukommen mag, wie ein unumgänglicher Problemberg anhört. Für so Manchen ist es auch genau das geworden. Ich glaube aber aus deinen Schreiben herauslesen zu können, das Du den Berg zu einem gut zu übergehenden und landschaftlich schön integrierten Hügelchen gestalten wirst.
Ich wünsche Dir diesbezüglich alles unkompliziert und gutverlaufend.
Liebe Grüße
Guido
wann ein medizinischer Befund als Diagnose einer Erkrankung gilt, ist im Wortlaut durch die WHO in der ICD- 10 definiert ( http://www.dimdi.de/static/de/klassi/index.htm ). Danach haben sich alle Einrichtungen des Gesundheitswesens zu richten. Eine "Verdachtsdiagnose" ist demnach ein medizinischer Befund, der noch nicht einer spezifischen, wohl aber einer übergeordneten Krankheitsgruppe zugeordnet werden kann. ZB: es besteht der medizinische Befund einer Myopathie, aber es ist eben noch nicht klar, welche, weshalb der Arzt den Verdacht formurliert, auf welche spezifische Erkrankung die Symptomatik hindeutet, zB SMA.
Das ist wichtig, insbesondere vor anderen Institutionen des Gesundheitswesens wie Krankenkassen oder irgendwelcher Behörden. Machmal sind die wirklich so dreist und verwenden diese Formulierung gegen den Betroffenen, in dem sie behaupten, Verdacht auf... heißt so gut wie nichts.
Und natürlich ist die Verdachtsdiagnose auch für einen selbst wichtig, da die sie keinen Zweifel daran lässt, dass ein medizinischer Befund vorliegt. Ich würde für mich also davon ausgehen, was da als Verdacht steht. Sollte irgendwann ein anderes Ergebnis kommen, dann ändert dies nichts daran, dass eine Erkrankung vorliegt. Und wenn doch tatsächlich irgendwann festgestellt werden sollte, dass gar nichts vorliegt, dann ist das wohl der beste und begrüßenswerteste medizinische Irrtum.
Der Verlauf der Erkrankung ist durch die Diagnosestellung in der Regel ohnehin nicht, oder nur sehr vage bei bestimmten Erkrankungen zu prognostizieren. Deshalb ist das, was Trine und Silke geschieben haben, für dich @Conny sicher eine gute Herangehensweise an deine neue Situation. Erstmal zur Ruhe und wieder in eine gute sichere Verfassung kommen. Die brauchst Du für dich, wenn es darum geht, weitere mögliche Diagnosestellungen nicht als Frusterlebnisse zu durchleben und die Widerständigkeit von Behörden und Krankenkassen gelassen auszuhalten, wenn Du für dich etwas beantragen möchtest. All dies kann sich nämlich unglaublich zäh und langatmig gestalten. Muss nicht, aber kann.
Die gedrängte Form meines Schreibens ist jetzt sicher auch dafür verantworlich, dass sich das, was auf dich zeitnah zukommen mag, wie ein unumgänglicher Problemberg anhört. Für so Manchen ist es auch genau das geworden. Ich glaube aber aus deinen Schreiben herauslesen zu können, das Du den Berg zu einem gut zu übergehenden und landschaftlich schön integrierten Hügelchen gestalten wirst.
Ich wünsche Dir diesbezüglich alles unkompliziert und gutverlaufend.
Liebe Grüße
Guido
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