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ALS trotz unauffälligen EMG Befund?

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    ALS trotz unauffälligen EMG Befund?

    Hallo,

    meine Symptome:
    Schleichend im Lauf der letzten Monate Gewichtsabnahme verbunden mit Abnahme an Muskelmasse. Hab es anfänglich auf eine Covid Infektion und nachher Gastritis geschoben. Gewichtsabnahme, Muskelabbau und -schwäche am ganzen Körper gingen aber weiter, beginnend mit beiden Schultern, Nacken, Oberarmen und Beinen. Dazu auch gelegentliche Zuckungen, vor allem Oberarme (aber auch gelegentlich an Beinen). Vor 2 Wochen Krämpfe in rechter Wade. Fühle mich mittlerweile sehr schwach, vor allem längere Belastungen der Muskel zb Arbeiten mit Arme über Kopf halten werden immer schwerer. Kurze Kraft ist vorhanden, deshalb die typischen neurologischen Tests wie Dagegendrücken etc wenig Aussagen ermöglichen.
    Blutbefunde wie Vitamine, CK normal, keine Entzündungen etc. Tumormarker alle negativ. Vor 2 Wochen EMG und Nervenleitgeschwindigkeit von beiden Beinen und linkem Oberarm (der etwas schwächer war) keine Auffälligkeiten gezeigt (außer eine Faszikulation). Reflexe waren ebenfalls normal.

    Bin mittlerweile sehr verzweifelt, weil es fast täglich schlechter wird und fürchte, dass das EMG falsch negativ war oder einfach in der Frühphase von ALS noch keine abnormalen Signale gezeigt hat.

    Hat jemand ähnliche Erfahrungen bevor eine Diagnose gestellt werden konnte?

    Danke für eure Hilfe.

    #2
    Ergänzung:
    MRT der HSW hat Bandscheibenvorwölbung mit Pelottierung (Eindellung) des Rückenmarks ergeben. Laut Orthopäden aber nur Zufallsbefund und für mein Alter (46) normal. Kann daher nicht der Grund sein.

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      #3
      Hey woran machst du denn den Muskelabbau fest? Nehmen die Muskeln am Umgang ab?

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        #4
        Ja, Arme und Beine dünner geworden, aber auch Schultern, Nacken. Eigentlich am ganzen Körper. Besonders fällt mir dadurch die muskuläre Schwache in Schulter und Armen auf, und etwas weniger aber auch in den Füßen und Beinen.

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          #5
          Ein EMG zeigt Veränderungen bereits vor dem Auftritt klinischer Symptome, ein "zu früh" gibt es daher nicht. Wenn klinische Symptome - in deinem Fall die subjektive Atrophie und Schwäche - bereits existieren, werden sie vom EMG auch abgebildet.

          Ein Einstich gilt als Äquivalent für 10 - 20 Messpunkte, es ist ultra-unwahrscheinlich, in einem "befallenen" Muskel so viele "saubere" Messstellen zu erwischen. Das gilt erst recht für ein EMG an mehreren Stellen.

          Eine ALS gilt aus elektropphysiologischer Sicht als ausgeschlossen, wenn in 4 Muskeln keine Auffälligkeiten gefunden worden sind. Diese Regel ist sehr streng und wird in der Praxis - sagt zumindest mein Neurologe - oft etwas aufgeweicht und das EMG an weniger Stellen eingesetzt, was aber keine signifikant höhere Unsicherheit (erst recht bei klinischer Unauffälligkeit) mit sich bringen soll.

          Eine ALS beginnt fokal und nicht generalisiert.

          "Die typischen neurologischen Tests" sind als klinische Anhaltspunkte das wichtigste Diagnosewerkzeug bei einer MNE, eine solche Krankheit würde dich sehr schnell in die Lage versetzen, die "typischen neurologischen Tests" nicht mehr zu bestehen. Wenn du "die typischen neurologischen Tests" in einem halben Jahr immernoch alle kannst, hast du ein weiteres Faustpfand gegen die ALS-Angst in der Hand.

          Kurzum: Wenn der Neurologe dich gründlich gecheckt und eine MNE ausgeschlossen hat, dann ist das ein Grund zur Erleichterung. Die Symptome verschwinden deshalb natürlich nicht, aber glauben solltest du ihm.

          Ich - und so viele andere hier - haben den harten Angstweg durch. Die ALS eignet sich auch hervorragend als Hypochonderfutter, es ist ekelhaft. Das Vertrauen in jahrelange Erfahrung und bewährte Diagnosemethoden sind ein ganz wichtiger Baustein. Und die Zeit.

          Alles Gute!

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            #6
            Danke für die hilfreichen Antworten. Ich verstehe, dass Ängste die Symptome noch verstärken können, aber der Muskelabbau, der Gewichtsverlust und die dadurch entstandene Schwäche inkl. Zuckungen etc müssen ja einen Grund haben. Hab einfach keine Idee mehr. Versuche meine Muskeln auch durch leichtes Training zu stärken, bringt aber bis jetzt gar nichts, im Gegenteil bekomme viel schneller einen Muskelkater.
            Wäre ein eingequetschtes Rückenmark der HWS eigentlich immer mit Schmerzen verbunden oder könnte das theoretisch dieses neurologische Beschwerdebild ebenfalls auslösen? Und müsste dann das EMG nicht auch Auffälligkeiten zeigen?

