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Angst vor ALS, Muskelzucken und leichte Schwächegefühle

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    Angst vor ALS, Muskelzucken und leichte Schwächegefühle

    Hallo. Ich bin 40 Jahre alt und bekam Anfang 2022 nach einer Zahnfüllung plötzlich Gesichtsschmerzen, bekam dann Carbamazepin bis zu einer Dosierung von 900mg/Tag. Die Beschwerden wurden besser und gingen dann weg, so dass man ab Mitte Mai für über 2 Wochen das Medikament ausgeschlichen hat.

    3 Tage nach dem absetzen, bekam ich eine stärkere Schwäche in der rechten Hand und ab und zu eine schwere in den Beinen. Im Arm dazu auch öfters Schmerzen im Oberarm und Unterarm, besonders nach Belastung. Problem ist auch meist beim greifen und halten von Besteck, kleineren Sachen.

    Nach kurzer Zeit wurde auch der linke Arm etwas schwächer vom Gefühl her, speziell beim Greifen von kleineren Gegenständen war eine leichte Schwäche zu merken. Kurz darauf begann im rechten Oberarm ein Muskelzucken und ich wurde panisch aus Angst vor ALS, bin dann umgehend in ein Krankenhaus gefahren und wurde dort mit den neurologischen Tests untersucht, einzig eine minimale Schwäche bei der Abduktion von der rechten Schulter kam heraus, ansonsten alles unauffällig. Es wurde kurz darauf ein EMG/ENG gemacht, wo mir der Arzt sagte ich leide weder an einer Muskelerkrankung, noch an einer Nervenerkrankung.

    Im Blutbild kam ein sehr hoher B12-Wert raus (über 2.000), der aber nix tun soll. Der CK-Wert ist unauffällig und die Elektrolyte auch. Leide auch an Hashimoto, der ft3 Wert ist mittlerweile im unteren Normbereich. Bekam aber bisher noch keine Medikation.

    Habe mich in die ALS-Angst so reingesteigert, dass das Muskelzucken derzeit an der linken Fußsohle fast permanent vorhanden ist. Meine beiden Beine kommen mir schwer vor beim gehen, speziell beim Treppensteigen. War gestern sogar wieder in einer Akut-Ambulanz im KH, die neurologischen Tests bei der körperlichen Untersuchungen und Reflexe, sind weiterhin normal. Keine Muskelatrophie zur Zeit sichtbar.

    Hatte im September 21 Corona mit heftigen Symptomen, seit dem nie mehr ganz erholt und dann hatte ich März 22 nochmals Corona, mit einem sehr milden Verlauf. Laut Neurologen könnte ich auch einer somatoformen Störung leiden. Für ALS oder eine Motoneuronerkrankung wäre es eher untypisch, nach nicht mal 2 Monaten gleich alles zu haben, beide Arme und beide Beine, und ein unauffälliges EMG/ENG. Ein MRT vom Kopf wurde im März 22 gemacht, damals aber wegen der Gesichtsschmerzen. Kann man ALS mal ausschließen wenn das EMG/ENG unauffällig war? Was kann ich tun?

    Was ich noch erwähnen möchte ist, seit 2015 habe
    ich immer das Kupfer und Coeruplasmin erniedrigt, damals wurde ein Kupfer-Harntest gemacht wegen Verdacht auf Morbus Wilson. Aber der Harntest war ok und man untersuchte dann nicht mehr weiter.

    Lg Daniel
    Zuletzt geändert von danielaustria; 11.08.2022, 21:58.

    #2
    Hallo.

    Mein EMG/ENG Befund ist da.

    Ergebnis:

    Elektrophysiologisch kein Hinweis auf Leitungsblöcke. Unauffällige Elektroneurografie. Leichter Seitenunterschied beim N. ulnaris sensorisch links, dies könnte aufgrund von rezidivierenden Druckstellen durch seinen Beruf am Ellbogen links stattfinden. (Arbeite im Büro).

    Elektromyografisch keine Denervierungszeichen in den untersuchten Muskeln, kein chronisch neurogener Umbau. Kein Hinweis einer Motoneuronerkrankung.

    Es wurden mehrere Muskeln untersucht, aber bei einem fiel mir selbst was auf.

