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Verschlechterung durch Infekt

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    Verschlechterung durch Infekt

    Die klinische Verschlechterung/Progression der Symptome durch einen Infekt o.ä. ist ja für Mito recht typisch, wobei dieses Phänomen auch bei anderen Stoffwechselerkrankungen beobachtet werden kann.
    So oft ich das in der Literatur gelesen habe, so wenig habe ich darüber gefunden, was konkret der Grund dafür ist, insb. wenn es um die Verschlechterung einer Funktion/Organs geht, die/das gar nicht primär vom Infekt betroffen war und es zu keiner ausgeprägte Laktatazidose während des Infekts gekommen ist.
    Hat darüber jemand etwas gefunden? Mglw. läuft das über die vermehrte Produktion von freien Radikalen?

    Und wenn hier jemand ein ähnliches Phänomen hat (egal mit welcher Grunderkrankung) - ist die Verschlechterung komplett reversibel, teil- oder gar nicht reversibel, und wenn reversibel, wie lange braucht es für die Rückbildung der Verschlechterung?

    Konkret hatte ich einen schweren grippalen Infekt (also wirklich schwer....keinen "normalen" Schnupfen, allerdings ohne richtiges Fieber, nur erhöhte Temperatur).
    Während des Infekts war ich natürlich wahnsinnig schlapp, konnte mich kaum auf den Beinen halten, und es fühlte sich so an, als ob meine Atemmuskulatur durch das Husten, Niesen und Schnäuzen strapaziert wäre.
    Seltsamerweise ist dieses Gefühl nun wieder weg und ich habe auch nicht mehr dieses Krankheitsgefühl und die damit verbundene allgemeine Schwäche.
    Aber ich gehe nun deutlich schlechter (watschle mehr, bekomme die Füße schlechter angehoben, und ich meine auch, dass die Dystonie zugenommen hat),und meine Gehstrecke (in ausgeruhtem Zustand) hat sich auf 40m verkürzt. Dabei werde ich nun schon nach 20m stark kurzatmig. Bin ich nicht ausgeruht und vorher nur wenige Meter gegangen oder habe mich angezogen, ist die Gehstrecke noch kürzer.
    Das Schlimmste für mich jedoch ist, dass dieser scheiß Infekt die Nervenschmerzen und Dysautonomie verstärkt hat, was klar war bzw. erklärbar ist. Schließlich triggert ein Infekt das Immunsystem und erhöht des Sympathikotonus, was sich beides ungünstig auf die neurogene Inflammation auswirkt.
    Er kam jedoch zeitlich so ungünstig, dass die initial positive Entwicklung der Ketamin-Therapie unterbrochen wurde und nun dahin ist. Ich könnte kotzen (und nicht nur deswegen...gestern habe ich dann noch die Hiobsbotschaft erfahren, dass der Schmerzarzt am UKA die Klinik verlässt, und dabei dachte ich wirklich seit Langem, mal wieder einen Arzt gefunden zu haben, dem ich menschlich und fachlich vertrauen kann, der mir vll. doch noch helfen könnte).

    Nun kann ich natürlich nicht unterscheiden, inwieweit das doch noch "normale" Nachwirkungen vom Infekt sind, eine tatsächliche irreversible Verschlechterung im Rahmen der Mito oder ob man nicht auch eine Herzmuskelentzündung ausschließen lassen sollte. Immerhin hatte ich in den ersten vier Tagen des Infekts einen Ruhe-Puls von 110bpm.

    #2
    Das Selbe (grippaler Infekt) hatte ich (Muskeldystrophie Becker) vor ein paar Monaten. Hatte auch nur leichtes Fieber. Nachdem der eigentliche Infekt abgeklungen war hat es 2 Wochen gedauert bis ich wieder auf dem Stand wie vorher war.
    Früher hat mir das nichts ausgemacht aber inzwischen sind meine Muskeln so geschwächt, dass selbst so kleine Belastungen meine Muskeln an ihre Grenzen bringen.
    It's a terrible knowing what this world is about

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      #3
      Hallo.

      frag mal in den DE Foren. So wie ich es kenne, wenn bakteriell, drückt man erst das Immunsystem und gibt frühzeitig AB (aufpassen wegen Kontraindikation). Hilfreich wäre ein Viskositiätsmessung von Plasma oder Serum im Schub und die IG, so ist es schwer was dazu zu sagen, un NF kB.

      Der Ruhepuls schockt mich nicht so, mein Puls ist auch oft so hoch, in der Nacht manchmal 180+-. Herzmuskelentzündung kannst du aber dennoch abklären lassen. Glaube aber echt nicht, dass du da was abbekommen hast, zumal die Herzmuskelentzündung wohl ja sicher kontrolliert wurden? Wenn nicht = gleich gemacht. Steigert sich der Schmerz, geht auch der Puls hoch, verschlimmert sich die Schwäche, geht auch der Puls hoch. Ist sehr unspezifisch.