            Danke!!

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              #7
              Hallo,
              zu deinen Fragen bzgl. Myelopathie (so nennt man eine Läsion des Rückenmarks):
              Eine Myelopathie muss nicht mit Schmerzen verbunden sein, kann aber sein. Das kommt drauf an, ob von der Kompression nur das Rückenmark betroffen ist oder auch Nerven.
              Allerdings würde eine Myelopathie eher nicht dein Beschwerdebild auslösen. Das macht eher eine zunehmende Gangstörung (vor allem nachts), Probleme mit der Feinmotorik und Sensibilität und in weiterer Folge schon auch Schwäche.
              Ob das EMG Auffälligkeiten zeigt, hängt von der Höhe der Läsion ab. Das könnte sein, muss aber nicht sein. Bei Verdacht auf Myelopathie würde man eher SEP durchführen (sensorisch evozierte Potentiale). Damit kann man messen, ob die langen Bahnen richtig leiten.
              Eigentlich kann man auf den MRT Aufnahmen sehen, ob eine Läsion des Rückenmarks vorliegt. Das würde man an einem weißen Fleck erkennen. Solche Befunde wie deine kommen ab einem gewissen Alter tatsächlich oft vor.
              Wenn du das nochmal sicherheitshalber abklären lassen möchtest, dann lass dich mit deinen Bildern zum Neurochirurgen überweisen (keine Angst, der operiert nicht gleich), der kennt sich am besten mit den Bildern und der dazugehörigen Klinik aus.
              LG

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                #8
                Zitat von Hustinettenbaer Beitrag anzeigen
                Danke für die hilfreichen Antworten. Ich verstehe, dass Ängste die Symptome noch verstärken können, aber der Muskelabbau, der Gewichtsverlust und die dadurch entstandene Schwäche inkl. Zuckungen etc müssen ja einen Grund haben. Hab einfach keine Idee mehr. Versuche meine Muskeln auch durch leichtes Training zu stärken, bringt aber bis jetzt gar nichts, im Gegenteil bekomme viel schneller einen Muskelkater.
                Wäre ein eingequetschtes Rückenmark der HWS eigentlich immer mit Schmerzen verbunden oder könnte das theoretisch dieses neurologische Beschwerdebild ebenfalls auslösen? Und müsste dann das EMG nicht auch Auffälligkeiten zeigen?

                Danke!!
                Hallo
                Hier sind wirklich viele nut den gleichen Symptome.
                Gewichtsverlust- wieviel hast du verloren in welche Zeit?

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                  #9
                  Danke Cocktailtomate für die Erklärungen! Da keine Läsionen mit weißen Flecken im MRT zu sehen sind, hat der Orthopäde vermutlich den Zusammenhang ausgeschlossen.
                  Somit stehe ich wieder am Anfang...

                  Was kann sonst noch Gewichtsverlust, fortschreitenden Muskelabbau am ganzen Körper verursachen? CT Thorax u. Abdomen sind normal, TSH, Cortisol u. ACTH ebenfalls.
                  Kann es sonst etwas mit dem Stoffwechsel sein?

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von kathi81 Beitrag anzeigen

                    Hallo
                    Hier sind wirklich viele nut den gleichen Symptome.
                    Gewichtsverlust- wieviel hast du verloren in welche Zeit?
                    Es waren ca 7 oder 8 kg innerhalb von 3-4 Monaten. Ich esse momentan ziemlich viel, habe guten Appetit und nehme trotzdem nicht zu. Im Gegenteil, Gewicht bleibt gleich aber die Beschwerden durch verringerte Muskelmasse nehmen beständig zu. Zb fällt mir seit kurzem auf, dass beide Handgelenke dünner und kraftloser werden. Auch der Bereich unterhalb der Waden ist dünner und schwächer. Und natürlich Schultern und Oberarme.

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                      #11
                      An den Handgelenken existieren - genau wie unterhalb der Waden - keine Muskeln.

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo.

                        @slug: Beruhigend zu wissen zwecks dem EMG/ENG. De facto wenn an mehreren Stellen nix auffälliges ist, kann man elektrophysiologisch ALS abhaken?

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                          #13
                          Zitat von slug Beitrag anzeigen
                          An den Handgelenken existieren - genau wie unterhalb der Waden - keine Muskeln.
                          Die Schwäche in den Handgelenken kommt dann vermutlich von der Abnahme der Muskeln in den Unterarmen?!

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                            #14
                            Entweder das oder es ist keine klinische Schwäche ohne tatsächlichen Muskelabbau. Zum Beispiel auch Post-Covid Fatigue/Belastungsintoleranz oder Depressionen können machen, dass alles bleischwer ist.

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von Hustinettenbaer Beitrag anzeigen

                              Die Schwäche in den Handgelenken kommt dann vermutlich von der Abnahme der Muskeln in den Unterarmen?!
                              hey.. .
                              Also ich hatte innerhalb von 2 monaten über 12 kg abgenommen. Habe in der Zeit vitamin b 1 mangel bekommen und muskelschwäche und zuckungen dazu. muskelschwund ja, aber vielleicht nur gefühlt weil ich so schnell abgenommen habe.
                              Wie sieht es bei dir mit allen vitamine aus ?!

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