    M. Abduktor Digiti Minimi rechts:

    Pathologische Spontanaktivität: Keine (10 Stellen untersucht)

    MUAP-Analyse: Durchschnittlich regelrechte Potentiale, gelegentlich Potentiale bis zu 3 mV

    Interferenzmuster: Dicht, normamplitudig

    Weiß jemand was das mit der MUAP-Analyse bedeuten könnte? Bei allen anderen untersuchten Muskeln sind bei der MUAP-Analyse regelrechte Potentiale.

    Lg
    Zuletzt geändert von danielaustria; 24.07.2022, 11:27.

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      #3
      Hallo Daniel

      In Deinen Berichten ist eine riesige Angst vor ALS spürbar. Dem entgegen stehen durchweg völlig normale Befunde, sowohl klinisch als auch elektrophysiologisch. Wie bist Du denn nur auf ALS gekommen? Es gibt nicht den geringsten Anhaltspunkt. Du kannst dem Neurologen glauben und das wirklich ausschliessen.

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        #4
        ALS darfst du direkt wieder abhaken, sauberes EMG und auch sonst nichts in der Schilderung wobei es klingelt.

        Bleib mal an deinem Hashimoto dran, rede mit dem Arzt drüber wie's dir geht und ob Medikation probiert werden kann. Eine Freundin hat das und die Werte waren wohl auch noch voll im Rahmen, aber sie wusste, dass irgendwas nicht richtig stimmt. Die musste echt etwas Druck machen, bis es behandelt wurde und mittlerweile ist sie gut eingestellt und ist diese ganzen Symptome los, die vom Laien gerne als neurologischen Ursprungs fehlinterpretiert werden.

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          #5
          Hallo.

          @Timna: Es stand damals auf der Überweisung beim EMG/ENG, wegen der (minimalen) Abduktionsschwäche der rechten Schulter, Verdacht auf MNE und zum Ausschluss von ALS.

          Weiters habe ich mich reingesteigert, auf Grund meiner Schwäche beim Greifen in den Händen/Armen, auch ist phasenweise das halten der Zahnbürste komisch. Und dort wo das Muskelzucken ständig ist, an der linken Fußsohle, wurde kein EMG gemacht, dafür aber ein ENG. Versuche mich aber jetzt zu beruhigen, da das EMG an sechs anderen Stellen unauffällig war.

          @Blixa: Ja laut erneuten Nachfragen und einem Telefongespräch mit dem Nuklearmediziner kommt es nicht von Hashimoto, aber ich bleibe da dran und hole mir da eine weitere Meinung ein.
          Zuletzt geändert von danielaustria; 28.07.2022, 08:48.

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            #6
            Hallo.

            Ich melde mich nun mal wieder. Nun habe ich seit kurzer Zeit auch noch ein Schwere/Schwächegefühl in beiden Beinen, das kommt und geht.

            An meiner rechten Hand ist nun auch ein Muskelschwund sichtbar, so zwischen Daumen und Zeigefinger. Der Arzt hat es auch bestätigt, mit der Auflage, keine Körperseite wäre exakt gleich, ich aber Rechtshänder sei, ist es komisch. Bin speziell feinmotorisch da eingeschränkt, und habe oft ein Problem vom halten des Bestecks, usw.! Weiters weitet sich das Muskelzucken auch aus.

            Seit Tagen merke ich ab und zu beim kauen eine Schwäche, Schlucken geht aber noch ohne Probleme. Bin echt ratlos und weiß nicht mehr weiter. Die wollen jetzt 6 Monate nix tun und zuwarten, da dass EMG/ENG vor 1 Monat unauffällig war.

            Da ich in beiden Armen, eine Schwäche und auch teilweise Schmerzen habe, speziell nach Belastung und auch das Beugen des Ellenbogens weh tut, könnte der Muskelschwund auch von daher kommen. Links ist es ein elektrisierendes Gefühl beim Ellenbogen beugen und rechts mehr ein ziehender Schmerz. Beim Ulnarisnerv konnte man aber im ENG keine gravierenden Auffälligkeiten finden.

            Lg
            Zuletzt geändert von danielaustria; 11.08.2022, 22:37.