      MFG

      US Foren.

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        #4
        Immunsystem drücken und gleichzeitig AB's macht nun überhaupt keinen Sinn.
        Was das Herz betrifft: Ich hatte in der Hochzeit des Infekts eine Tachykardie (als ich beim Arzt war) der wollte mich schon fast ins Krankenhaus verfrachten. Wobei mein Herz vollkommen in Ordnung ist.
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          #5
          Ich glaube, es war ein viraler und kein bakterieller Infekt, da hilft sowieso nichts.
          Bei 110 bpm rede ich wirklich von absolutem Ruhepuls im Liegen, maximal nach einiger Zeit halb aufrechten Sitzens. Zwischendurch war er deutlich höher (nicht genau gemessen, grob geschätzt per Hand). Starke Sprünge von der HF kenne ich auch rein von der Dysautonomie her, aber da ist der Puls im Liegen relativ normal.
          Nein, Blutwerte sind nicht abgenommen worden, war ja auch nirgendwo.

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            #6
            Früher hat mir das nichts ausgemacht aber inzwischen sind meine Muskeln so geschwächt, dass selbst so kleine Belastungen meine Muskeln an ihre Grenzen bringen.
            Aber eigentlich werden doch die peripheren Skelettmuskeln während eines Infekts gar nicht belastet, sonder nur die Atemmuskulatur.

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              #7
              Ich hatte 120 bpm bei normalem Blutdruck. also in Ruhe.

              Zitat von pelztier86 Beitrag anzeigen
              Aber eigentlich werden doch die peripheren Skelettmuskeln während eines Infekts gar nicht belastet, sonder nur die Atemmuskulatur.
              Solche Infekte sind so gut wie immer viral. AB's also sinnlos. AB's machen nur Sinn wenn bei schweren Infekten (z.B. Influenza) die Gefahr das sich auf dem Boden eine bakteriellen Co-Infektion bilden könnte.

              Infekte betreffen die gesamte Muskulatur. Bei der Atemmuskulatur merkt man das nur besonders, weil sie wegen erschwerter Atmung und Husten gerade dann besonders belastet ist.
              Der Haupteffekt ist die verminderte Versorgung mit Energie in Form von Glucose (gerade die gesamten Skelettmuskeln brauchen viel davon). Bei der Aktivität des Immunsystems werden Prostaglandine ausgeschüttet (was auch ein höheres Level der Schmerzreize bedingt). Das führt zur Einschränkung der Insulinproduktion, was bewirkt, dass die Glucose von den Muskelzellen schlechter aufgenommen werden können. Bei sonst gesunden Muskeln macht sich das kaum bemerkbar, höchstens bei hohem Fieber. Sind die Muskeln aber bereits geschwächt merkt man das schon und die Muskeln brauchen dann eine Zeit sich zu regenerieren.
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                #8
                Das klingt logisch, aber was passiert dann bei Mito, wenn sich die Verschlechterung nicht mehr zurückbildet?
                nimmt dann die Mutationslast zu? Oder „nur“ die mitochondriale Dysfunktion infolge vermehrter Produktion freier Radikale und verändertem Stoffwechsel während des Infekts?

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                  #9
                  Bei Mitos ist das mit den AB meine ich sogar DE Leitlinie ... btw. festzustellen ob Viral oder Bakterielle ist ja nur durch Ansprechen der Klinik nach AB möglich, oder aber durch eine Kultur, bei Sepsis oä. btw PCR Viele Bakterielle gehen als viralen durch, weil nur die Leukos herangezogen werden, was völliger Nonsens ist.

                  AB bei Immunsupression ist das mit AB Standard (alleine um keine bakteriellen Herde zu bekommen), wenn es zu Entzündungen, auch neuronal, kommt. Bei viral wäre es natürlich blöd, das merkt man aber nach 1-2 Tagen....

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                    #10
                    Wenn das Nasensekret flüssig und klar ist, handelt es sich um einen viralen Infekt. Sagt man jedenfalls. Dagegen verursachen bakterielle Infekte von Anfang an einen zähen, geblichen Schleim. Manchmal propft sich auf den viralen Infekt Bakterien drauf. Aber die allermeisten dieser Infekte sind viral, das ist der Erfahrungswert.

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                      #11
                      Und was in dt. Leitlinie zu Mitos steht, ist sowieso zum Teil überaltet. Bei jedem Infekt gleich ein AB einzuschmeißen kann auch gewaltig nach hinten losgehen, zumal einige AB nicht gerade freundlich zu den Mitos sind.

