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An alle da draußen, die zucken

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    An alle da draußen, die zucken

    Hallo zusammen,
    diese Nachricht richtet sich an alle, die hier gelandet sind, weil sie Muskelzuckungen spüren und Angst vor ALS haben. Vielleicht kann meine Geschichte euch ein wenig beruhigen.

    Zu mir:
    Ich bin weiblich, heute 41 Jahre alt, keine Vorerkrankungen.

    Bei mir fing alles im Herbst 2021 an – kurz nach einer Erkältung (vielleicht Corona). Zuerst zuckte mein linker Daumen, dann plötzlich viele verschiedene Stellen am Körper. Dazu kamen nächtliche Schweißausbrüche und eine starke Licht- und Farbempfindlichkeit. Ich fing an zu recherchieren, stieß auf ALS – und bekam große Angst.

    Der Weg durch die Untersuchungen:
    Im Januar 2022 ging ich zum Neurologen. Er nahm Blut ab, machte diverse Tests (unter anderem EMG mit Nadeln in den Beinmuskeln – nicht angenehm), konnte aber nichts Auffälliges finden. Auch mein Hausarzt ließ ein großes Blutbild machen. Außer einem Eisenmangel fand er nichts. Ich bekam Kalzium verschrieben. Es half nicht. Magnesium auch nicht, übrigens.

    Die Zuckungen wurden schlimmer, teilweise sogar in der Zunge. Die Angst raubte mir den Schlaf. Ein zweiter Neurologentermin Ende 2022 bestätigte: keine ALS. Doch eine klare Ursache konnte nicht gefunden werden. Ich war zu dem Zeitpunkt ziemlich erschöpft – was die Symptome sicher verstärkte.

    Die Jahre danach:
    Es folgten Phasen mit vielen Zuckungen und ruhigere Zeiten.
    Heute schreiben wir das Jahr 2025 – und ich zucke nicht mehr.
    Die genaue Ursache konnte nie eindeutig festgestellt werden. Rückblickend denke ich, es war eine Kombination mehrerer Faktoren.

    Was möglicherweise geholfen hat:

    1. Kompletter Verzicht auf Kaffee:
    Für mich das Schwierigste. Ich trank früher 2–4 Espressi am Tag.
    Mein Rat: Wenn ihr unter Zuckungen leidet, lasst Kaffee komplett weg – und zwar über Monate hinweg, nicht nur ein paar Tage. Es dauert, bis der Körper reagiert. Die Zuckungen verschwinden nicht über Nacht, sondern klingen nach und nach ab.

    2. Vitamin D3:
    Ein starker Mangel wurde zufällig bei mir entdeckt. Vielleicht hat die Einnahme geholfen.
    Wichtig: Bitte lasst euch vorher vom Arzt testen. Wenn ein Mangel vorliegt, achtet auf eine vorsichtige Dosierung – keine hochdosierten Präparate, euren Nieren zuliebe.

    3. Physio wegen Verspannungen in Nacken und Schultern:
    Ich habe einen Bürojob und sitze viel. Seit Jahren neige ich zu Verspannungen, manchmal sogar mit Migräne.
    Seit Ende 2022 gehe ich regelmäßig zu einem amerikanischen Chiropraktiker, ergänzt durch gelegentliche Physiotherapie. Beide Therapeuten vermuten, dass die Verspannungen Nerven reizen könnten – was die Zuckungen auslöst.
    Ich habe mir auch ein gutes Kopfkissen zugelegt, das mir sehr geholfen hat.
    Beobachtung: Wenn ich verreise und in fremden Betten schlafe, kommen die Zuckungen manchmal zurück.

    4. Diagnose Laktoseintoleranz (?):
    Wurde Mitte 2022 bei mir diagnostiziert. Ob es einen Zusammenhang mit den Zuckungen gibt, weiß ich nicht. Aber ich war oft müde und mein Körper war offensichtlich belastet – vielleicht spielte das eine Rolle.

    Mein Fazit:
    In 99,99 % der Fälle sind Muskelzuckungen harmlos und haben ganz banale Ursachen. Ich hoffe sehr, dass mein Beitrag jemandem hier weiterhilft und ein bisschen Angst nehmen kann.

    Alles Gute euch!
    (Eine ehemalige Dauer-Zuckerin)​

    #2
    Lieben Dank für deinen Bericht und auch die guten Tipps. Die Wirkung von Koffein wird glaub' echt solide unterschätzt.

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