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              #7
              Hallo danielaustria

              Kann dir diagnostisch nicht wirklich weiterhelfen, aber ich kenne viele deiner Symptome sehr gut und bin auch ohne Befund. Habe in den letzten Monaten einiges ungewollt abgenommen, dazu Muskelschwäche und -verlust an Schultern, Armen und Beinen. Faszikulationen an manchen Tagen sehr häufig, an anderen kaum bemerkbar. EMG, ENG an Beinen und li. Oberarm (der damals am meisten gezuckt hat) o. B.
              Hatte übrigens im März '22 auch Corona mit relativ mildem Verlauf. Ob mein Gewichtsverlust und Abbau kurz davor oder danach begonnen hat, kann ich aber nicht mehr genau sagen.
              War schön bei vielen Ärzten, aber die meisten können mit diesen Symptomen wenig anfangen und schicken zum nächsten Facharzt weiter...

              Liebe Grüße aus Wien,
              Alexander

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                #8
                Hallo Alexander.

                Danke für deine Antwort. Da haben wir wohl einen ähnlichen Leidensweg. Auch ich habe Gewicht verloren, war immer sehr schlank und bin jetzt dünn.

                Heißt du hast Muskelschwund und Schwäche an mehreren Stellen? Und sie reichen dich auch ständig weiter von Arzt zu Arzt?

                Versuche nicht an ALS zu denken, da ja vor 1 Monat beim Muskel neben dem kleinen Finger, es soweit unauffällig war beim EMG.

                Ein paar glauben es komme von Long Covid, aber das es solche Symptome verursacht.

                Lg aus Linz
                Zuletzt geändert von danielaustria; 11.08.2022, 22:43.

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                  #9
                  Hallo,

                  ich hab in den letzten 4 oder 5 Monaten sicherlich 8 kg verloren, wobei es eine Mischung aus Fett- und Muskelverlust ist. Wie viel anteilsmäßig kann ich schwer sagen, aber die Schwäche spricht zumindest für eine starke Beteiligung der Muskeln, speziell merke ich es an den Schultern, Armen und Beinen. Die Zuckungen kamen dann so ca vor 1,5 Monaten dazu. Wegen dem Gewichtsverlust wurde ich auch auf Tumore untersucht, gsd nix gefunden. Blutwerte, Vitamine, Hormone ok. Einzig das MRT der HWS zeigt Bandscheibenvorwölbung mit Einquetschung des Rückenmarks, das hat laut Orthopäden aber keine Auswirkung.
                  Das Gewicht ist nach den letzten beiden Urlaubswochen in Kroatien um 2-3kg gestiegen, aber natürlich nicht durch Muskeln sondern nur Fett (Bauchumfang).
                  Somit stehe ich nun mit zunehmenden Beschwerden, aber ohne Befund da und weiß eigentlich nicht, was ich noch weiter machen soll.

                  Hast du schon Muskelenzyme (CK Werte) usw checken lassen?

                  Lg

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                    #10
                    Zitat von danielaustria
                    Bekomme das Foto mit dem eventuellen (noch geringen) Muskelschwund nicht besser hin.
                    Wo sollte der Muskelschwund zu sehen sein?

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                      #11
                      Hustinettenbaer


                      Zwischen Daumen und Zeigefinger. Aber wie gesagt das Bild ist da echt nicht gut geworden diesbezüglich.

                      Ja der CK-Wert war zweimal unter 100. Durch unseren Gewichtsverlust verliert man halt auch Kraft.

                      Mein Muskelzucken heute am linken Oberarm ist echt heftig. Dort war es noch nie davor, rechts schon am Oberarm (damals ca. 2 Tage), sonst vereinzelt quer durch nur kurz, und an der linken Fußsohle eigentlich durchgehend seit Wochen, mal mehr und mal weniger.

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                        #12
                        Hallo danielaustria

                        Unsere Verlaufe sind wirklich sehr ähnlich, mein Muskelzucken war meist am linken Oberarm und sonst mal hie und da. Auch mein CK Wert war mehrmals im Normalbereich, allerdings ist der bei neurologischer Degeneration oft nicht erhöht.
                        Hast du auch das Gefühl der Schwäche an Armen oder Beinen? Ich habe kein Problem mit kurzfristiger Kraft, kann alles heben, tragen etc. Wenn ich aber für einige Zeit zb mit Händen über Kopf arbeite bzw Kraft länger halten muss, dann bin ich deutlich schwächer als früher.