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                        #12
                        Zitat von pelztier86 Beitrag anzeigen
                        Und was in dt. Leitlinie zu Mitos steht, ist sowieso zum Teil überaltet. Bei jedem Infekt gleich ein AB einzuschmeißen kann auch gewaltig nach hinten losgehen, zumal einige AB nicht gerade freundlich zu den Mitos sind.
                        Ja aber so wie du es schilderst, zumindest wenn du das korrekt schilderst, was ich annehme, ist das ja nicht "irgend" ein Infekt. Und die Kontraindikationen bei AB und Mitos sind ja meist bekannt. Zumal man bei AB, wenn sie denn wirken, sofort ne Besserung merkt, also in 1-2 Tagen und wenn sich da nichts verbessert, kann man es auch lassen, es sei denn man hat den VA Sepsis. Und da du schon 2 Sepsen hattest + Blasenkateter, ist eine bakterielle Infektion auch nicht so abwegig. Da muss man dann individuell abwegen. So schnell gehen AB auch nicht auf die Mitos. Bei einem Breitband- AB merkt man schnell ob es was bringt, oder nicht, oder nach hinten los geht.

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                          #13
                          Zitat von pelztier86 Beitrag anzeigen
                          Wenn das Nasensekret flüssig und klar ist, handelt es sich um einen viralen Infekt. Sagt man jedenfalls. Dagegen verursachen bakterielle Infekte von Anfang an einen zähen, geblichen Schleim. Manchmal propft sich auf den viralen Infekt Bakterien drauf. Aber die allermeisten dieser Infekte sind viral, das ist der Erfahrungswert.
                          Na wenn das stimmt, hätte ich mehrfach wirksame AB bei bakteriellen Infekten gehabt... ob Viral oder Bakteriell kann man nur mittels PCR oder Kultur feststellen, was der HA so erzählt stimmt ja nicht bzw ist nicht aktuell, es gibt ja auch breitband PCR Studien wo viele virale Infekte doch bakteriell waren. Diese Erfahrungswerte werden immer mit den Leukos begründet, wenn niedere Leukos = viral, da gewinnen die HA und generell Ärzte Ihre Erfahrungswerte, das stimmt aber schon lange nicht. Große Studien dbzgl kenne ich nicht, aber in den großen Unikliniken ist man da schon weiter, das weiß ich, weil ich mehrfach mit Prof gesprochen habe die hier Forschen. Flüssiges Sekret kann auch ein Liquorleck sein, das ist ja alles Spekulation. Ich bin jetzt nicht mega bewandert in dem Bereich, aber bei den Prof bei uns, in den "besten" Unikliniken herrscht hier zumindest Konsens. Bei Fungalen Infektionen ist es dagegen etwas schwer, ohne Kultur.

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                            #14
                            Ich hatte schon 4 Sepsen, das war aber damals primär wegen des ZVK, den ich echt nicht mehr habe, (plus Blasenkatheter).
                            Ja, klares, flüssiges Sekret kann natürlich Liquor sein, aber ich sprach davon im Kontext von einem Infekt, den spürt man ja.
                            AB verstärken nicht selten Neuropathien bzw. Nervenschmerzen/neurogene Inflammation, daher bin ich da sehr vorsichtig.

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                              #15
                              Zitat von pelztier86 Beitrag anzeigen
                              Ich hatte schon 4 Sepsen, das war aber damals primär wegen des ZVK, den ich echt nicht mehr habe, (plus Blasenkatheter).
                              Ja, klares, flüssiges Sekret kann natürlich Liquor sein, aber ich sprach davon im Kontext von einem Infekt, den spürt man ja.
                              AB verstärken nicht selten Neuropathien bzw. Nervenschmerzen/neurogene Inflammation, daher bin ich da sehr vorsichtig.
                              Ja, aber eine unbehandelte Mito durch Infekte macht doch ebenfalls beides. Ich weiß nicht ob du einen Profi kennst mit den Infekten. da suche ich auch, aber bisher kenne ich nur Heidenberg die da ganz gut sein sollen. Das mit der Nase und dem Sekret klingt ein bisschen wie die Medizin wo man den Urin trank für Diabetes. Ich hatte definitiv bakterielle bzw primär Bakterielle Infekte mit klaren Ausfluss und da war das AB ein Segen, sowohl Schmerzen als auch Muskelprobleme.Wobei ich nicht meine ich hab ne primäre Mito, aber das hätte in meinen Fällen auch bei Mito geholfen. Wie das bei die speziell aussah weiß ich nicht, bakteriell von viral zu unterscheiden ist halt ziemlich schwer.Die Ärzte sprechen oft ja auch von VA auf ....


                              Btw hatte ich den Winter zahlreiche Infekte, ich hatte laut HA und Uniklinik OA sicher einen viralen Infekt "sei ganz klar" mich hat aber mein Bruder angesteckt, auch meine Mutter und die Freundin, sowohl meine Mutter als auch mein Bruder hatten aber sicher einen bakteriellen. Die Diagnose kam vom selben Arzt ... und das war nicht nur einmal so. AB hat da sehr gut geholfen. Bei allen btw. Was die Ärzte so behaupten traue ich ich nicht, solange sie das nicht begründen können und ohne Kultur und PCR ist da noch keinen gelungen.
                              Zuletzt geändert von letzte Frage; 04.04.2019, 23:30.

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