                        Was mich beschäftigt ist die Frage, ob der Muskel- und Kraftverlust eine Folge des generellen Gewichtsverlusts ist (wodurch auch immer verursacht), oder ob der Muskelabbau (zb durch neurologische Erkrankung) eine Gewichtsverlust zur Folge hatte. Also die Frage nach Ursache und Wirkung.

                        LG Alexander

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                          #13
                          Hallo danielaustria , Hallo Hustinettenbaer

                          mit Ihrer Symptome seid Ihr nicht allein.
                          Wenn Ihr viele weitere Beiträge hier liest, werdet Ihr sehen viele Andere haben ähnliche oder sehr ähnliche Symptome.
                          Muskelschwäche (ohne "große" Schmerzen, oder keine überhaupt), Feinmotorik-Beschwerde usw.
                          Viele haben sich in letzter Zeit darüber hier gemeldet.

                          Bei Daniel gibt es einige Ereignisse, die man vllt weiter unter die Lupe nehmen kann.
                          Zahnfüllung und die Gescichtsschmerzen, danach "starke" Antiepilektika, oder 2x Corona-Infektion.
                          Vielleicht kann man weiter recherchieren, ob die mögliche Nebenwirkungen von Antiepilektika durch Infektion oder mögliche Impfung verstärkt wurde?
                          Oder andersrum.
                          Das ist natürlich ein Puzzle rauszufinden, auch für die Neurologen.

                          Habt Ihr auch Schwindel (egal Vertigo oder Schwanken) Fälle?



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                            #14
                            Hallo HU80

                            Danke für deine aufmunternden Worte. Wenn ich mich durch das Forum arbeite, sehe ich auch viele ähnliche Fälle. Allerdings bemerke ich auch sehr unterschiedliche Diagnosen (sofern es überhaupt eingibt) bei sehr ähnlichen Beschwerden. Mir wäre es ja grundsätzlich auch egal, welchen Namen die Erkrankung hat. Wichtig wäre mir nur zu wissen, ob dagegen etwas getan werden kann oder nicht. Wenn aber jeder Arzt nur meint, dass er nichts konkretes findet, dann wird es schwierig.
                            Zu deiner Frage, Schwindel habe ich keinen.
                            Long-Covid wäre laut manchen Ärzten auch möglich, andere meinen eher nein. Man kann es sich aussuchen .

                            Liebe Grüße

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                              #15
                              HU80

                              Hallo. Ich vermute auch einen Zusammenhang mit den ehemaligen Gesichtsschmerzen, das waren ca. 3 Monate die kräftezehrend waren. Den starken Schwindel hatte ich beim ausschleichen vom Antiepileptika für eine Tage, beim absetzen gingen dann die jetzigen Beschwerden los, jedoch meist kein Schwindel mehr. Wird auch teilweise mit dem Antiepileptika zusammenhängen und womöglich mit Long Covid, wobei ich mir nicht vorstellen kann, das es sowas verursacht, also auch Muskelzucken etc.! Ich bin nicht gegen Corona geimpft.

                              Neurologisch werde ich jetzt dauernd abgewiesen, das EMG/ENG vor 1 Monat war unauffällig, eine Motoneuronerkrankung sei daher ausgeschlossen und nach frühestens 6 Monaten kann man das nochmals wiederholen, sofern ich das möchte.

                              Habe seit Tagen etwas trockenen Mund und eine Art Schwäche beim kauen (die war vor kurzem schon mal kurz da ohne trockenen Mund), natürlich wieder Angst vor ALS (auch wegen des Muskelschwunds an der rechten Hand), die Zunge zuckt aber nicht, trinken, schlucken aber soweit noch normal.

                              Ich habe generell immer eine Muskelschwäche, mal etwas leichter, dann bekomme ich wieder mal kaum den Gürtel zu. Also es ist nicht nur nach Belastung, wenn ich Zuviel mache, dann schmerzt der Unterarm und Oberarm wieder.
                              Zuletzt geändert von danielaustria; 13.08.2022, 13:39.

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